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DISQUIET – Instigate To Annihilate (2022)

(7.784) Maik (7,8/10) Thrash/Melodic Death Metal


Label: Soulseller Records
VÖ: 06.05.2022

Stil: Thrash/Melodic Death Metal

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Auf Thrash aus den Niederlanden ist zwar nicht das Hauptaugenmerk der Welt gerichtet, aber diesbezügliche Abrißbirnen hatten unsere Nachbarn schon immer zu bieten. Ich nenne in diesem Zusammenhang nur DEADHEAD, LEGION OF THE DAMNED oder GRINDPAD. Deshalb hatte ich mich mit ziemlichem Interesse auf den dritten Longplayer von DISQUIET gestürzt.

Die Band legt auch gleich los mit „Rise Of The Sycophants“. Schöner Bay-Area-affiner Thrash mit für diese Sparte recht brutalem Gesang ballert uns entgegen. Mit weiter Entwicklung des Songs kommen auch Melodic Death Metal- Einflüsse zum Tragen, was teilweise auch im Einsatz von clean Vocals zum Tragen kommt. Naja, diese begeistern mich dann weniger, da solche Parts schon von zigdrölfzig Metalcorebands verbraten wurden, aber durch die thrashige Grundausstattung wirkt das nicht ganz so störend.

Bei „Demonic Firenado“ wird etwas mehr auf die Kacke gehauen. Der Song kommt etwas brutaler und geradliniger rüber. Und zu diesem Behufe hat man sich Damir Eskic (DESTRUCTION, GOMORRA) zur Verstärkung geholt. Schön treibender Thrashsong. So könnte das weitergehen. „Designed To Violate“ beginnt dann mit orientalisch anmutenden Klängen, brät wieder recht cooles Thrashriffing ins Gelände, schwenkt aber dann doch stärker in die Melodeath-Ecke um, inklusive der wohl unvermeidlichen Klargesänge. Der Song nimmt, gerade in der zweiten Hälfte, ziemlich den Drive heraus. Der Titelsong geht dann ebenfalls eher in die Melodic Death- Richtung, ist auch recht technisch. Die Melodie vom Chorus kommt mir irgendwie bekannt vor. Kann aber im Moment nicht sagen, woher.

Bei zwei Songs haben DISQUIET auch Gastsängerinnen angeheuert. Zum einen beim nun dargebotenen „Wrecked“, bei dem THE AGONIST- Friontfrau Vicky Psarakis die Stimmbänder zum Einsatz bringt, zum zweiten Ex- DELAIN- Sängerin Charlotte Wessels, die ihr Können beim abschließenden „The Final Trumpet“ zum Einsatz bringt.

Das ist zwar eine nette Idee, das mit den Gastsängern, und auch gerade en vogue. Allerdings wirkt „Wrecked“ ein wenig wie ein musikalischer Schnitt, das rutscht dann ganz heftig in den Metalcore mit den üblichen Trademarks. Abwechslung ist zwar eine schöne Sache, doch mit diesem herben Cut komme ich nicht so ganz klar. Gerade die Klargesangsparts mit dem eher loungemäßigen Hintergrund klingen fast nach einer ganz anderen Band als der, mit der die Scheibe angefangen hat.

„No Moral Dignity“ hat dann wieder den geilen Bay Area- Touch im Riffing, und mit dem brutalen Gesang holen mich die Knaben auch gleich wieder von der Bushaltestelle ab, an der ich bei „Wrecked“ ausgestiegen bin. Und mit dem darauffolgenden „Destroyance“ wird das auch eine recht fetzige Fahrt durch die musikalische San Francisco-Bucht. Gut, der Song ist vielleicht ein bißchen ausgewalzt, was ihm etwas die Knackigkeit nimmt, aber man kann auch immer was zum Meckern finden.

Auch „Sicario“ brennt ordentliche Riefen in den Asphalt, wenngleich hier die Melodeathgeschichte inklusive Klargesangseinsatz wieder zum Tragen kommt. Auch verfranzen sich DISQUIET hier in allzu verspielten Gitarrensoli, die zusätzlich noch etwas Wucht aus der Mucke nehmen. Das vorletzte Stück ist dann ein Instrumental, welche aber eher verträumt/verspielt wirkt, und irgendwie die Ausstrahlung von Gothic Metal hat, und so kurz vor dem Ende noch mal voll den Wind aus den Segeln nimmt, vor allem, weil das Stück mit über fünf Minuten zu Buche steht, gefühlt aber länger wirkt.

Eigentlich müßte jetzt noch ein richtiger Brecher kommen, der Lust macht, das Album noch mal von vorn zu hören. Stattdessen erinnert „The Final Trumpet“ dann eher an PARADISE LOST, was wohl auch am Einsatz Charlotte Wessels liegt, die zwar eine schöne Stimme hat, aber zum Thrash Metal paßt wie Senfsauce auf Schokoladenpudding. Der Song ist recht interessant aufgemacht, aber als Abschluß einer thrashigen Platte wirkt er eher etwas verwirrend, und scheint einem völlig anderen musikalischen Ansatz zu entstammen. Als Abschluß etwas unglücklich gewählt, finde ich.

Insgesamt haben wir hier ein sehr vielschichtiges Album, welches sich teilweise aus dem Fundus des guten alten Bay-Area- Thrashs bedient, aber auch massiv Elemente modernerer Stile wie dem progressiven Melodic Death und dem Metalcore einarbeitet. Derartige Vielseitigkeit ist zwar löblich, wirkt hier allerdings etwas ziellos. Da es sich bei „Instigate To Annihilate“ schon um das dritte Studioalbum von DISQUIET handelt, kann man auch nicht wirklich mehr von Stilsuche sprechen. Also nehme ich mal an, das ist so beabsichtigt.

Auch das Coverartwork paßt meiner Meinung nach nicht richtig. Das Bild wirkt irgendwie wie ein Auschnitt aus einem Monumental-Schlachtengemälde, und würde wohl eher zu epischen Drachen/Ritter/Könige- Alben passen. Insgesamt also ein recht zwiespältiger Eindruck, den das Album bei mir hinterläßt.

Anspieltipp: „Demonic Firenado“ und „Destroyance“


Bewertung: 7,8 von 10 Punkten


Tracklist:

01. Rise Of The Sycophants
02. Demonic Firenado
03. Designed To Violate
04. Instigate To Annihilate
05. Wrecked
06. No Moral Dignity
07. Destroyance
08. Sicario
09. A Dying Fall
10. The Final Trumpet





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