Alben des Jahres 2023

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Durchwachsen oder großartig? Unser Bericht

30.07. bis 04.08.2019 @ Wacken


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Neuer Tag Neues Glück und heute sollte alles anders werden!

Pünktlich zu SKYLINE war ich vor der Bühne und wer die Jungs kennt weiß wie sie abgehen können. Seit nunmehr 10 Jahren eröffnen sie die Hauptbühnen. Diesmal waren neben bekannten Coversongs auch erstmal neue und eigene Stücke, von ihrer aktuellen Platte, zu hören. Mit DORO und GUS G. holte man sich auch wieder Hochkarätige Gastmusiker auf die Bühne und Ur Bassist und Wacken Gründer Thomas Jensen. Gelungener Start in den Tag.

Weiter ging es bei Morten, der sich VERSENGOLD auf der Louder Stage anguckte. Die Stimmung war sehr gut und die Meute hatte bereits früh am Tag einen ordentlichen Durst mitgebracht. Danach ging es für ihn weiter auf die Beergarden Stage zu BLECHBLOSN und hier eskalierte der Pegel zusehends. Es wurde gegrölt, auf den Tischen getanzt, geknutscht und gefummelt und natürlich gesoffen bis man nicht mehr konnte. Eine echte Biergarten Gaudi!

Ich für meinen Teil musste mir dann doch einmal die Lieblingsband unseres Chefs (*hust* Sarkasmus) rein ziehen. BEYOND THE BLACK. Nachdem ich mich mit der Band und Jennifer Haben erst durch Sing mein Song beschäftigte interessierte es mich natürlich noch mehr ob sie wirklich so schlecht sind wie immer alle behaupten und ich muss ganz klar sagen...Nö! Ich fand den Auftritt sehr gut und auch wenn es nicht meine Musik ist musste ich doch einige male mit wippen. Hat Spaß gemacht und darauf kommt es ja an und ich fand Fr. Haben auch echt sympathisch auf der Bühne.

Es folgte dann TESTAMENT auf der Louder Stage. Was soll man zur Thrash Metal Legacy noch sagen? Sie kamen, spielten und siegten! Der Platz war voll, die Leute auch und der Sound drückte (im vorderen Bereich) ! TESTAMENT bewiesen einmal mehr, dass sie zu den ganz großen im Thrash Bereich gehören und Eher zu den Big Four gehören sollten als METALLICA!

Jetzt folgt ein Abschnitt, bei dem viele jetzt den Kopf schütteln werden oder sich übergeben gehen. Wir kommen zu SABATON! Ich muss zugeben, dass ich die Musik mittlerweile gar nicht mehr so scheiße finde wie am Anfang.

SABATON gibt es jetzt seit 20 Jahren und das wurde beim Wacken mit einem 2 Stunden Set auf den beiden Hauptbühnen gleichzeitig gefeiert. In der ersten Stunde beschränkte man sich dabei auf das neue Material von „The Great War“. Ich wunderte mich schon und dachte warum sie die zweite Bühne benutzen. Mein Gedanke war, dass sie bestimmt noch Krieg spielen werden. Naja, falsch gedacht! Nach einer Stunde rannte ihr Bassist rüber auf die andere Stage und dort war das komplette Bühnenbild ein zweites Mal aufgebaut. Sämtliche Ex Mitglieder standen dort auf der Bühne und sie spielten alle zusammen noch ein Best Of Set! Unterstützt wurde das Ganze von einem Männerchor und First World War Kriegs Uniformen und einer Menge, also wirklich einer MENGE PYRO! Musikalisch sind sie zwar immer noch simpler Pop Metal aber die Show war schon echt sehr gut gemacht. Den Abschluss an dem Tag sollte dann Tom G. Warrior machen und präsentierte und gut gelaunt TRIUMPH OF DEATH performed HELLHAMMER! WHAT THE FUCK!

Das der gute Tom ein finsterer Gesell mit genialem Humor ist, wusste ich ja bereits aber das er so Herzlich sein kann war mir neu. Er hatte Freude und transportiere diese auch nach außen. Musikalisch lieferten sie einfach nur ab und ließen die Herzen der HELLHAMMER Fans und CELTIC FROST Anhänger höherschlagen. Alex Krull von ATROCITY meinte danach nur noch kurz zu mir, dass es einfach genial und episch war und er hatte recht! Ein absolutes Highlight auf dem Wacken 2019. So endete Tag 2 [Jano]

So, heute ist es soweit und die Livekonzerte gehen auch für mich los! Testament beginnen erst um 17:00 Uhr, das sollte zu schaffen sein! Bis dahin ließ sich das gesamte Gelände einmal entspannt erkunden inkl. der neuen History Stage auf dem Weg zum Infield und dem Wackinger-Bereich – die Flammkuchen waren übrigens sagenhaft, gern jederzeit und überall wieder! Diesmal war ich dann pünktlich vor der Louder Stage, die etwas abseits der noch größeren Hauptbühnen auf dem Infield steht. Testament sind für die Zielgruppe ganz offensichtlich nach wie vor relevant, denn vor der Bühne ist es voll bis ganz nach hinten. Respekt, haben wir hier einen Apriranten für die Hauptbühnen? Hoffentlich ja, denn ich persönlich habe Testament bislang noch nie wirklich schlecht erlebt, nur einmal extrem schlecht abgemischt als eine der Vorgruppen für Judas Priest in der Hamburger Sporthalle (wofür die Band aber nichts kann). Das Publikum ist den für den Norden hohen Temperaturen entsprechend entspannt und wie immer sehr gemischt, doch es fällt auf, dass neben angenehm vielen Frauen auch etliche ältere Thrasher erschienen sind, um sich das Ereignis nicht entgehen zu lassen. Der Wacken-übliche Vorspann läuft, ein Raunen geht durch die Menge, die ersten Pommesgabeln gehen in die Höhe und nach einigen „Tes-ta-ment“-Sprechchören kommt die Band – nachdem sie sich etwas hat bitten lassen - pünktlich auf die Bühne und wird von der Menge enthusiastisch begrüßt und gefeiert. Die ersten Akkorde werden gespielt, das erste Riff und ein donnerndes Doublebass-Gewitter ertönen und die Menge reagiert begeistert, Stimmung bis ganz nach hinten. Es braucht ganze 10 Sekunden bis zum ersten kleinen Circle Pit, soviel zum zurückhaltenden Norden. Bei Testament ist vom Alter keine Spur, im Gegenteil: Sie zeichnet sich durch eine enorme Power und hohe Spielfreude aus und spielt so tight wie es nur Bands können, die schon lange zusammenspielen. Was ein Abriss! Der Sound kommt glasklar aus den Boxen, lediglich der Gesang ist leider etwas zu leise abgemischt. Dies tut der guten Stimmung aber keinen Abbruch, die Menge geht trotz der gefühlt hohen Temperaturen ausgelassen steil und die ersten Crowdsurfer machen sich auf den Weg gen Bühne. Chuck Billy ist gut bei Stimme, was entsprechend von den Fans aus aller Welt goutiert wird, die die Band immer wieder mit Circle Pits abfeiern.

Glasklare, pfeilschnell Soli von einem Alex Skolnick in Hochform beflügeln die Fans noch mehr, die sich ihrerseits mit immer mehr Crowdsurfern, Circle Pits und Klatschorgien revanchieren. Auch die Bühne für Rollstuhlfahrer ist gut besucht, was noch zur guten Stimmung beiträgt. Inklusion wird beim Wacken Open Air nun mal praktisch gelebt zur Freude der Bands und der betroffenen Metalheads, die sonst kaum eine Chance hätten ihren Bands so nahe zu kommen! Auch die diversen Bierträger in der Menge werden gefeiert und wegen der hohen Temperaturen in Rekordzeit leergekauft – nicht nur die Band freut sich auch einmal bei gutem Wetter in Wacken spielen zu können! Beim Publikum kommt die ausgewogene Setlist gut an, mit The Preacher, Into The Pit, Over The Wall und Practice What You Preach kommen auch Genießer der Anfangszeiten auf ihre Kosten. Besonders letzterer Song wird entsprechend abgefeiert nachdem Chuck Billy ihn dem 30jährigen Jubiläum des W:O:A gewidmet hat – er wurde immerhin im selben Jahr veröffentlich, in dem das erste Wacken Open Air stattfand! Die oft auch weiblichen Crowdsurfer kommen im letzten Drittel des ca. 68minütigen Gigs wie am Fließband nach vorn und alle Beteiligten nehmen jede kleine Brise dankbar als Erfrischung an.

Ein weiteres Highlight erwartet uns um 20:00 Uhr auf einer der Hauptbühnen: Airbourne scheinen sich den Bühnennamen „Faster“ offenbar zu Herzen zu nehmen und legen auch diesmal eine Geschwindigkeit und Power vor, die ihresgleichen sucht! Wer die Band noch nicht live gehört gesehen hat: Das hier ist schnörkelloser ehrlicher Vollgas-Rock aus Australien mit einer Band, die sich nicht lange bitten lässt, sondern gleich mit hohem Tempo und Ready To Rock ins Set startet und dann noch weiter durchstartet! Die Menge ist begeistert, das Infield vor der Bühne voll und das Pogen im vollen Gang. Die Crowdsurfer kommen im Sekundentakt und die Stimmung ist euphorisch – besonders als Sänger und Leadgitarrist Joel O’Keeffe die Nähe des Publikums sucht und sich an die vorderste Absperrung stellt (gesichert von einigen Security-Mitarbeitern) und eines seiner Vollgas-Solis abfeuert. Das ist Rock’n’Roll wie er sein soll – schnell, schweißgetränkt und direkt ins Hirn gebraten.

Die Band ist über die Jahre so eingespielt, dass „tight“ schon fast ein zu weit gegriffener Begriff ist. Das Brüderpaar (Ryan O’Keeffe sitzt am Schlagzeug) treibt den Rest der Band und das Publikum vor sich her durch ein scheißtreibendes Set, das alle bislang veröffentlichten 4 Alben umfasst und auch einen Lemmy-Tribut enthält, in dem die Band weiterspielt während Joel O’Keeffe in aller Seelenruhe unter „Lemmy Lemmy“-Sprechchören an einer Motörhead-Theke einige Whisky-Cola für die Band vorbereitet. In der nächsten Runde gibt es Bier für die Glücklichen im Publikum, die die im hohen Bogen weit in die Menge geworfenen Becher auffangen können. Die Stimmung ist durchgehend ausgelassen mit vielen Circle Pits und Unmengen an Crowdsurfern. Inmitten dieser schweißgetränkten Rock’n’Roll Vollgas-Party sucht ein kleinwüchsiger Fan aus Brasilien nach dem Bierholen erfolglos und zusehends verzweifelter seine Kumpels und wird kurzerhand von einem wahren Hünen hochgehoben bis er die Gesuchten endlich erspäht. Das ist wieder einmal ein Beispiel für die oft zitierte Hilfsbereitschaft unter Metalheads! Auch eine befreundete Truppe aus den Niederlanden feiert den Hünen ab und widmet sich dann wieder der Band, die unverdrossen voranprescht und dem Publikum nach wie vor unvermindert einheizt. Die allgemein ausgelassene Stimmung reißt hier wirklich jeden mit, auch die besagten Niederländer, die alle wiederholt per Crowdsurfing verschwinden und mit diversen Bieren wiederkommen, sogar René, der vor kurzem noch eine Fuß-OP hatte und mit Krücke unterwegs ist. An dieser Stelle noch einen herzlichen Gruß an René, Masha, Pascal, Stefan und Marcel!

Währenddessen ist der Sänger agil wie immer, klettert aber ausnahmsweise nicht an den Bühnenaufbauten hoch, und sucht regelmäßig den direkten Fankontakt. Diese Band muss den Vergleich zu ihren großen Vorbildern von AC/DC wahrlich nicht scheuen und zollt diesen einen kurzen Tribut mit einer kleinen Angus-Young-Einlage inkl. dessen Version des legendären Duckwalk. Vor dem Abschlusssong Runnin‘ Wild wird das Publikum auf die Knie gerufen und das Infield gehorcht tatsächlich zum großen Teil bevor auch dieser Uptempo-Song mit Vollgas auf die aufspringenden Fans losgelassen wird. Diese 87minütige Set hatte es wirklich in sich und Airbourne haben wieder einmal bewiesen, dass sie auf die ganz großen Bühnen gehören! Entsprechend frenetisch wird die Band gefeiert und verabschiedet – bis zum nächsten Mal!

Headliner des Abends sind Sabaton, die eine entsprechend große Menge anlocken zumal die Ankündigung Neugierde weckt, dass die Truppe zum 20jährigen Bandjubiläum parallel auf beiden Hauptbühnen spielen wird. Ich persönlich bin kein großer Fan der Jungs, aber das kann man sich ja mal trotz des überfüllten Infields anschauen. Die Show beginnt pünktlich und die Bühnendeko ist so eindrucksvoll wie vorhersehbar: Passend zum Grundthema sitzt der Schlagzeuger in einem überdimensionalen Panzerturm inkl. Kanonenrohr. Die Musik möchte ich hier nicht bewerten, da ich kein Fan bin, doch so viel sei gesagt: Der Sound ist glasklar und auf den Punkt, die Band ist perfekt aufeinander eingespielt und die Show ist grandios mit viel Feuer und allem Tamtam, das die Fans sich nur wünschen können. Nicht nur thematisch, sondern auch musikalisch gibt es durchaus eine ansprechende Härte kombiniert mit eingängigen Melodien, was vom begeisterten Publikum entsprechend goutiert und gefeiert wird. Allein bei mir und meinen Gefährten mag der Funke nicht so recht überspringen, schade!

Zum Abschluss des Tages geht es nochmal ab in den Bullhead City Circus zur W:E:T Stage, wo ab Mitternacht Hellhammer performed by Triumph Of Death auf dem Plan steht. Tom Gabriel Warriors Tribut an seine eigenen Anfänge noch vor Celtic Frost lockt zur späten Stunde immerhin genug Publikum an, um das Zelt mindestens zur Hälfte zu füllen. Ins Auge fallen die „Triptykon-Schriftzüge auf den Boxen auf der Bühne, die aus der aktuellen Band des Sängers und Gitarristen entliehen wurden. Die routinierte und professionelle Darbietung richtet sich eindeutig an die eingefleischten Fans des Genres, die die ehrliche und direkte Darbietung trotz des leicht übersteuerten Sounds und des etwas zu leisen Gesangs zu würdigen wissen. Optischer Hingucker für viele Fans ist natürlich die blonde Mia Wallace am Bass, die allein aufgrund ihrer Haarfarbe aus der Düsternis auf der Bühne hervorsticht. Trotz der späten Stunde geht das etwas träge wirkende Publikum mit vereinzelten Mosheinlagen größtenteils gut mit und beschert so den Mannen (und Mia natürlich) um Tom Warrior einen angemessenen Rahmen für ihre Darbietung. [Karsten]


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