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AMON AMARTH | CARCASS | HELL

27.11.2013 - Berlin @ C-Halle

Wie meinte Fredrik Andersson, seines Zeichens Kesselschwinger bei Amon Amarth, einmal in einem unserer Interviews so treffend: "We play on every gas station...". Also entweder haben wir eine Energiekrise, oder die Jungs aus Tumba haben sich in den letzten Jahren doch etwas rarer gemacht. In meinen Augen gar nicht mal die schlechteste Entscheidung, denn ich erinnere mich an Jahre, wo man den Nordmännern nirgends entgehen konnte. Diesem Umstand schien es geschuldet zu sein, dass an diesen furchtbar kalten Abend die 3.500 Leute fassende C-Halle fast ausverkauft war und die Leute scheinbar nach den eigentlich recht stupiden Klängen der Jungs geradezu lechzten. Aber vielleicht lag es auch daran, dass man mit Hell und vor allem Carcass zwei absolut geniale Bands als Opener verpflichten konnte, die in meinen Augen eigentlich jeweils eine eigene Headliner Tour hätten stemmen könnten und vor allem musikalisch dem Wikinger Fünfer weitaus überlegen waren und sind.

Als pünktlich um 20:00 Uhr die Lichter erloschen und der Rainbow Klassiker "Long live Rock'n'Roll" als Intro ertönte, juckte es bei mir mächtig und als dann Hell mit dem Megahit "The age of Nefarious" einen perfekten Einstieg hinlegten, wippte bei mir mehr als nur der Fuß. Allerdings war ich anfangs sehr verwundert über den neuen Gitarristen am linken Bühnenrand, der sich allerdings dann doch als Andy Sneap mit ungewohnter Kurzhaarfrisur und langem Rauschebart entpuppte. Man mag die Band sehen wie man will, ich mag das oldschoolige Heavy Metal Theater und die Theatralik von Frontmann David Bower und das obwohl Christian immer sagt: "Frontmänner mit Headset sind mir suspekt." Wie allerdings, lieber Chris, soll der Gute dann wie bei "Blasphemy and the master" die Peitsche schwingen, um sich selbst zu geißeln? Eben...Schade nur, dass a) die Leute die Band ziemlich ignorierte (Pfui, ihr Banausen) und b) mir mit "Let battle commence" ein weiterer Lieblingssong dieser famosen Band fehlte. Ach fuck, druff geschissen., Hell waren geil, der Sound fett und meine Stimmung gut...was nicht nur an der ersten Mischung lag.

Setlist:
Long live Rock’n’Roll (Intro)
Gehennae incendiis
The age of Nefarious
On earth as it is in hell
Blasphemy and the master
Something wicked this way comes
The quest
Save us from those who would save us

Mein Hauptaugenmerk...und das gebe ich unumwunden zu...lag heute glasklar auf Carcass, die ich letztmalig 1990 bei der "Gods of grind" Tour im Huxley's, was damals noch "neue Welt" hieß, live zu Gesicht bekam. Bei den Reunion Gigs selber war ich zwar anwesend, doch immer etwas, nennen wir es mal "indisponiert". Daher freute ich mich wie Sau auf die Jungs, die dann auch wie die Feuerwehr loslegten und selbst bei diesem großen Event nicht mit ihrer schon fast legendären Diashow sparten. Wenigstens verhielt sich das Publikum nun dem Event angemessener und feierte die Engländer mit den ersten Moshpits. Bei dieser brillanten Setlist auch kein Wunder. Klassiker wie "Incarnated solvent abuse", "Genital grinder / Exhume to consume" oder dem extrem schnell gezockten "Corporal jigsore quandary" ballerten wie Sau und selbst neue Songs wie "Captive bolt pistol" oder "Cadaver pouch conveyor system" standen dem in Nichts nach. Der Sound war auch hier exorbitant brillant und die Band in höchster Spiellaune. Ein Augenschmaus war, dass alle Bandmitglieder Blue Jenas trugen (Yeah, meine Glaubensbrüder) und Bill Steer mit seinen grell roten Stiefeln bei mir für ein schelmisches Grinsen sorgte. Als dann zum Schluss auch noch "Heartwork" ertönte, hatte ich vor Ehrfurcht und Freude Pippi inne Oojen. Carcass waren einfach nur göttlich und ich hoffe inständig, dass die Jungs nun schnellstmöglich eine eigene Tour hinterher schieben, so dass ich mehr als die hier dargebotenen 45 Minuten erleben darf. Großartig!

Setlist:
1985
Buried dreams
Incarnated solvent abuse
Unfit for human consumption
This mortal coil
Cadaver pouch conveyor system
Genital grinder / Exhume to consume
Corporal jogsore quandary
Captive bolt pistol
Ruptured in purulence / Heartwork

Die Headliner kleckerten dann nicht mehr, sie klotzten und man merkte vom ersten Ton an, dass die Leute tatsächlich auf Amon Amarth Entzug gewesen zu sein schienen. Schade nur, dass "Father of the wolf" ein mehr als schwacher Einstieg war, doch das Volk brodelte. Die Bühnenaufbauten waren schon grandios, das Farbenspiel der beiden links und rechts am Bühnenrand positionierten Runensteine waren ein Augenschmaus und die Professionalität der Mannen aus Schweden ist über die Jahre hinweg fast perfektioniert worden. Und daran krankte es dann leider auch. Fronthüne Johan Hegg hatte immer noch die gleichen Ansagen drauf, es wurde gepost und es gab kaum Überraschendes, was sich auch leider in der Setlist widerspiegelte. Das neue, in meinen Augen recht schwache Album dominierte und solche Übersongs wie "Valhall awaits me" oder "Versus the world" oder noch besser sowas richtig altes wie "Ride for vengeance" oder "The avenger" vermisste ich total. Ebenso musste ich vergnügt feststellen, dass der bereits eingangs erwähnte Fredrik Andersson immer noch recht gelangweilt die simplen Melodien herunterzockt, obwohl er technisch ein mehr als versierter Drummer ist. Nunja...Panem et circenses für das Volk, welches Amon Amarth kräftig abfeierte und somit für einen "Victorious march" sorgten (welch luschtiges Wortspiel, gelle?). Hofffentlich geht's nur dem Polen wieder einigermaßen, der mit 2,7 Promille auf dem Kessel vor der Halle von einem Polizeiauto erfasst und schwer verletzt wurde. So sollte dann kein Abend enden...

Setlist:
Father of the wolf
Deceiver of the gods
Death in fire
Free will sacrifice
As Loke falls
Guardians of Asgaard
We shall destroy
Warriors of the north
Runes to my memory
Varyags of Miklagaard
The last stand of Frej
Destroyer of the universe
Cry of the black birds
War of the gods
Twilight of the thunder god
The persuit of vikings

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