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DYNAZTY "Titanic Mass" (2016)

(2.767) - Elmo (5/10)

Stil: Hard Rock
VÖ: 15. 04.2016
Label: Spinefarm

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Das fünfte Album der Schweden bietet einmal mehr melodischen Metal mit großen Hooklines und massiver Produktion. Neuerdings integrieren die Stockholmer symphonische Elemente in ihren Breitwandsound und wenden sich immer mehr dem Power Metal zu. Die helle, leicht angeraute Stimme von Frontmann Nils Molin gibt den Songs gesanglich den passenden Ausdruck. Er klingt sehr agil und energetisch. Das muss man ihm lassen.Die Rhythmussektion bietet ein fettes Fundament, damit die Gitarristen mit Riffs und anspruchsvollen Soli brillieren können. Dynamik wird gekonnt durch den Einsatz von Streichern, Backings und immer wieder groß zelebrierten Hooklines in den Refrains erreicht.

Das Mastering ist up to date und über jeden Zweifel erhaben. Soweit so perfekt. Mir persönlich ist die ganze Sache hier zu steril und viel zu sauber. Power Metal mit Bausparvertrag und Versicherungspaket. Klar, das wird sich verkaufen wie geschnitten Brot und mit Spinefarm hat man die geeignete Plattenfirma für den internationalen Erfolg im Rücken, aber im Endeffekt bleibt kein Song wirklich hängen. Der Opener „The Human Paradox“ zündet ordentlich.. ist aber ebenso schnell vergessen. Bei aller Eingängigkeit und Professionalität wirkt der kreative Output völlig eindimensional, vorhersehbar, brav und angepasst. Etwas heraus sticht der Titletrack und die abschließende Powerballade „The Smoking Gun“. Jedoch das Fade out des abschließenden Tracks spricht Bände. Instrumental könnten hier auch Nightwish herum werkeln, aber selbst die wagen kreativ gesehen manchmal mehr Waghalsigkeit als diese Schweden hier.

Beim Anhören fragte ich mich permanent, wie wohl dieses Album ohne die teure Produktion geklungen hätte, ohne den synthetischen Bombast und ohne die bearbeiteten Sounds. Ich höre die Band nicht wirklich. Was ich höre ist Technik. Was da alles am Compter gemacht wurde, ahne ich und möchte es gar nicht wissen.

Natürlich ist es das Erstrebenswerteste für eine Band für sich selbst einen Sound zu finden und eigenständige Trademarks und diesen dann in Folge treu zu bleiben. Bei Dynazty hieße das aalglatte, seelenlose Produktionen und herausragendes musikalisches Können. Trotz allem Technikmumpitz auf Konserve denke ich schon, dass die Musiker es verstehen ihre Instrumente zu spielen. Die Crux bei diesem Album ist, dass manch anderer Redakteur als ich natürlich hier Höchstnoten zücken würde, weil alles so schön sauber und perfekt ist. Manch einer wird dieses Album mit Jubelstürmen und Lobhuldigungen bedenken. Für mich bedeutet das leider nichts. Gar nichts. Mir fehlt hier die Seele, das Herzblut und die Leidenschaft. Es mutet fast schon traurig an, dass diese Band einen Song namens „Roar of the Underdog“ auf ein Album packt, das mitnichten so klingt, als hätten die Musiker je auch nur eine Millisekunde in ihrem Leben als Underdogs fristen müssen. Der Song ist dann auch eine sehr bemüht klingende Hymne auf Durchhaltevermögen und dass man es schaffen kann, wenn man nur es nur richtig will. Ach ja, den geneigten Fan modernen Melodic Metal Fan wird es freuen. Wozu Authentizität, wenn man einfach mal brav Vorhersehbares teuer verpacken kann und ohne Ende gepusht werden wird? Ich freue mich über das Können der Musiker. In der Musikschule würden sie zum Szenenapplaus auf die Bühne gebeten werden. Bei mir bleibt ein sehr bitterer Nachgeschmack.

Bewertung: 5 von 10 Punkten

Tracklist:
01. The Human Paradox
02. Untamer Of Your Soul
03. Roar Of The Underdog
04. Titanic Mass
05. Keys To Paradise
06. I Want To Live Forever
07. The Beast Inside
08. Break Into The Wild
09. Crack In The Shell
10. Free Man’s Anthem
11. The Smoking Gun


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