DIE SCHINDER | MACBETH | MISTY WAYS

28.12.2014 - Annaberg Buchholz @ Alte Brauerei

Dick eingepackt und mit eisigen Händen am kalten Lenkrad gings am Sonntag ins verschneite Annaberg. Den dort erlebten schönen Abend möchte ich euch natürlich nicht vorenthalten und präsentiere euch hiermit das, was meine Hirnwindungen an Erinnerung noch ausspucken:

Misty Ways

Da das Team der Alten Brauerei wohl enge Kontakte zu den Kollegen auf der tschechischen Seite des Erzgebirges pflegt (siehe auch der Annaberger Reisebus, der jedes Jahr aufs dortige Metal Loket Festival fährt), war auch an diesem Tag eine Band aus dem Nachbarland vertreten. So gaben Misty Ways als Opener des Abends ihren Gothic Metal zum Besten. Die Wetterverhältnisse und die schwierigen Parkmöglichkeiten aufgrund der hohen Besucherzahl sorgten für eine ziemliche Verspätung meinerseits, ich verpasste aber wohl nur den Anfang des ersten Songs, weil alle drei Bands dem Zeitplan hinterherhingen. Direkt vor der Bühne klaffte während des Auftritts eine beachtliche Lücke, es konnten wohl nicht alle Besucher viel mit der Musik der vierköpfigen Truppe anfangen. Einige bemängelten die Stimme der Frontfrau, die auch meiner Meinung nach manchmal das Gesamtbild eher zerstörte als verschönerte. Da wären weniger Power und kratziger Klang durchaus mehr gewesen. Auch den Gitarristen, der ein wenig gelangweilt wirkte, hätte man ruhig etwas besser beschäftigen können, der Bassist rutschte da deutlich mehr auf seinem Griffbrett hin und her. So konnten Misty Ways mich nicht wirklich überzeugen, stattdessen wuchs umso mehr die Vorfreude auf die Jungs von Macbeth.

Setlist:
01. Deep In The Dusk
02. Blood Moon Rising
03. Lucrezia
04. Sodom
05. Naked Darkness
06. Train Of Lust
07. Beat The Devil
08. Too Late
09. Harvest Moon Garden

Macbeth

Endlich war es so weit und das Quintett aus Erfurt betrat die Bühne Das beim Soundcheck erklingende „Fleisch“ fand dem kurzen Zeitplan geschuldet leider ebenso wenig Platz im Set wie „Fritz H.“, auf den mit „Du bist nur ein Stück…Wurst!“ vonseiten Olli Hippaufs angespielt wurde. Von den neuesten beiden Alben wurde trotzdem genug gespielt, das einzige ältere Lied blieb „Der Wanderer“. Macbeth gaben von Anfang an richtig Gas und ließen auf der Bühne genauso die Haare fliegen, wie das jetzt dicht stehende Publikum es im Saal auch tat. Auch ich war vollends zufrieden, zumal alle meine Lieblingslieder der letzten Veröffentlichungen gespielt wurden. Lediglich minimale Textänderungen rutschten ab und zu durch, die aber nicht weiter auffielen, wenn man die Platten nicht 20 Mal durchlaufen lassen hatte. Ich glaube, es war „Hunde Wollt Ihr Ewig Leben“, bei dem es wohl kurz mal rhythmische Probleme beim Frontmann gab, vor so etwas ist aber auch die routinierteste Band nicht gefeit.

Die Laune im Zuschauersaal wurde immer besser, die Thüringer wussten ihren Heavy Metal überzeugend rüberzubringen und brachten ihr Konzert wie immer klasse über die Bühne. Neben dieser stand übrigens während aller drei Auftritte ein Zeichner, der mit unfassbarem Talent Skizzen der gerade auftretenden Bands anfertigte. Das war mal etwas ganz anderes als die gewohnte Konzertfotografie und hat nicht nur mich sehr begeistert!

Natürlich durfte zum Ende des Macbeth’schen Auftritts die „Stalingrad“-Trilogie auf keinen Fall fehlen. Vor „Das Kreuz“ musste zwar leider eine kleinere Pause zum Instrumente-Stimmen eingelegt werden, das Song-Dreierpack erzeugte aber dennoch mächtig Stimmung. Für mich zählen diese drei Lieder sowieso zu den besten Stücken der Thüringer Jungs, in denen sie die schwierige Thematik doch sehr passend aufarbeiten konnten. Zum Schluss des Auftritts sorgte Olli Hippauf mit, „Kommt gut nach Hause und kackt nicht ins Bett“, noch einmal für Gelächter im Publikum und machte die Bühne frei für den Headliner des Abend.

Setlist:
01. Kamikaze
02. Gotteskrieger
03. Das Boot
04. Der Wanderer
05. Gladiator
06. Hunde Wollt Ihr Ewig Leben
07. Das Boot
08. Stalingrad – Kanonenfutter
09. Stalingrad – Untergang
10. Stalingrad – Das Kreuz

Die Schinder

Schließlich wurde es Zeit für die Lokalmatadore aus Scheibenberg. Nach genau 10 Jahren fanden sich Die Schinder erneut in der Alten Brauerei wieder und hatten sichtlich ihre Freude an diesem Umstand. Nach einer Raucherpause befand sich fast niemand mehr im Barbereich, der Bühnenraum war komplett voll. Das Publikum hatte Bock, die Band hatte Bock – was will man mehr? Die ersten drei Lieder klangen Macbeth zumindest live gar nicht so unähnlich, auch wenn sich die Texte deutlich unterschieden und der Gothic-Einschlag der Schinder hörbar herauskam. Dieser wurde im Laufe des Auftritts immer präsenter, nicht unbedingt mein Geschmack, die Besucher dankten es der Band aber mit einer grandiosen Stimmung, kollektivem Mitsingen und viel wehender Haarpracht.

Die letzten Tage voller Konzerte, der Weihnachtsstress und Macbeth zuvor forderten allerdings langsam ihren Tribut, sodass ich während des Auftritts der Scheibenberger ständig wieder in den Barraum tigerte, um mich bei Flüssignahrung und Gesprächen ein wenig auszuruhen. Einladend war vor allem aber der Merchstand, an dem neben Macbeth auch Hendrik von http://ostmetal.de/ diverse Leckerbissen der härteren Gangart aus der ehemaligen Zone präsentierte und auch mir den Geldbeutel erleichterte.

Jedes Mal, wenn ich zurück in den Konzertsaal trabte, bot sich mir ein Bild immer besserer Stimmung. Dass sich während des gesamten Auftrittes das Publikum den Hals heiser sang und schrie, war ja nichts neues, gegen Ende wurde vorn aber wirklich gefeiert, was das Zeug hält. Da wurde nicht nur gesprungen, auch ein kleiner Moshpit bildete sich, in dem die Beteiligten sichtlich ihren Spaß hatten. Zwei Gastsänger sorgten für Abwechslung bei den Schindern, es durften sich die Sängerin von Ebony Wall aus Annaberg-Buchholz, sowie ein gewisser Franky, der mir nicht bekannt war, auf der Bühne austoben. Zum krönenden Abschluss gab man einen der überhaupt am häufigsten gecoverten Metalsongs zum Besten und die anwesenden Konzertgäste gaben bei „Raining Blood“ nochmal alles. Ein anderes Cover hätte ich sicher auch stark gefunden, aber gut, Slayer ziehen auf solchen Konzerten halt immer. Und damit ging es auch schon finanziell etwas erleichtert, aber dafür umso glücklicher wieder durchs Schneegestöber nach Hause. Ein fettes Danke an das Team der Alten Brauerei, es war mir ein Fest!

Setlist:
01. Gottesknecht
02. Heile Welt
03. Schachtbau Nordhausen
04. Hure
05. Kellersong
06. Rosengarten mit Nina (Ebony Wall)
07. Liebeslied
08. Wundenmann
09. Rost’ger Dorn
10. Zeugen in den Schacht
11. Kreuz
12. Stechapfel
13. Winter
14. Chaos A.D. mit Franky
15. Todmaschine
16. Raining Blood (Slayer Cover)

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