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MORBID CATACOMBS FEST III 2015

04.-05.09.2015 - Berlin @ Tiefgrund

Das Tiefgrund beschreibt theoretisch eine kleine Kelleranlage, die sich im Kulturhaus Zukunft befindet, wo anbei ein Kino, eine Kneipe und zwei Biergärten Platz haben. Nebenan schließt die Theater Hall an, in der das Morbid Catacombs FestIII am 4. & 5.9.15 seine Tore für erstklassige Bands aus dem Bereich Death, Black und Thrash Metal öffnete.

Freitag 4.9.15, 19:00 Uhr. Nach einer ziemlich harten Arbeitswoche, stiefelte ich zum Busbahnhof am Ostbahnhof, um meine feierwütigen Kumpels aus Hamburg abzuholen, die leider auf der Autobahn eine halbe Stunde im Stau gesteckt haben. Auf dem Weg dahin bekam ich eine äußerst delikate SMS mit den liebreizenden Worten: ,,Wir sind gleich da, bring Bier mit!“, worüber ich mich herzhaft amüsierte. Es war ziemlich eindeutig, dass das jawohl ein Grund zum Feiern war und meine Nordlichter es kaum erwarten konnten sich von schwermetallischen Bands des Morbid Catacombs Festes bedröhnen zu lassen, aber auch mit mir ordentlich uffn Putz zu kloppen. Die Wiedersehensfreude war riesig, aber vor allem lautstark, denn wir hatten uns schon eine ganze Weile nicht gesehen.

Mit dem Wind in unserem Haar und einem eisgekühlten Pils fuhren wir direkt bis Ostkreuz, vorbei am wunderschönen, großen Wasserturm und liefen im Dauerlauf zur Laskerstraße. Dort angekommen, betraten wir mit Erstaunen das Gelände und mussten etwas schmunzeln, denn der Biergarten glich ein wenig einer Beachparty mit lauter Bierbänken und Partylämpchen und wir dachten zuerst, wir hätten uns verlaufen. Zum Glück blitzten schon die ersten Kutten auf und da wussten wir, wir sind doch richtig. Am Eingang angetrudelt, erwartete mich leider schon die erste traurige Nachricht, denn Nocturnal Witch und HeavyDeath hatten ihren Gig abgesagt, man munkelte, einer hätte sich wohl den Arm gebrochen. (An dieser Stelle nochmal gute Besserung von mir, wir sehn euch hoffentlich nächstes Jahr hier). Meine bierdurstigen Kumpels und ich, genossen erst einmal die Biergartenidylle und hörten von drinnen, dass Graveyard Ghoul schon ordentlich auf den Instrumenten rumhämmerten.

Nach einer kurzen Umbaupause, stürmten wir mal eben vor die Bühne, denn die Bones aus Belgien waren nun an der Reihe. Ein paar Interessierte standen bereits Spalier, um die Combo von nahem zu bestaunen. Die Band schleuderte dem Publikum ihren geballten Death Metal so dermaßen um die Ohren, dass sich kein Fuß wagte, still zu stehen. Anbei nahm ich mir die Zeit, um mir mal die Location und die anwesenden Gäste etwas genauer zu betrachten. Die Halle mit ihrer kleinen Bar war angenehm groß und die Räumlichkeiten strahlten etwas Punkflair aus. Hin und wieder blitzten ein paar Ziegelsteine vom abgebröckelten Putz hervor, aber das gab dem Laden den richtigen Charme. Unter den anwesenden Gästen war so gut wie alles vertreten. Angefangen vom holzbeinigen Opa mit Zahnlücke, bis über den schwer tätowierten und unendlich gepiercten Punkrocker bis hin zu der mit Patronengurt bewaffneten Schwermetallerin. Eine herrlich bunte Mischung, die sich, wie sich im Laufe des Abends noch feststellen sollte, kräftig abfeierte. Bei der nächsten Pause wollte man sich erst einmal gepflegt das Getränkeangebot beliebäugeln. Kurzum, dackelte man zur Bar und bestellte Bier, aber irgendwann murmelte jemand, dass es diverse Liköre und Schnäpse im Angebot gab. Nach selbst durchgeführter Begutachtung stellte ich fest, dass ein entscheidendes feuriges Getränk im Repertoire der gut angelegten Hausbar nicht vorhanden war. Jawohl, es fehlte der Mexikaner!

Alsbald beschloss mein feuriges Team rüber in die kleine Kneipe zu gehen. Auch dort wurden wir nicht fündig, was uns aber nicht davon abhielt, mal anderes Teufelswasser auszuprobieren, wie da die berühmt berüchtigte ,,Berliner Luft“ (weißer Pfefferminzschnaps), die jeder hasst, aber trotzdem trinkt, aber viel mehr haute mich der sogenannte hausgemachte Hibiskusblütenlikör vom Hocker, der nach einer Mischung aus OMO Waschpulver und 4711 Echt Kölnisch Wasser roch, aber wirklich lecker war. Zwischen dem Hibiskusblütenlikör und der Berliner Luft, wuchtete die nächste Band aus den Catacomben. Schafott aus Chemnitz. Im flotten Steppschritt gingen wir wieder rüber vor die Bühne, denn wir wollten schließlich auf keinen Fall auch nur einen Ton verpassen. Ich freute ich mich wie Tante Käthe uff de Dampferfahrt, denn vor nicht allzu langer Zeit spielten sie in Berlin, aber leider mit viel zu kurzem Zeitfenster. Sie spielten wieder Tracks vom Demo ,,Satan´s Throne“ sehr zur Freude des Publikums, dass gerade dabei war mächtig abzufeiern. Ich muss an dieser Stelle sagen, was die Jungs auf der Bühne leisten ist der helle Wahnsinn. Sie bringen eine enorme Dynamik mit und holzen alles ab. Der Drummer von Schafott ballerte hammermäßig auf den Fellen rum und rotzte endlos geil durchs Mikrofon. Der Mann hats einfach drauf. Ebenso die Gitarristen und der Basser, da wurde gespielt und gemosht und das Gesamtkonzept Schafott ist einfach unfassbar gut. Und wie gut das lief, merkte man an der Bombenstimmung des Publikums, welches mitgröhlend an der Bühne stand. Die nächste Umbaupause bestand natürlich wieder darin, die nächste Runde Berliner Luft zu inhalieren. Meine Kumpels entpuppten sich als trinkfest und ich natürlich mittendrin, denn man will ja schließlich ein guter Gastgeber sein. Als nächste Band stand Bunker 66 auf dem Plan. Der Sänger mit seinem Rauschebart ist echt eine Granate. Er röhrte durchs Mikro, als gäbe es kein Morgen. An dieser Stelle gab es aber mal richtig handfesten Black Rock ´n´ Roll und das Publikum war schwer begeistert. Zu den Bands die den Abend perfekt machten, gehörten Necrocurse und Evil Invaders. Die Stimmung des Publikums war so gut, dass die Bands noch X-Millionen Zugaben spielten und nach dem Festival noch das eine oder andere Gerstensaftgebräu mit den Leuten tranken. Die von mir gemachten Fotos sprechen wieder deutlich für sich. Tag Nummer 1 des Festivals konnte man wahrlich als grandios bezeichnen und glücklich und zufrieden und mit komplett zerstörtem Haupthaar gingen wir nach Hause.

Der zweite Tag begann mit etwaigen Nackenschmerzen, das hielt mich aber nicht davon ab mir die zweite Runde des Festivals entgehen zu lassen. Wieder eingekehrt in die Halle, stellte man fest, dass das Publikum sich ein wenig verändert hatte. So fiel sofort auf, dass einige Leute vom Vorabend nicht anwesend waren, was mitunter daran gelegen haben könnte, dass Ihnen die Berliner Luft nicht bekommen sein dürfte ;). Dafür entdeckte man neue Gesichter, unter anderem auch das von einem der bekanntesten Schreiberlinge der Metalszene und Urgestein....jawohl, Götz Kühnemund. Ich staunte nicht schlecht, als er vor mir stand und jedes Mal wenn ich ihn treffe, stehe ich immer freudestrahlend da, wie ein Kleinkind vorm Lolliladen. Wo er auftaucht scheint die Sonne. Natürlich traf man auch wieder auf gute alte Bekannte und der Abend lief in die nächste Runde. Unter den Eröffnungsbands stach eine Band aus meiner Sicht ganz besonders hervor. Sie kamen aus Polen und nennen sich Brüdni Skürwiel. Man war das ein Abriss. Necrocurse spielten am zweiten Tag noch einmal , sehr zur Freude des Publikums und das Deathronation und Vampire dem Publikum die Matten vom Schädel pusteten, brauche ich, glaube ich niemandem zu erklären. Es war einfach Klasse!

Zum Schluss auf ein Wort: Die Veranstalter hatten bei dem Gedanken an ein Festival in dieser Größenordnung eine Menge Angstschweiß vergossen, denn Hand aufs Herz, Berlin war noch nie die Metal-Hochburg, da sind uns andere Bundesländer eine ordentliche Nasenlänge voraus. Ja, klar…hier und da, gibt es gute Konzerte, aber mal ganz ehrlich, die laufen in anderen Städten auch! Mit dem Morbid Catacombs Festival sehe ich für unsere stinkende Metropole eine echte Zukunft in der Lokalität des Zukunft am Ostkreuz, um musikhungrige Leute in unsere Stadt mit einem 1A Festival zu locken. In diesem Sinne bis zum nächsten Morbid Catacombs Festival diesmal Vol. IV und natürlich auch, wenn es wieder heißt: ,, Freunde, es gibt Schnaps!“.

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