Alben des Jahres 2023

DIE Alben DES MONATS (02/24)

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Interviews

Wir hörten früher gerne

So fing alles an

Das Infield hat Bild!!! - Der Bericht!

Nach diversen Wetterkapriolen der vergangenen Jahre war mir bereits im Vorfeld klar, dass aufgrund der parallel stattfindenden Fußball Weltmeisterschaft die Thermik einfach gut werden muss, erinnere ich mich doch immer wieder gerne an die große Gemeinschaftssaune anno 2010 beim Spiel gegen Argentinien im Viertelfinale in Südafrika. Das sie allerdings so extrem ausfallen würde, damit konnte ich im Vorfeld nicht rechnen.

Im Gegensatz zum vergangenen Jahr klappten diesmal unsere Akkreditierungen und Jette und ich machten uns daran, bei gefühlten 50 Grad in der Sonne unser Camp nebst Pavillon aufzuschlagen. Das dieser nicht einmal 10 Minuten stand, von einer aufkommenden Böe davon gerissen und bei mir einen mittelschweren Wutausbruch zur Folge auslöste, ist eine andere Geschichte. Nach 1-2 Gerstenkaltschalen enterten wir erst einmal das Gelände, denn wir waren für nichts anderes hier als für Musik…ok…nen bisschen Fußball auch…

TAG 1

Zuweilen kann es ein echt schwieriges Los sein, ein Festival dieser Größenordnung eröffnen zu müssen, was den Jungens von Blackest Dawn aber ziemlich am Allerwertesten vorbeigegangen sein dürfte, denn ihr energetischer Gig, der auch noch mit einem sehr fetten und klaren Sound ausgestattet war, traf mitten ins Hirn der bereits zahlreich auf dem Infield Anwesenden. Äußerst routiniert und mit dem "Exotenbonus" von zwei Sängern behaftet, ballerten sich die Jungs, die mich schon mit ihrem Output "Soulgrinder" begeisterten, durch ihren Set, bei dem ich allerdings die Songs des aktuellen Albums "We are legions" nicht kannte. War Wurscht, denn die avisierten 35 Minuten reichten voll und ganz, um mir die Magdeburger wieder ins Gedächtnis zu rufen. Starker Auftakt!

Jette freute sich erneut wie Bolle auf die Ziegenböcke vom Planeten Udder, die zwar zeitgleich mit uns das Festivalgelände erreichten, doch aufgrund des nicht aufzubauenden Campgrounds etwas erholter aussahen als wir. Milking the Goatmachine zockten routiniert, witzig wie immer und verließen sich nicht ausschließlich auf die Songs ihres "Covered in milk" Albums, was ich einerseits etwas schade, andererseits konsequent fand, denn nach der nun schon etwas länger andauernden und mehr als erstaunlichen Karriere haben die Jungs viel zu viel eigenes gutes Material am Start. Auch das zumeist etwas kritische WFF Publikum war den Ziegen wohlgesonnen und so drehten sich einige jetzt schon zu so früher Stunde im Kreise.


Eigentlich wollte ich mir danach die Hardcore Metaller von Obey the brave reinziehen, doch bereits zu so früher Stunde stapelten sich die Leute im Zelt, was mich flugs zur Umkehr veranlasste und ich mir dann doch The black Dahlia Murder anschaute, von denen ich zwar nicht allzu viel halte, doch heuer konnten die Jungs aus Detroit mächtig Pluspunkte sammeln. Der Sound war rüde, das Stageacting brutal und das Volk tobte bei solch vielen Breakdown Klassikern. War ne fette Angelegenheit, die durchaus eine Fortsetzung verdient.

Das die "Northern Hyperblast" da eine andere Kategorie sind, bewiesen die Mannen um Maurizio Iacono eindrucksvoll. "As I slither", "The ambassador of pain" oder das unverzichtbare "Crippeled and broken" sind einfach Todesblei Hymnen, die man mindestens einmal live gehört haben muss. Auch Neu-Drummer Oli Beaudoin fügte sich prima in das Gesamtbild ein und überraschte mich mit einem für meine Ohren präziseren Drumming als sein Vorgänger Max Duhamel. Kataklysm sind live einfach eine Macht, doch warum kriegen die immer so einen frühen Slot??? (Olaf)

Skindred
lieferten 40 Minuten voller Hits, Energie und Spaß. Frontmann Benji Webbe versteht es wirklich sein Publikum zum Mittanzen, Mitsingen und sogar zum Entledigen der Shirt zu animieren, das Bild wie fast der gesamte Platz mit Shirts wedelte war schon cool. Unsere Erwartungen waren hoch und wurden dann fast noch übertroffen, in Erinnerung bleibt es als eins von wenigen musikalischen Highlights des Wochenendes. (Jette)

Nun aber WM Viertelfinale Deutschland - Froschschenkel Fresser Land...und ab in das Pressezelt. Doch was war? Kein Bild, nix! Auch mein ehemaliger Pommesgabel Kollege Torsti, seines Zeichens Fachmann auf dem Gebiet der Radio- und Fernsehtechnik, konnte nichts daran ändern, dass wir Müller, Neuer und Co. noch nicht einmal akustisch mitverfolgen konnten. Fuuuuck!!! Was also tun?

Plötzlich ein Schrei: "Auf dem Infield gibt es Bild!!!" Also alles rausgestürmt aus dem Zelt und Richtung Gelände gerannt, um dann auf halben Weg den ohrenbetäubenden Jubel der Tausenden vor dem Bildschirm sitzenden zu hören, denn Hummels machte in der 13.Minute das 1:0. Kaum zu erwähnen, dass danach nichts mehr passierte und wir somit um ein wichtiges Tor auf dem Weg zum Titel beschissen wurden...KAAACKEEEE...

Callejon hatte ich vom letztjährigen Wacken (jaja...ich war dort...) besonders gut in Erinnerung, hat meine ehemalige Hassband Nummer 1 sich dort einiges an Reputation bei mir zurückgeholt und mich begeistern können. Dementsprechend hoch war meine Erwartungshaltung, die leider dann zu keinem Zeitpunkt erfüllt werden konnte. Sorry, aber ich fand das so spannend, wie das "Jahrhundertspiel" Iran - Nigeria in der WM Vorrunde. (Olaf)

Hatebreed gehören schon längst zum Inventar des With Full Force und wollten auch dieses Jahr die Massen zum Hüpfen und Bouncen bringen. Klar freute ich mich auch dieses Jahr auf Songs wie „ Persevarance“ oder „Everyone bleeds now“. Ernüchternd waren dann allerdings die ersten Eindrücke der Darbietung. Jamey Jasta und Co schienen nur noch routiniert ihre Setlist zu spielen sodass weder Power rüberkam noch Stimmung aufkam. Die Jungs sollten vielleicht mal ne Pause einlegen, dann stellt sich auch wieder Spannung und Freude ein. (Jette)

Ebenso erstaunlich ist es, zum wie vielten Male die Dänen von Volbeat auf dem Force ihre Visitenkarte abgaben. 2007 noch mit einem Doppelslot, weil die nächste Band im Stau steckte und megageil, haben sich Michael Poulsen und seine Truppe bei mir irgendwie totgenudelt. Klar ziehen "A gardens tale" oder "A pool of booze" immer noch, doch irgendwie fehlt mir einfach die Frische, mit denen die Dänen (krasset Wortspiel, wa???) 2006 ihren Siegeszug rund um die Welt starteten, im Vorprogramm (!!!) von Illdisposed, Raunchy und Mnemic auftraten und einem das Arschwasser zum kochen brachten. Den Massen vor der Bühne war das scheinbar Brille, denn die feierten die Truppe gnadenlos ab. Ich zog es vor, noch ein abendliches Kaltgetränk zu konsumieren und mich auf die Knüppelnacht vorzubereiten.

Die dann auch amtlich mit Nile begann und wer mich kennt weiß, wie sehr ich die Ägyptologen aus South Carolina vergöttere. Es war erneut ein Erlebnis, den Mannen Tollar-Wade, Sanders und vor allem Trommelgott George Kollias auf die Finger zu schauen, denn so genial ich die Mucke des Trios finde, Nile sind für mich eine Band zum anschauen und genießen, weniger zum abgehen. Das Metalcore Kindlein neben mir meinte allerdings stattdessen, mit einem völlig lächerlich aussehenden Violent Dancing, bei dem er sich (vermutlich alkoholbedingt) mehrfach auf die Fresse packte, die Leute bis auf's Blut zu nerven, was ihm (bildlich gesprochen) von einigen Musikliebhabern die gelb/rote Karte einbrachte und er zum duschen geschickt wurde. Ansonsten war der Beginn ein mehr als vielversprechender...

Allerdings fällt es mir bei der Knüppelnacht immer schwer, lange auszuhalten, was am heutigen Tage auch den extremen Wetterbedingungen geschuldet war und ich so langsam komplett durch war. Egal, die Holländer von Carach angren, die ich vorher erst einmal live sehen durfte, zogen ebenfalls einen mehr als energetischen Gig durch, der Appetit auf mehr machte und sogar ein Wenig die Müdigkeit aus dem Knochen vertrieb, die dann allerdings bei Der Weg einer Freiheit gnadenlos zurückschlug, denn diese Truppe finde ich einfach nur furzlangweilig, womit ich allerdings mit meiner Meinung ziemlich alleine war, denn das noch anwesende Volk (die Reihen hatten sich allerdings schon ziemlich gelichtet) feierte die Schwarzmetaller komplett ab.

Nachdem ich auch das noch überstanden hatte, freute ich mich eigentlich auf Grand supreme bloodcourt, denen ich noch 3 Songs meine vollste Aufmerksamkeit widmete, um danach völlig ermattet den Weg zum Schlafplatz antrat. Erwähnenswert sei nur, dass GSBC leider immer noch live an einem furchtbaren Matschsound leiden, der den Hammergranaten an Songs zu keinem Zeitpunkt gerecht wird. Shining sollen laut Augenzeugenberichten auch recht fett und krank gewesen sein, doch das konnte ich mir beim besten Willen nicht mehr geben. Nacht jesacht...

TAG 2

Der Stern brennt unaufhörlich! Wat ne Thermik und von daher nix mit großartiger Nachtruhe, geschweige denn auspennen. Also ab unter den Brausekopf, Klamotten an (so wenig wie notwendig) und ab in die Gondel in Bitterfeld, in der wir seit nunmehr 5 Jahren immer frühstücken gehen. Danach noch etwas Crushed Eis und...man höre und staune...CAPRI SONNE, denn bei diesem extremen Wetter schmeckt selbst eiskaltes Bier nicht mehr und von daher fiel uns der Entschluss nicht schwer, mal alkoholfrei durch's Force zu tanzen. Also ab vor die Bühne und weiter die Glieder geschüttelt!

Unsere erste Band des Tages sind die Thrasher von Dew-Scented, bei denen ich es wohl nie verstehen werde, warum die immer als Anheizer fungieren müssen, denn Leif und seine Horde ist einfach besser, als dieser frühe Slot vermuten lässt. Entsprechend des etwas hardcore-orientierten Publikums haben die Jungs dann auch eine extrem harte Setlist im Gepäck, die nicht nur bei den Bangern für diverses Kopfschütteln, sondern auch bei den HC Kids durchaus für einige Bewegung sorgte. War geil...wie immer!

Das ganze Gegenteil davon sind The Unguided, die neue Band der Sjunnesson Brüder, die dem armen Volk bereits mit Sonic Syndicate tierisch auf die Nüsse gingen und diesen Weg auch mit ihrer neuen Formation unbeirrt weitergehen. Sowas nennt man Konsequenz, ich nenne es einfach nur Müll, denn die Mucke ist so nichtssagend wie eine Haushaltsdebatte im deutschen Bundestag. Schnell vergessen, braucht kein Mensch!

Da tut es richtig gut, dass mir danach Carnifex die Ohren wieder freibliesen und für mächtig Wirbel auf und vor der Bühne sorgten. Da war Pfeffer drin, der Sound ballerte grandios und so langsam regte sich auch in mir der unbändige Wille, die Faust in die Höhe zu recken. Ohne Übertreibung war dieser Gig der bisherige Höhepunkt des diesjährigen Force!

Im Gegensatz zu Hatebreed überzeugten am nächsten Tag Walls of Jericho, und das nicht nur wegen des Sexappeals von Frontfrau Candace. Sie legte sich zu den harten Klängen richtig ins Zeug sodass der Auftritt richtig Bumms hatte und das schien sich sofort aufs Publikum zu übertragen. (Jette)

Trotz der überragenden Performance kurz zuvor zogen wir dennoch in Richtung Zelt, um den Emil Bullls unsere Aufwartung zu machen, die mich erneut mächtig überraschten. Spötter könnten natürlich immer noch behaupten, dass die Münchner Pop Metal spielen, doch davon ist der Fünfer mittlerweile so weit entfernt, wie die Bundesregierung von einem ausgeglichenen Haushalt. Das war hart, heavy und sorgte für eine Unmenge an Bewegung im miefigen Rund. Hat wie immer mächtig Laune gemacht.

Ignite waren dann für mich DIE Überraschung des gesamten Wochenendes, hatte ich die Jungs aus Orange County viel hardcorelastiger im Gedächtnis. Pustekuchen, denn hier gab es Punkrock vom allerfeinsten und obwohl viele die Texte gar nicht kannten, boten die Songs enorm viel Potential, trotzdem die Stimmbänder mitschwingen zu lassen. Da kochte die Stimmung über und die Masse war in Bewegung. Großartig!

Irgendwann muss mir mal einer der verantwortlichen erklären, warum Devil you know solch einen lukrativen Slot bekommen haben? Lediglich eine halbgare CD steht bei den Metalcorelern zu Buche und es kann ja nun nicht sein, dass einzig Howard Jones' ehemalige Mitgliedschaft bei Killswitch engage dafür verantwortlich sein soll. Egal...der Gig war langweilig ohne Ende und somit kamen wir nun endlich in den Genuss, unseren Mägen mal was essbares zuzuführen...und im Zelt noch ein wenig We butter the bread with butter zu schauen, die ebenfalls nicht unbedingt förderlich für meine zu diesem Zeitpunkt angeschlagene Laune war.

Dafür war ich angenehm angetan von Amon Amarth, die ich nun eine kleine Weile nicht mehr gesehen hatte und auf die ich immer Bock haben muss, da sonst gar nichts geht. Heute war das so und Johan Hegg nebst seinen Freibeutern legten gewaltig los, kredenzten einen Hit nach dem anderen und hinterließen verbrannte Erde. Das war richtig fett und für mich ebenfalls eine Überraschung!

Rob Zombie sahen wir uns nur kurz an, da keiner von uns beiden unbedingt was mit dem Rock'n'Roll Enfant terrible anfangen können und das Viertelfinalspiel Niederlande - Costa Rica vorzogen. Die Leute fanden allerdings scheinbar Gefallen an der (unbestritten) guten Bühnenshow, doch musikalisch ist das echt Kindergarten Niveau. Ok, mit "Sick bubblegum" hatte ich dennoch am Folgetag einen mittelschweren Ohrwurm...

Nachdem sich die Holländer durch das Viertelfinale gemogelt hatten, begann das "Saturday night fever" mit Eskimo Callboy, die ich schon weitaus besser gesehen habe und irgendwie nicht mehr ganz auf deren Gags anspringe. Da waren Psychopunch schon ein anderes Kaliber und die Dauergäste beim WFF ließen sich auch nicht lumpen und bliesen zur Attacke! Rock'n'Roll at it's best! Das fetzte.

Dennoch waren Malignant Tumour die unbestrittenen Könige dieser langen Nacht, denn wer die Tschechen schon einmal live gesehen hat wird wissen, was nun abging: Party pur!!! Oder wie schrieben die WFF Macher so treffend in ihrer Bandvostellung: "Die krude patronenbegurteten Tschechen lassen die Metal Ursuppe von Motörhead einfach nochmal durch den Destillierkolben einer Schwarzbrennerei gurgeln..." Es waren zumindest eine ganze Menge an Leuten da, die vorher noch nie was von den Jungs gehört haben und danach nur noch stammelten, wie geil das eigentlich war. Den Jungs gehört einfach die Welt! Was für ein Betthupferl!!!

TAG 3

Startschuss zum letzten Tag in Roitzschjora, der neben einigen absoluten Rohrkrepierern auch für DAS Highlight überhaupt sorgen sollte...doch dazu später mehr. Vorher war erstmal Wundheilung angesacht, denn neben einigen extrem verbrannten Körperstellen (siehe Bild) musste der Protagonist in diesem Artikel ja unbedingt mit einem frischen Tattoo dahin fahren, welches sich natürlich bei all dem Staub und Dreck herrlich entzündete. Großartig! Ein erneut leckeres Frühstück später ging es dann daran, den ersten wirklichen Flop des gesamten Festivals zu begutachten (Olaf)

Den letzten Festivaltag läuteten Volksmetal auf der Hauptbühne ein. Die Mischung aus Volksmusik und Metal vermittelte mir persönlich allerdings nicht den Spaß den ich erwartete und musikalisch fand ich es auch enttäuschend, aus der Idee diese zwei gegensätzlichen Stile zu vereinen, hätte man mehr machen können. Aber ein Teil des um die Uhrzeit noch übersichtlichen Publikums(wahrscheinlich der Teil der ausschließlich flüssiges Frühstück zu sich nahm) schien da nicht so anspruchsvoll zu sein und feierte schon ordentlich dazu. (Jette)

Leider wurde es danach nicht viel besser, wobei natürlich The Ocean die weitaus besseren Musiker sind, plätscherte die Mucke meiner Berliner Landsleute völlig belanglos an mir vorbei, was mir meinem Empfinden nach zu urteilen nicht alleine so ging. Wenigstens wurden die Leute danach von Death before Dishonor ein wenig aus ihrer Lethargie gerissen, obwohl auch hier nicht unbedingt bei mir der Funke überspringen wollte. verdammt...irgendwann musste doch bei mir mal der "Hallo Wach" Effekt kommen...

Kam er auch, denn mit The Dillinger Escape Plan stand nun eine Band auf der Bühne, die zwar brachial klingen, aber bei mir immer wieder ein riesiges Fragezeichen hinterlassen. Was ist das nur? neben mir brabbelte einer was von "die sind ja geiler als Meshuggah" SAKRILEG und 20 auf die nackten Fußsohlen, denn diesen Brei an Growls, Screams und undefinierbarer Mucke geht absolut gar nicht! Ok, dass die Jungs aus New Jersey durchaus ihre Daseinsberechtigung haben müssen, bewies mir eine in Berlin bekannte Radiomoderatorin, die vor Begeisterung fast Schnappatmung bekam und die ganze Zeit rief: "Die beste Band des Festivals"!!!! Ähhhm...nunja... (Olaf)

Da  kurz vorher das neue Album rauskam, welches seitdem fast täglich bei mir läuft, konnte ich kaum erwarten bei einem Liveauftritt von Madball meiner Hardcore-Leidenschaft zu frönen. Erschwert wurde dies nur durch gefühlten50 Grad. Freddy Cricien schien das kein bisschen zu schaffen zu machen, ganz im Gegenteil, er hüpfte die Bühne rauf und runter und hatte sichtbar Bock darauf eine knappe Stunde alte wie neue Songs zu performen. (Jette)

Das ich Sepultura einen eigenen Abschnitt widme, hat mehrere Gründe. Erstmal möchte ich mich bei den Seps dafür bedanken, was sie in der Vergangenheit alles zu meinen Musikgeschmack beigetragen haben. Zweitens möchte ich ihnen Lebewohl sagen, denn ich habe es in jüngerer Vergangenheit immer wieder versucht, doch ich komme einfach nicht mehr an diese Band heran, die scheinbar und offenkundig vergessen hat, wem oder was sie ihren Status zu verdanken haben und das sind nicht die Songs der jüngeren Vergangenheit, mit der sie schon öfter bei den alten Fans angeeckt sind. Wenn ich Sepultura sehe, verlange ich auch mal alte Songs zu hören und davon gab es lediglich 3 Stück. Man stelle sich mal Maiden ohne "The trooper", "Aces high" oder "Run to the hills" vor...Richtig, das geht gar nicht.

Ebenso wenig wie das, was die einstige Thrash Metal Speerspitze hier darbot. Das war grottig ohne Ende, da konnte auch der Gastauftritt von Phil Campbell beim Motörhead Cover "Orgasmatron" nichts mehr rausreißen. Der Sound war gruselig, die Stageperformance hüftsteif und ich sah viele, die sich von der Bühne abwandten, um anderen Beschäftigungen nachzugehen. Sorry, ich habe Sepultura (so wie viele) früher abgöttisch geliebt, doch damit ist jetzt Schluss. Leute, das war absolut gequirlter Mäusedreck! Basta!

Dafür kam jetzt DAS Ereignis schlechthin an diesem Wochenende: Behemoth! Was Adam "Nergal" Darski und seine Mitstreiter hier veranstalteten, war in seiner Perfektion kaum noch zu überbieten! Alle Mitglieder stilsicher gekleidet, bösartige Bühnenaufbauten, brennende Kreuze und Flammensäulen, die bei geschätzten 40 Grad im Schatten zwar nicht hätten unbedingt sein müssen, dafür aber ihre optische Wirkung nicht verfehlten. Selbst Jette, die dieser Musik etwas kritisch gegenübersteht konnte nicht umhin zu erwähnen, dass dies recht beeindruckend gewesen sei. Pffft...die Untertreibung schlechthin, denn hier stimmte einfach alles! Egal ob neues oder altes Material, es war einfach nur zum niederknien und gleich als Opener "Blow your trumpets Gabriel". Es gab für mich kein Halten mehr und auch das angebotene Merch fand schnell den Weg in meine an diesem Wochenende etwas kleiner ausgefallene Einkaufstüte. Das war ganz großes Spargelstechen die Herren!

Das man zwischen diesem infernalischen Abriss und dem Auftritt der absoluten Legende Motörhead unbedingt Bring me the horizon platzieren musste, fand ich ziemlich unglücklich, denn einerseits kann das Emocore Publikum eher wenig mit dem vorher Dargebotenen etwas anfangen, wie auch die Anhänger unser geliebten Oberwarze  nichts mit dem auf der Bühne stattfinden, eher dem jüngeren Publikum zuträglichen Geschraddel der Superstars aus England warm wurden. Also überspringen wir das doch lieber und widmen uns dem Headliner des Sonntags.

Goat sei Dank scheint sich Lemmy wieder auf dem Wege der Besserung zu befinden, denn der knarzende Großmeister hatte mit seinen Mitstreitern eine formidable Setlist am Start, bei der alle exakt das bekamen, was sie erwarteten. Ob nun Altbewährtes oder neues Material...es wurde prinzipiell alles abgefeiert, was die Großmeister des Rock'n'Roll in die Menge schossen. Der Sound war passabel und Lemmy recht gut bei Stimme, was vor allem bei meinem Lieblingssong "Just cos you got the power" allen Musikbegeisterten hätte auffallen müssen. Mit dem obligatorischen "Ace of spades" und "Overkill" war dann für uns das 21.WFF Geschichte, denn Montag sollte wieder unser Laden rufen.

Trotz einiger musikalischer Ausfallerscheinungen war es erneut ein fantastisches Wochenende und ich freue mich tierisch darauf, im nächsten Jahr mein 10.Force hintereinander feiern zu dürfen. Feiert Ihr mit?

Danke an Daniela Adelfinger und www.metalinside.de für die Bilder!

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