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Der Tech ist der Erste der kommt und der Letzte der geht

Ich freue mich sehr, euch heute meinen Kumpel Stefan Fauth vorstellen zu dürfen. Als ausgebildeter Tontechniker für Bands zwischen Metal und Folk spielt er auch noch selbst in einer Band namens The Mockingbird Men. Seit seinem Tontechnik-Studium an der Sonic Audio School ist er mit vielen Bands wie Equilibrium, Haggard, Folk Noir und anderen unterwegs. Auch für Bands wie Solstafír, Eluveitie und Satyricon hat er bereits gearbeitet und ist auf den Bühnen dieser Welt zu Hause.

Als Tontechniker ist man ja immer auf Achse, derzeit betreibst du ganze nebenbei zu deinem Studium. Wie bekommst du das alles unter einen Hut?

Mit… zu wenig Schlaf? (lacht) Ich bin mit meinem Lehramtsstudium so gut wie fertig und habe kaum noch Veranstaltungen mit Anwesenheitspflicht auf dem Campus. So kann ich vieles auch on the road bewältigen und kann so beide Lebensdimensionen miteinander vereinbaren. Das Schlafpensum und dergleichen leidet tatsächlich manchmal darunter, aber andererseits ist es das auch absolut wert.

Wie hat das damals alles angefangen?

Ich habe in einer Schülerband namens „Skapollo 13“ gespielt. Unser Schlagzeuger war Teil einer Chemnitzer Event-Crew und hat mich an die Veranstaltungstechnik herangeführt. Erst waren es kleinere Konzerte, dann wurde es das Wolfszeit Festival -  so nahm das alles seinen Lauf. 

Möchtest du das in Zukunft hauptberuflich betreiben?

Wollen? Ja, auf jeden Fall. Können? Die bessere und schwierigere Frage. Das kommt immer auf die Menschen, mit denen man zusammenarbeitet, an. Man stolpert immer wieder über Leute mit einem recht verklärten Bild: Diese sehen nicht, dass auch Tontechniker ein durchaus wichtiges Glied in der Live-Erlebnis Kette sind und einen Batzen Verantwortung tragen - die Band kann so gut spielen, wie sie will, aber wenn der Tonmann/die Tonfrau es vermasselt, verlieren alle. Stattdessen wird es von vielen eher als lustiges Hobby für Menschen mit Vorliebe für viele Knöpfe angesehen. Dementsprechend wundern sich manche Veranstalter und Bands, wenn sie die Techniker-Gage erfragen und einen Standard-Tagessatz als Antwort bekommen. Was sie nicht sehen: der Tech ist der Erste, der kommt und der Letzte, der geht. Und dazwischen gibt es zumeist keinen Moment, in dem man weniger als 120% geben darf.

Wir reden hier von durchschnittlichen Arbeitszeiten von 12-14 Stunden. Glücklicherweise haben viele Profis das mittlerweile auch verstanden und halten sich daran, nur im Amateur- und semiprofessionellen Bereich gibt es da immer wieder Probleme. Da wird dann halt doch der Typ gebucht, der es als Hobby macht und ein Gesamtpaket für 80€ oder einen Kasten Bier anbietet… und danach wird sich gewundert, warum das alles so kacke und gar nicht wie erhofft war. Sollten sich in dieser Dimension langfristig die Dinge ein wenig einpendeln, dann würde ich es natürlich hauptberuflich betreiben. Was gibt es denn schöneres, als für etwas, das man liebt, auch noch bezahlt zu werden? (lacht)


Du warst ja vor kurzem mit Equilibrium auf Tour. Fast einen Monat hast du nicht im eigenen Bett schlafen können. Was ist dein Rezept um trotzdem jeden Abend 100% geben zu können?

Lagavulin 16 Jahre, Single Malt. (lacht) Spaß beiseite: Man sollte auf sich achtgeben und egal, wie gut die heutige Show evtl. war, auch daran denken, dass man morgen wieder eine Show hat und da die Leute genauso Qualität erwarten. Zur Not halt auch mal ein bisschen zeitiger ins Bett gehen, auf Tour also etwa…. 2:00 Uhr. J Gute Gespräche führen, gute Musik hören und immer daran denken, die gute Laune hochzuhalten, auch wenn es einmal stressig wird – damit kommt man doch schon sehr weit.

Wie schaut es da mit der Freizeit aus? Viele denken ja das ist wie Urlaub. Hat man denn überhaupt Zeit sich die Städte anzuschauen?

Ich habe exakt…. nichts von irgendeiner Stadt gesehen. Bis auf Paris, denn da hatten wir unseren einzigen Off-Day in 25 Tagen. In den anderen Städten kann man sich das Leben auf Tour ein bisschen wie in einer Blase vorstellen: Man fällt aus dem Bus, sucht die Kaffeemaschine, dann wird ausgeladen, Soundcheck gemacht, dann werden die Shows gespielt, es wird abgebaut, irgendwann fällt man in den Bus, später in sein Bett und fällt am nächsten Tag aus dem Bus, sucht die Kaffeemaschine ……  Wirklich viel von Städten, Ländern oder Kulturen sieht man da leider nicht.

Was begeistert dich am meisten an deiner Tätigkeit als Tontechniker?

Keine Show ist gleich. Selbst wenn du mit der gleichen Band erneut in einem Club spielst, in dem du schon mal warst, ist irgendetwas anders. Es gibt so viele Faktoren, die in jede Show mit einfließen, sodass man stets mit vollem Eifer und voller Konzentration dabei sein muss. Außerdem ist es wundervoll, dass man so direkt an der Entstehung von Emotionen beteiligt ist: Spielt die Band eine super Show und du machst deinen Job gut und setzt an den richtigen Stellen noch die richtigen Akzente, dann bist du einer der Gründe, weshalb Menschen beim nach Hause gehen sich mit einem breiten Grinsen denken: „Was für ein geiles Konzert!“ 

Welche Band bzw. welches Festival war für dich das Highlight?

Ganz schwer zu sagen, da es so viele tolle Momente in den letzten Jahren gab. Wenn ich mich entscheiden müsste, gäbe es zwei Situationen: 2013, mein erstes Mal auf Wacken als Tonmann von Alpha Tiger. Ich habe da, glaube ich, vor Hitze im Zelt und vor Aufregung innerhalb von 40 Minuten 4 Liter Wasser getrunken, aber die Show war absolut super. Highlight Nummer 2 waren Equilibrium auf dem Hellfest in Frankreich. Vor mir ein tolles analoges Mischpult mit einem super Outboard an Effekten, dazu eine tolle Spielzeit und ca. 20 000 Menschen aus aller Welt, die eine unglaubliche Party mit uns gefeiert haben!

Nächste Termine
29.12.16 – 10.01.17 geht es mit Haggard auf Asien Tour. Da freue ich mich schon wie ein Schnitzel! (lacht)

Kontakt
www.vti-music.de
info@vti-music.de

Über mich
Hey, ich bin Fauthi. Ich bin ausgebildeter Tontechniker für Bands zwischen Metal und Folk, nebenbei spiele ich selbst in einer Band namens The Mockingbird Men. Seit meinem Tontechnik-Studium an der Sonic Audio School bin ich mit vielen Bands wie Equilibrium, Haggard, Folk Noir und anderen unterwegs, habe für Bands wie Solstafír, Eluveitie und Satyricon gearbeitet und bin auf den Bühnen dieser Welt zu Hause.

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