Jaaa, danke dir, Schinkengott! Wir haben wieder eine komplette Stinkbombe, bei uns „Restmüll“ genannt, denn was der scheinbar völlig von Sinnen geratene Glen auf seinem Elvis Album vom Stapel lässt, ließ selbst die Milch im Kaffee sauer werden…und nicht nur die. Selbst eingefleischte Danzig Fans wendeten sich mit Grauen von diesem schrottigen Produkt ab und verurteilten ihr einstiges Idol aufs schärfste. Und sonst so?

Man merkt schon, dass viele Plattenfirmen aufgrund der verfickten Covid-19 Pandemie ihre Veröffentlichungsrate ein wenig zurückfahren, was für uns gar nicht mal sooo schlecht ist, haben wir doch dafür eine größere Chance, alles zu reviewen, was uns serviert wird. Und dabei findet man erneut eine Menge Perlen, die es in diesem Monat geschafft haben, einige der Etablierten auf die Plätze zu verweisen. Die Schweizer von Gomorra beispielsweise, die sich nur Katatonia geschlagen geben mussten und von Maik mit der vollen Punktzahl bedacht wurden. Aber auch die alternden Chartstürmer von Cirith Ungol oder die ebenso in die Jahre gekommenen Cloven Hoof haben sich ihren Platz in unserer Top 15 des Monats mehr als redlich verdient. Natürlich gibt es auch einige altbekannte Gesichter wie Warbringer, The black Dahlia Murder oder Benighted, die ebenfalls mit hohen Weihen ausgestattet wurden. Darauf ein zünftiges Breeeeeee….

Dazu gesellen sich noch relativ unbekannte Bands wie Joviac, Hraun, Ajna oder die von Siggi so hochgelobten Isländer von Dynfari, die allesamt einmal mehr zeigen, welch ein breitgefächertes Spektrum wir vorweisen können. Ebenso freute sich Maik darüber, dass die von ihm so hoch gelobten Sölicitör mit neuem Material um die Ecke bogen und mit Palace die teutonische True Metal Schmiede perfekt angeheizt wurde. Aber auch für die Fans der Breakdowns gab es mit Malevolence und Wolfpack a.d. feines Stöffchen, welches in der Redaktion für einige Bounces sorgte.

Ein schicker Mix in unserem Monthly warfare April 2020, den Ihr Euch ruhig mal ein wenig näher anschauen und dazu abmoshen könnt. Was soll man sonst momentan auch anderes machen? Eben!


TOP 15 - APRIL 2020


KATATONIA – City Burials (2020) - 10 Punkte

Ich möchte dieses für mich sehr emotionale Review mit einem Songtext („Lacquer“) beschießen – lasst Euch fesseln, lasst Euch gehen, geht mit auf eine schwedisch‘ melancholisch‘ wunderschöne Reise und bleibt gesund.


GOMORRA – Divine Judgement (2020) - 10 Punkte

Wer auf klassischen Heavy Metal mit Versatzstücken aus Speed und Thrash abfährt, der keineswegs altbacken wirkt, sondern frisch und knackig ins Ohr hämmert, und wenn derjenige vielleicht auch noch Fan von JUDAS PRIEST ist, dann sollte er dieses Album keinesfalls verschmähen. Daß der letzte Song auf dem Album „Never Look Back“ heißt, ist etwas ulkig. Sollte der nicht „Press Repeat Key!“ heißen???

CLOVEN HOOF – Age of steel (2020) - 9,5 Punkte

Der für mich bei jedem Album so immens wichtige Abwechslungsreichtum wird hier in Hülle und Fülle dargeboten. Mal doomig, mal etwas progressiv verspielt, doch niemals die klare Linie verlierend bietet „Age of stell“ ein Füllhorn an tollen Ideen und vielen Reminiszenzen an die viel zitierte gute, alte Zeit und ist dennoch nicht nur für uns Altvorderen ein unbedingtes Muss, sondern auch für jede, die tollen Metal zu schätzen wissen.

BENIGHTED – Obscene repressed (2020) - 9,3 Punkte

Leute, keine Sorge, die Mucke der Franz Hosen ist immer noch ein fieser Nackenschlag, die Texte geeignet für eine Vorlesung in Anatomie und es gibt immer noch mehr als genügend breeeeeeeees zum Schwingen des Tomahawks und dem kollektiven Rundgang auf staubigen Geläuf.

DYNFARI - Myrkurs er þörf (2020) - 9,3 Punkte

Das fünfte Album - „Myrkurs er þörf“ – der Isländer Dynfari weiß in nahezu jeder Minute zu überzeugen, Songauswahl, Arrangements und Stimmung passen wunderbar zueinander. Ob es Stimmungsbedingt zu hoch oder zu gut bewertet wurde, bitte ich mir nachzusehen, jetzt höre ich mir aber auch erstmal die ersten vier Scheiben an und dann auch wieder wurde „Myrkurs er þörf“. Dynfari sind für mich ein heißer Anwärter auf die Top 10, was für eine Atmosphäre, was für eine Stimmung, bittersüße, dunkel-kalte Emotion!

WARBRINGER – Weapons of tomorrow (2020) - 9,3 Punkte

Trotz der nunmehr 16jährigen Szene Zugehörigkeit und satten 6 Alben schaffen es Warbringer einmal mehr, nicht nach alten Hasen, sondern frisch, schonungslos brutal und abwechslungsreich zu klingen und somit ihre Fans vor Glück erstrahlen zu lassen. „Weapons of tomorrow“ ist einmal mehr ein großartiges Thrash Monument, welches zwar nicht ganz an den Vorgänger heranreicht, dennoch in vielen Jahresendabrechnungen Berücksichtigung finden wird.

JOVIAC – Here and Now (2020) - 9,2 Punkte

Joviac haben sich auf dem aktuellen Album eigentlich schon fast selbst übertroffen und sollten mit diesem gelungenen Zweitwerk nicht Wenige begeistern können. Verpackt in einer glasklaren, druckvollen Produktion und einem sehr ansprechenden Coverartwork, ist dies eine absolute Kaufpflicht für den geneigten Progger und Musikliebhaber!

THE BLACK DAHLIA MURDER - Verminous (2020) - 9,0 Punkte

Eines jedoch eint alle Songs und vor allem das komplette Album – es wird ordentlich Gift und Galle gesprüht, Wut & Groove und Melodie geben sich in jedem Song die Klinke in die Hand. Die Songs können und werden allesamt so auch live zünden können und der Schweiß wird auf der Bühne und vor allem vor der Bühne fließen.

WOLFPACK – A.D. (2020) - 9,0 Punkte

Trotz genügend Abwechslung, soweit man es in dieser Sparte zulassen kann, steht diese Symbiose der Mucke recht gut und frischt den Beatdown-Hammer nur um ein Weiteres Mal auf.

MALEVOLENCE – The Otherside (2020) - 9,0 Punkte

Nach dem ersten Song ist man sofort überzeugt, dass die fünf Musiker nicht nur ihre Instrumente perfekt beherrschen, sondern auch Herr ihres eigene Sounds sind und diesen in ihren stark groovenden Song deutlich hervorheben. Jedes Intrument wird perfekt instruiert, ohne dass irgendwer bevorzugt wird.

HRAUN – Black Molten Essence (2020) - 9,0 Punkte

Alles in allem haben die Gelsenkirchener hier ein Debut auf die Menschheit losgelassen, welches erstaunt, verwirrt und fasziniert zugleich. Eine derartige Mischung aus Avantgarde, Gothic, Black, Doom und Death habe ich selten gehört, und ich bin mittlerweile recht beeindruckt von dem Album, welches mit jedem Hören wächst.

AJNA - Rengeteg (2020) - 9,0 Punkte

Musikalisch ist das Erschaffene hier allererste Sahne. Diese Art von Musik vermag vielleicht nicht jedermann ansprechen, aber mich reißt sie gerade heute aus meiner Lethargie, aus meinen Gedanken über die momentane Situation und die unmittelbare Zukunft.

SÖLICITÖR – Spectral Devastation (2020) - 8,8 Punkte

Für ein Debütalbum geht die Sache also völlig in Ordnung, und die Mucke bügelt einem ordentlich die Falten aus dem Sack. Allerdings bleibt hier auch noch Luft nach oben, und ich möchte mal behaupten, was die Umlautanwälte angeht, stehen uns noch recht fette Zeiten bevor.

PALACE – Reject The System (2020) - 8,7 Punkte

Die Mucke von PALACE macht einfach Spaß ohne Ende, und ist geeignet, jedes Publikum zu begeistern, jede Halle zum Kochen zu bringen, jede Freilichtbühne in Holzwolle zu verwandeln. Wer auf klassischen, treibenden Heavy Metal mit viel Power steht – und ein weiteres Mal werfe ich die Namen JUDAS PRIEST, GRAVE DIGGER und RUNNING WILD in die Waagschale- sollte hier sofort sein geneigtes Lauschwerkzeug festtackern.

CIRITH UNGOL – Forever black (2020) - 8,5 Punkte

Und wie es Sauron will, haben Cirith Ungol das Bitten der Fans erhört und nach der recht unerheblichen Zeitspanne von 29 Jahren mit „Forever black“ ein fettes Teil abgelegt, welches die Band in bestechender Form zeigt.


RESTMÜLL DES MONATS


DANZIG – Danzig sings Elvis (2020)

Ich habe schon vieles in meinem Leben gesehen, gehört oder erlebt, auf das ich gut und gerne hätte verzichten können. Mein ehemaliger Schwiegervater im Feinripp, Die Flippers in der Berliner O² World, eine Gallenkolik oder alkoholfreies Sternburg. Doch nachdem was mir die zuständige Promoagentur hier vorgesetzt hat muss ich mich ernsthaft fragen: Was habe ich Euch getan?



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