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Bei Kyuss und Fu Manchu sorgte er an den Drums für den richtigen Rhythmus. Bei seinen unzähligen Solo-Projekten stellte er sein Talent als Sänger und Multiinstrumentalist unter Beweis. Nun ist Brant Bjork mit seiner Low Desert Punk Band und seinem aktuellen Album „Black Power Flower“ in Berlin und wird am zweiten Tag des Desertfests als Headliner auftreten.

Brant, du bist mit deinem aktuellen Album „Black Power Flower“ unterwegs. Verglichen mit deinen bisherigen Platten ist der Sound härter ausgefallen und fängt Stoner Rock Vibes der 90er Jahre ein. Was war deine Inspiration hierfür?

Meine Inspiration war Frustration. Der Klang der Frustration. Ich höre sehr viel Musik aus den späten 60ern. Ich höre sehr viel Frust in der Rockmusik aus dieser Zeit, z.B. von Jimi Hendrix, The Stooges oder Blue Cheer. Zu dem Klang aus dieser Zeit gehört auch die Verzerrung. Es war der Klang von Leuten, die versucht haben, einen neuen Sound zu kreieren. Das war die ursprüngliche Inspiration und auch klanglich was ich erreichen wollte. Ich bin zufrieden mit dem Ergebnis.

Lass uns über das Coverart und die Pflanze darauf sprechen. Ist es ein Statement oder lediglich Kunst?

Selbstverständlich ist es ein Statement. Vieles was ich tue, ist ein Statement über meine Realität und meine Fantasie. Es ist „Black Power Flower“: Frustration, die späten 60er, Hippies, Black Panthers und Rockbands. Ich fühle vieles aus dieser Zeit heute noch als Künstler. Ich denke nicht, dass Dinge sterben, sondern die Leute sie vergessen. Der Spirit der späten 60er und frühen 70er ist etwas, was ich schon immer repräsentiert habe, selbst wenn ich damals nicht dabei war.

Marihuana ist zurzeit ein großes Thema in den USA. Wir lehnen uns in Richtung Legalisierung. Es ist eine Pflanze. Es ist eine der wichtigsten Pflanzen auf diesem Planeten und sie ist illegal. Dies erzeugt eine große Menge an Frust bei den Leuten. Wenn ich an die Jahre seit den 60ern denke, wurde vieles verbessert, vieles aber auch nicht. Vieles hat sich sogar noch verschlimmert. Ich denke, es hat noch Bedeutung zu rufen, zu schreien und frustriert zu sein über diese alten Probleme, die immer noch präsent sind.

Du machst seit über 28 Jahren Musik und bist du dir stets treu geblieben. Wie schaffst du das?

Ich sehe mich nicht als Musiker, sondern als Künstler. Künstler beschäftigen sich mit der Realität einer Fantasie oder der Fantasie der Realität. Das ist was ich tue, schon mein ganzes Leben lang. Ich drücke mich mit meiner Kreativität aus. Ich will dazu beitragen, die Leute aufzuwecken, nicht sie einzuschläfern.

Gehen wir in das Jahr 1987, zur Gründung von Kyuss, zurück. In dieser Zeit warst du an der Schule, richtig?

Ja, es war mein erstes Jahr an der High School.

Wie war die Wirkung damals bei euren Schulfreunden?

Ich hatte vorher schon einige Jahre in Bands gespielt und am Anfang waren meine Freunde ziemlich beeindruckt. Dann wurden sie ein Teil davon, indem sie uns halfen Auftritte vorzubereiten, zu Gigs kamen und einfach mit uns abhingen.

Mit Kyuss habt ihr die Stilrichtung des Stoner Rock mitbegründet und seid auch zu Legenden in der Szene geworden. Wie denkst du darüber?

Das ist etwas, was viel später passiert ist. Als Kyuss haben wir angefangen in der Wüste zu spielen und waren weit davon entfernt legendär zu sein. Selbst dann, als wir einen Vertrag hatten und begannen Alben aufzunehmen, haben wir Shows in L.A. vor 15 Leuten gespielt. Und der Hälfte von ihnen hat es vielleicht gar nicht gefallen.

Stoner Rock war noch kein Begriff als Kyuss da war. Zu der Zeit, in der Kyuss aktiv war, war die Band nicht so bekannt wie heute. Das Ganze ist gewachsen und Legenden, wenn die Leute es so nennen möchten, tauchen nicht über Nacht auf. Es sind Entwicklungen über viele Jahre, wenn die Menschen anfangen ein Verständnis für ein Thema zu entwickeln. Damals war es noch eine kleine Gruppe von Personen, die involviert waren, es geschätzt und genossen haben.

Du hast eine Zeit lang in Barcelona gelebt. Wohnst du jetzt wieder in den Staaten?

Ja, ich bin 2008/2009 wieder in die USA gezogen. Ich war ungefähr ein Jahr in Barcelona, habe etwas Zeit in Europa, z.B. in Italien, Schweden und Deutschland verbracht. Ich bin Amerikaner und muss hier weiter machen [lacht].

Hast du Pläne wieder nach Europa zu ziehen?

Nein, ich bin verheiratet und habe Kinder. Wir fühlen uns wohl, wo wir jetzt sind. Aber ich liebe Europa und werde immer für Auftritte oder anderweitig herkommen.

Mich hat dein Name Brant Bjork schon immer interessiert. Ist es dein Künstlername oder dein echter Name?

Naja, es ist beides [lacht]. Ich kenne meinen echten Vater nicht und daher auch nicht meinen wirklichen Nachnamen. Und mein Vater, der mich großgezogen hat, heißt Bjork mit Nachnamen. Diesen habe ich übernommen und so entstand der Name Brant Bjork.

Wie läuft es eigentlich generell ab, nachdem du ein neues Album rausgebracht hast? Legst du eine Pause ein oder geht es direkt weiter?

Es kommt darauf an. Ich habe nie wirklich eine Pause eingelegt, aber es geht nicht darum zu sagen, dass du es so oder so machen sollst. Ich mag es, weiterzuarbeiten.

Auf „Black Power Flower“ gibt es den Song „Where You From, Man?“ und in dem Song „We Don’t Serve TheirKkind“ gibt es den Vers „Where you from, man?“. Was bedeutet diese Zeile? Wirst du oft gefragt, wo du herkommst?

Ja, ich mag diese Frage und ich höre sie oft in Filmen aus den 60ern. Ich denke, es gab eine Zeit in der amerikanischen Kultur, in der du jemanden „Woher kommst du, man?“, gefragt hast. Ich mag die Frage aus einer grundlegenden Perspektive und auch aus einer Art spirituellen und philosophischen Perspektive. Es war ein wiederkehrendes Thema für den letzten Song des Albums.

Wie sieht dein Prozess des Songwritings aus?

Sobald ich eine Inspiration oder einen Funken kreativer Energie bekomme, versuche ich meine Interpretation dieses jeweiligen Gefühls auszudrücken. Hierbei spiele irgendwas, was gerade in der Nähe steht. Sei es ein Drumset, ein Bass oder eine Akustikgitarre. Manchmal singe ich einfach nur. Dieses Gefühl ist dann die Grundlage, die ich weiter ausbaue. Manchmal werden auch keine ganzen Lieder daraus. Manchmal werden es nur Rythmen, Riffs oder Licks. Wenn das Feuer stark genug ist, wird ein ganzer Song draus. So arbeite ich für gewöhnlich.

Bei Liveauftritten sieht man dich oft Stratocaster spielen. Wieso hast du dich für dieses E-Gitarren-Modell entschieden?

Ich habe so eine Art Liebesaffäre mit Strats und SGs. Sie sind sehr verschieden und gegensätzlich. Es ist mein Yin und Yang der Gitarren. Wahrscheinlich bevorzuge ich die Strat nur, weil sie perkussiver klingt. Ich als Drummer kann mit diesem Modell einen perkussiveren Rhythmus spielen. Und natürlich, ich liebe Hendrix. Als ich anfing Gitarre zu spielen, dachte ich mir: „Es ist gut genug für Jimi Hendrix, also nehme ich eine.“ [lacht].

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