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PAGANFEST 2015

KORPIKLAANI | WINTERSUN | TURISAS | HEIDEVOLK | FINSTERFORST | OBSCURITY | FROSTTIDE

29.03.2015 - Berlin @ Postbahnhof

Sonntag 15:00 Uhr. Eigentlich Zeit für nen Stück Kuchen, nen Käffchen und dem Schwatz mit der Erbtante. Nicht aber an diesem verregneten und kalten Märztag, denn im Postbahnhof gastierte das Paganfest mit seinem letzten Date und entgegen meiner vorherigen Befürchtungen war schon zu Beginn von Frosttide die Halle mehr als gut gefüllt. Der spätere Beginn war dem Umstand geschuldet, dass die eigentlich vorgesehenen Grailknights aufgrund einer Handverletzung ihres Drummers die letzten beiden Gigs, zu dem halt auch das Berliner Gastspiel zählte, absagen mussten. Nunja…für mein Empfinden nicht unbedingt das Schlimmste…

Dafür wussten die Finnen exakt was es heißt, als Opener einer solchen Mega Veranstaltung zu fungieren, denn mit einem durchaus passablen Sound ausgestattet, der für den Postbahnhof eher die Ausnahme von der Regel darstellt, gaben die Nordmänner alles und konnten trotz lediglich 5 Songs, von denen 3 vom neuen Album „Blood oath“ stammten, eine Menge neuer Freunde im bereits jetzt gut gefüllten und stickigen Saal gewinnen. Mit 7,5 Punkten ein klein wenig unterbewertet von Jano muss ich Frosttide ein mehr als wohlwollendes Arbeitszeugnis an diesem Nachmittag ausstellen.

Blood oath
Awakening
Quest for glory
Fate redefined
Traitor within

Darauffolgend enterten die bergischen Löwen von Obscurity die Bühne, die mich auf Polycarbonat noch nie sonderlich packen konnten, live allerdings in einer anderen Liga spielen. Das schien das Publikum ebenso zu empfinden, denn in den ersten Reihen war nun mächtig Bewegung und trotz so einer frühen Stunde wurden die Jungs aus Velbert mächtig nach vorne gepeitscht, was mit Songs wie „Vintar“ vom ebenso betitelten aktuellen Rundling, „Nach Asgard wir reiten“ oder dem natürlich obligatorisch abschließenden „Bergischer Hammer“ entsprechend honoriert wurde. Ehrlich, mit Obscurity kann man live eigentlich nicht viel falsch machen…

Schicksal der Götter
Naglfar
Tenkterer
Vintar
Legiones montium
Nach Asgard wir reiten
Bergischer Hammer

Warum Frontmann Olli später in unseren Interview davon sprach, dass das Berliner Publikum eh ein Spezielles sei, konnte ich nach einem mitreißenden Gig von Finsterforst nicht ganz nachvollziehen, denn die Schwarzwälder Buam zerlegten den Postbahnhof fachmännisch und konnten den begeisternden Eindruck von CD voll und ganz auf die Bühne übertragen. Dumm ist natürlich nur, dass die Jungs solch exorbitant lange Songs im Petto haben und somit neben dem Intro „Abfahrt“ lediglich 4 Songs darboten, wobei ich beeindruckt war, wie gut sich „Lauf der Welt“ von der ebenfalls überragenden „Weltenkraft“ CD und „Nichts als Asche“ vom „Rastlos“ Scheibchen mit den neuem Material „vertragen“ hat. Selbstverständlich gab es mit „Mach dich frei“ auch neuen Stoff vom gleichnamigen, über allem thronenden Album, den man allerdings durchaus hätte ausbauen können, hätte man auf die „Försterhochzeit“ verzichtet, bei dem eigentlich Equilibrium Fronter Robse mitträllern sollte, der allerdings mit einem „Herrengedeck“ in eloquente Gespräche vertieft war. Nichtsdestotrotz…Finsterforst bitte mal dringend auf ne größere Tour mit Minimum 70 Minuten Spielzeit!

Abfahrt
Nichts als Asche
Lauf der Welt
Försterhochzeit
Mach dich frei

Für mich war der heutige Aufritt von Heidevolk gleichzeitig die Livepremiere des neuen Frontmanns Lars NachtBreacker, der allerdings die recht großen Fußstapfen eines Joris Boghtdrincker ziemlich mühelos ausfüllte und mit seinen Kumpanen eine mächtig fette Fete auf der Bühne feierte. Ich sag nur „letzter Tourtag“ was darin gipfelte, dass einige auf der Tour befindlichen Musiker die Bühne stürmte, um mit den Holländer dem „Saksenland“ zu huldigen. Auch die neuen Songs von „Velua“ wie „Winter woede“ oder „Vinland“ fügte sich prächtig in eine hervorragende Setlist ein, bei der für mich natürlich (wie immer) „Vulgaris magistralis“ ein Höhepunkt darstellte. Ich habe die Jungs schon sehr oft live gesehen, aber dieser Auftritt gehörte definitiv zu einem der stärksten überhaupt. Das war großer Sport, die Herren!

Winter woede
Ostara
Dondergod
Saksenland
Urth
Drankgelag
Nehalennia
Vinland
Vulgaris magistralis

Mit ziemlich gemischten Gefühlen wartete ich nun auf Turisas, die mich mit ihrem letzten Album „Turisas 2015“ komplett schockierten und denen ich in dieser Verfassung keine einzige Träne hinter geweint hätte, doch der an diesem Abend (ja, langsam wurde es tatsächlich ABEND) zeigten sich die Finnen endlich mal wieder von der Seite, von der ich sie schätzen und zum Teil lieben gelernt hatte. Etwas zu basslastig legten die Jungs um den Warlord mit „The march of the varangian guard“ ziemlich fulminant los und packten mich sofort und obwohl ein Großteil von Oli’s Violine von Band kam, tat das dem großartigen Gig absolut keinen Abbruch.

Turisas waren bärenstark, hatten eine großartige Setlist (selbst von diesem oben erwähnten Rohrkrepierer gab es lediglich „Piece by piece“) und der Postbahnhof ging steil und fraß der Band komplett aus der Hand. Bei „To Holmgard and beyond“ wurde lauthals mitgesungen, das obligatorische „Battle metal“ frenetisch abgefeiert und selbst das in meinen Ohren nicht ganz so starke „Stand up and fight“ erntete abschließend langanhaltenden Applaus. Witzig war die Performance von Korpiklaani Quetschkommoden Mann Sami Perttula, der scheinbar LIVE sein Akkordeon zu „In the court of Jarisleif“ bearbeitete. Schade nur, dass Turisas auf „Rasputin“ verzichteten und stattdessen mit „It’s a sin“ eine nicht ganz so starke Covernummer von den Pet Shop Boys im Gepäck hatten, die bei weitem nicht so zündet wie die finnische Interpretation des Boney M. Klassikers. Fazit: Der Patient lebt wieder! Mehr davon!

The march oft he varangian guard
A portage tot he unknown
Piece by piece
To Holmgard and beyond
In the court of Jarisleif
Midnight sunrise
Hunting pirates
Battle metal
End of an empire
It’s a sin
Stand up and fight

Ehrlich, Wintersun sind und bleiben für mich persönlich eine der am meisten überbewerteten Bands überhaupt in diesem Universum, von den extremen Macken eines Jari Mäenpää mal ganz abgesehen, über die sich im Vorfeld dieses Gigs viele Leute draußen recht despektierlich unterhielten. Musikalisch mögen die Finnen ja nicht schlecht sein, doch irgendwie schwang während des gesamten Gigs ein ziemlich bitterer Beigeschmack bei mir mit, so dass ich die eigentlich recht ansprechenden Songs wie „Time“, „Beyond the dark sun“ oder „Starchild“ nicht sonderlich genießen konnte. Überhaupt ist es für mich immer wieder schwer nachvollziehbar, warum eine Band mit gerademal zwei Alben permanent jede Tour headlinen muss, wobei man gespannt sein kann, ob das nächste Album (falls es jemals veröffentlicht werden wird) in etwa so stark werden wird wie der neue Song namens „Forest“ (falls ich Jaris Genuschel richtig verstanden habe…). Ehrlich…diese Tour hätte sich auch ohne die Finnen locker getragen!

When time fades away
Land of snow and sorrow
Time
Death and the healing
Beyond the dark sun
Starchild
Forest
Winter madness

Bei Korpiklaani gilt bei mir immer die Divise: Entweder mächtig Bock haben oder volltrunken sein. Nunja, da ich für zweites recht früh aufgehört habe, kam eigentlich nur der erste Fakt infrage und tatsächlich schafften es die Finnen, mich gut zu unterhalten. Allerdings finde ich es ziemlich merkwürdig, wenn man eine ganze Latte an Songs performt, die der geneigte Hörer erst ab dem 01.05.2015 auf dem neuen Album „Noita“ hören kann und somit nicht in der Materie ist.

Aber egal und obwohl die Leute schon langsam schwere Beine hatten, gingen sie bei Krachern wie „Vodka“, „Wooden pints“ oder „Vaarinpolkka“ gut ab und auch die besagten neuen Sachen wie „Viinamäen mies“ oder „Lempo“ wurden gut angenommen, so dass man letztendlich von einem mehr als gelungenen Gig sprechen musste und man gespannt sein kann, ob das neue Album genauso einschlagen wird, wie die an diesem Abend gezeigte Peformance.

Viinamäen mies
Journey man
Lempo
Sahti
Sumussa hämärän aamun
Vaarinpolkka
Ruumiinmultaa
Metsämies
Vodka
Petoelaimen kuola
Viima
Kultanainen
Rauta
Wooden pints
Pellonpekko
Juodaan viinaa

Auch wenn sieben Bands ein ganz schöner Kraftakt waren und ich noch zwei Tage später meine Beine spürte, war es doch ein recht vergnüglicher Festival Tag der lediglich dadurch geschmälert wurde, dass man während dieser Mammutveranstaltung nicht mal das Gelände verlassen konnte, um sich mit Nahrung zu versorgen…denn 8 Stunden nur Bratwurst geht auf Dauer auch nicht.

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