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WORLD WIRED TOUR 2019

METALLICA | GHOST | BOKASSA

06.07.2019 – Berlin @ Olympiastadion


Ach Leute, warum geht das nich bei Euch? Manchmal 35 - 40€ für ein bedrucktes Leibchen, wo hingegen die Meister des gedrehten Darms lediglich 30 Mücken für eine feine Obertrikotage aufrufen. So soll das sein und somit kann man auch getrost darüber hinwegsehen, das es mit Warsteiner das wohl ekligste Bier vom Hahn in meiner normalerweise für die Spiele meiner Hertha reservierten Heimstätte am Ausschank gab. Aber wo gehobelt wird...und da ich von der am Vorabend stattgefundenen Pre-Metallica Party noch einen ziemlichen Köppiklops mit mir herumtrug, war das nicht weiter tragisch. Und ja, durch die abendliche metallica'sche Dauerbeschallung in der Craft Beer Bude und dem geilen Gig von Mexitallica im Blackland (Danke Pille, mein Engel) war die Vorfreude doch recht exorbitant auf das anstehende Großereignis.

An einer sehr angenehmen Vorglühphase im preußischen Landgasthaus mit eingefügten Damnation Defaced Interview (bald hier nachzulesen) ging es dann ins Stadion, Plätze einnehmen und dem schicken Post Punk von Bokassa lauschen. Natürlich ist es schwierig für eine hierzulande recht unbekannte Band bei solch einem Großereignis die Massen anzuheizen, doch die Norweger machten ihre Sache mehr als ordentlich, der Spund drückte auch auf den oberen Rängen und mehr als ein Achtungserfolg war ihnen gewiss. Guter Auftritt.

"Rats", "Absolution", ja, einen besseren Start hätten Ghost definitiv nicht hinlegen können, doch kam nun das Problem großer Stadionkonzerte zum Tragen, denn der Sound war leider ziemlich schwammig und einen Song wie "From the pinnacle to the pit" konnte man lediglich erahnen. Dazu fing es auch noch zu regnen an, was uns allerdings wenig störte, saßen wir doch nobel überdacht. Dem Publikum schien dieser Umstand scheinbar auch ziemlich Bockwurst zu sein, denn es wurde hin und her gewogt, geklatscht, mitgesungen und nach jedem Song brandete lauter Applaus auf. Selbst unser Siggi ließ sich zu einer spontanen Sympathiebekundung für die Schweden hinreißen, was nach seinen vorabendlichen Vorbehalten gegenüber Tobias F...äääh...Cardinal Copia. und seinen maskierten Mitstreitern nicht unbedingt zu erwarten war. Ebenfalls schön zu sehen war der Umstand, dass Ghost die komplette Bühne nutzten (und scheinbar auch durften), mit Pyros und Nebel um sich warfen und sich in dieser riesigen Umgebung wohlzufühlen schienen. Auch das erneut eingestreute Saxophon erfreute sich großer Beliebtheit beim nun immer voller werdenden Auditorium. Mit "Year Zero" wurde mein persönliches Highlight dann endlich dargeboten und Holla...Der Sound wurde besser, lauter und differenzierter. Wäre das so während des gesamten Gigs gewesen, Ghost hätten eine bärenstarke Duftmarke gesetzt und Metallica ein wenig Angst eingejagt. So bleibt festzuhalten, dass der Gig gut, aber nicht überragend war und die Skandinavier in mittelgroßen Hallen besser aufgehoben sind. Dennoch war es mächtig und die Setlist war überragend. Freue mich schon auf die nächste Session.

Ashes
Rats
Absolution
RitualFrom the pinnacle to the pit
Faith
Cirice
Miasma
Year Zero
Mummy dust
Dance macabre
Square hammer

Kurze Pause und ein Zwischenfazit. Was mehr als unangenehm auffiel war der Umstand, dass für das gesamte Infield lediglich 108 Dixies aufgestellt wurden, vor denen sich längere Schlangen bildeten, als früher vor den Konsum, wenn es exotische Südfrüchte gab. Auch empfand ich die Getränke und Foodpreise als recht unverschämt. Aber das nur am Rande. Das Volk jedenfalls war heiß, die LaOla kreiste durch das geschichtsträchtige Gemäuer, man feierte sich selbst und die Stimmung war kurz vor Beginn am Kochen.

Als dann "Ecstasy of Gold" erklang rasteten 70.000 Menschen kollektiv aus und der Verfasser dieser Zeile bekam feuchte Augen. Ich habe schon sehr oft Metallica gesehen, doch irgendwie überkam mich ein wohliges Gefühl als ich für mich feststellte, dass die Helden meiner Jugend mit mir zusammen gealtert sind. Doch während viele im Alter reifen, Vollmundigkeit und Präzision hinzugewinnen, muss ich bereits jetzt konstatieren, dass dies der mit weitem Abstand schlechteste Metallica Gig war, dem ich jemals beiwohnen durfte. Ein Lars Ulrich, den ich selten so unpräzise gehört habe wie heute, der "One" vollkommen verhunzt und auch sonst seinem Ruf vollkommen gerecht wurde. Ok, die Bühne war imposant, die Lasershow im Dunkeln voluminös und die überdimensionale Videoleinwand projizierte schöne Bilder, doch was nützt es, wenn die Musik unter all dieser Effekthascherei leidet, wie sie es heute tat.

Hetfield allerdings war stimmlich brillant, so viel muss gesagt werden, doch konträr dazu fand ich die Setlist strunz langweilig, lieblos zusammengeschustert und in keinster Weise dem legendären Status Metallicas angemessen. Ehrlich, wer will bitte "St.Anger" oder das halbe aktuelle Album live hören? Wenigstens wurden wir mit solch einem Karnevals Gedöns wie in Köln verschont, sondern wurden mit Rammsteins "Engel" malträtiert, ein Lied, welches ich ebenfalls im Original immer zum Bierholen nutzte. Da konnte zum Schluss auch "Creeping death" oder "Seek and destroy" die Kohlen nicht mehr aus dem Feuer holen und im Zugabenteil diese elendige "Nothing else matters" Schmonzette und das meist gecoverte Lied im Metal Business setzten dieser wirklich öden Vorstellung die Krone auf. Ok, das Volk war begeistert, doch davon waren die meisten eh noch Sacksuppe, als ich Hetfield und Co. erstmals live sah, mit einem besseren Sound, der den ganzen Abend ein einziger Matsch war.'

Diese schönen Erinnerungen aus längst vergangenen Tagen werde ich auch immer bewahren, auch immer wieder ein Album dieser herausragenden Band auflegen und mich wohlig an alte Zeiten erinnern, doch an diesem Abend nahm ich mit einem lachenden und weinenden Auge Abschied von einer Legende, die sich in meinen Augen mit diesem Auftritt keinen Gefallen tat.

Hardwired
The memory remains
Ride the lightning
The god that failed
The unforgiven
Here comes revenge
Moth into flame
Sad but true
Welcome home (Sanitarium)
Engel
St.Anger
One
Master of puppets
For whom the bell tolls
Creeping death
Seek & destroy
Spit out the bone
Nothing else matters
Enter sandman



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