HOCHDEUTSCH BITTE!

Seit 2009 aktiv, dazu drei unglaublich gute Platten mit "Thrash command", "Venomizer" und dem nagelneuen und brandheißen "Knee deep in the dead", diverse hochgelobte Festivalauftritte und einfach ein mordsmäßig geiles Thrash Brett…das sind Traitor aus den südlichen Regionen unseres Landes, besser…aus Balingen. Das Quartett zeigt seine Qualitäten nicht nur auf Platte, sondern stellt diese auch immer wieder auf den Bühnen unserer Regionen mehr als eindrucksvoll unter Beweis, wie der letzte Auftritt als Opener am zweiten Tag des Rock Hard Festivals untermauerte. Pure Lust am Spielen, geile Songs und verwunderte Blicke vieler, die anfangs nicht erkannten, dass sich Drummer Andi ebenfalls für die Vocals verantwortlich zeigt und das prima hinbekommt.

Alles gute Gründe, um mich mit den Jungs backstage bei besagten RHF einmal ein wenig zu unterhalten und man merkte sofort, dass hier eine homogene Einheit vor mir stand, die nicht nur spielerisch eine große Hausnummer im Thrash sind und dies zu keinem Zeitpunkt heraushängen lassen, es handelt sich einfach um saunette Jungs, die sich einen Jux draus machten, den gerade auf dem Platz eingeflogenen Overkill Bassisten DD Verni zu bitten, von uns allen ein Foto zu machen, doch DD verstand das so, dass er mit auf das Foto sollte, was unter großem Gelächter verneint wurde. Natürlich kam der sympathische Viersaiter später noch zu fototechnischen Ehren…

Als erste Band des zweiten Tages habt Ihr heute erstmals das Rock Hard in Grund und Boden gezimmert und man konnte sehen, dass es Euch Spaß gemacht hat, oder?

Matze: Hammer! Auf einmal stehen wie aus dem Nichts 600 Leute vor der Bühne…

Gerd: 1.000…das waren bestimmt so an die 1.000 (Gelächter)

Lorenz: Geile Organisation, ein Minimum an Stress…naja eigentlich gar keiner (lacht). Ein geiler Sound auf der Bühne, das Publikum war vom ersten Ton an da, gute Laune, uns hat’s tierisch Spaß gemacht. Gestern haben wir bei den Rock’n‘Metal Dayz in Oschersleben gespielt, die das alles für die Kinderkrebs-Forschung dort aufziehen. War auch sehr geil. Aber das Rock Hard ist natürlich dann nochmal eine ganz andere Hausnummer. Läuft momentan echt super. Ich dann morgen noch alleine in Hamburg…

Ach? Soloprogramm?

Lorenz: (lacht) Neee, Foreigner spielen, da besteht Anwesenheitspflicht.

Wenn wir schon über Festivals sprechen, dann wäre für Euch als Balinger doch die erste Anlaufstation das bang your head…

Lorenz: Irgendwie mögen die uns nicht mehr. Wir waren 2014 da, war alles geil, aber seitdem herrscht da Funkstille.

Andi: Vielleicht in 30 Jahren…

Lorenz: Wenn wir wie Slayer auf unsere Farewell-Tour gehen (Gelächter). Bock hätten wir schon, aber als kleine Band hast du das schon etwas schwerer…

Aber als Lokalmatadore?

Lorenz: Das würde schon Sinn machen, dennoch ist noch kein Verantwortlicher an uns herangetreten.

Gerd: Ach, wir sind schon ganz gut unterwegs. Wir spielen in Wacken, haben hier beim Rock Hard gespielt, Turbotage in Hamburg.

Lorenz: Eigentlich würden wir schon super auf das BYH passen, denn unser Proberaum liegt lediglich 2 Kilometer vom Festivalgelände entfernt.


Dann dürft Ihr aber keine 150€ Spritgeld nehmen...

Lorenz: (Gelächter) Doch! Mindestens! Pro Person, da wir mit 4 Autos anreisen. Aber im Endeffekt spIelen wir überall, wo man uns sehen will.Klar...je größer, desto besser, aber wir machen auch die kleinen Shows mehr als gerne, da der Kontakt zu den Fans da noch ein Ticken intensiver ist.

Warum steht Ihr eigentlich knietief im Tod?

Lorenz: Das ist eine lyrische Anlehnung an das Videospiel "Doom", doch da kann der Andi als Videospiel-Freak viel mehr zu sagen...

Andi: Die erste Gitarrenspur zum neuen Album klang über pro Tool wie der Soundtrack zu "Doom" und dem Teil "Knee deep in the dead" und da wollten wir anfangs lediglich einen Song drüber machen...außerdem ist das verdammt oldschool (Gelächter).


Lorenz: Wir sind mit den Games groß geworden und von daher war das naheliegend. Wir haben als Band nicht unbedingt den Ethos, alles Kritische textlich wiedergeben zu müssen, sondern wollen den Spaß, den wir an unserer Musik haben, auch in Worten rüberbringen. Da gibt es so viele andere Bands, die sich das auf die Fahne geschrieben haben, da müssen wir nicht auch noch mit um die Ecke kommen (lacht). Wir wollen einfach eine Stunde lang Spaß mit unserer Musik haben, die Probleme, die wir mit Sicherheit auch haben, vergessen, runterkommen und eventuell danach welttechnische Probleme angehen (lacht).

Gerd: Das merkt man doch auch schon bei unserem Intro, bei dem wir mit Wham einen Songsnippet reingepackt haben...

Lorenz: Die beste Band der Welt! (Gelächter) Und alle haben es abgefeiert.


Ebenso wie ich...echt grandios und vor allem mehr als professionell gemacht...

Lorenz: Wir hatten einfach keinen Bock auf irgendein Weltkriegsgeballer und Maschinengewehr Geratter, sondern wollten einfach was Lustiges machen, was uns scheinbar gelungen ist. Der Kai Taschner hat das eingesprochen, eine Ikone im Bereich des Synchronsprechens. Chucky hat er gemacht, Rick und Morty oder Mr.Burns bei den Simpsons...

Gerd: Grüße an Kai an dieser Stelle...

Lorenz: ...und wir waren total happy und sind stolz, dass er das überhaupt gemacht hat. Wir wollen uns halt ein wenig abheben, Spaß haben und das kommt halt bei diesem Intro perfekt rüber. Man muss nicht allles bierernst nehmen. Wir können auch böse Musik machen und trotzdem Fun dabei haben...

Gerd: Wir sind halt anders (Gelächter). Bevor wir das dreitausendfünfhundertste Lied über Krieg machen, singen wir lieber über Videospiele. Als nächstes machen wir eine Coverversion zur Titelmelodie von Tetris (und alle fangen an die bekannte Melodie nachzusingen...)

Wie kam das eigentlich zustande, das Andi als Drummer die Gesangsparts übernomen hat? Sowas kannte ich bisher nur von einigen Death Metal Bands...oder Dan Beehler von Exciter...

Andi: Wir haben einfach niemanden gefunden, der das machen wollte und da ich eh für die Texte verantwortlich bin, konnte ich mich nicht mehr davor drücken...

Lorenz (übernimmt erneut das Ruder) Er macht seinen Scheiß ja auch richtig gut, singt und trommelt hart, hat ne geile Stimme...

Gerd: Sieht geil aus (Gelächter)…

Lorenz: Was man bei seinen Drums ja nun nicht besonders gut sieht. Er versteckt sich da ein bisschen hinter. Aber nicht nur bei Exciter sang der Drummer...

Matze: Phil Collins (großes Gelächter)

Lorenz: Oh, Matze hat was gesagt...(alle lachen) Wir hätten ja auch einen Drummer finden können und Andi konzentriert sich komplett auf den Gesang, doch er steht halt nicht gerne im Mittelpunkt. Und hinter den Toms ist halt ein gutes Versteck...bis die Leute fragen: Hey, wer singt eigentlich bei Euch oder ist das von Band (lacht)? Es ist aber auch ein gewisses Alleinstellungsmerkmal oder vielmehr ein Aushängeschild, was nicht unbedingt jede Band hat. Klar ist es nicht unbedingt der einfachste Job, doch er macht das hervorragend...

Andi: Danke!

Gerd: Und jeder Mischer rauft sich die Haare. (Gelächter)

Lorenz: Wenn die Andi von heute auf morgen einfach aufhören würde, hätten wir ein richtiges Problem, denn wir haben uns so dermaßen darauf eingespielt...und man kennt uns ja auch nicht anders.

Gerd: Ist jedenfalls anders, als wenn der Lorenz weg wäre. Der ist ersetzbar. Und man kommt auch mal selber zu Wort...(Gelächter)

Lorenz: Naja...wir harmonieren ansonsten eigentlich recht gut (lacht). Wir haben seit 2009 so unsere Songs geschrieben, sind da geeicht drauf und es wäre schwierig, in diese intakte Familie irgendjemand Neues zu installieren. Wir sind eine Einheit!

Auf dem aktuellen Album ziert ein waschechter Ed Repka die Hülle, ein Ritterschlag für jede Band. Wie ist das denn zustande gekommen?

Lorenz: Ich habe ihn einfach angeschrieben, wobei es anfangs ein kleines Hickhack war, denn scheinbar hat er nicht mehr allzu große Lust, irgendwelche Cover zu zeichnen. Er ist vielmehr auf Comic Cons unterwegs, hat auch Mars attacks gemacht und steht musikalisch mehr auf Klassik, Mozart und so. Thrash ist eigentlich gar nicht sein Ding, war es wohl auch nie, doch wenn er irgendetwas in der Musik erkennt ist er auch bereit, etwas dazu beizusteuern. Wir haben uns so ein wenig hochgebückt und irgendwann war er auch dazu bereit, unser vorgelegtes Konzept umzusetzen. Für mich persönlich ist das eine absolute Ehre, denn...Hallo!!! Das ist Ed Repka! Death, Megadeth und was ich, was der noch alles gemacht hat. Das Cover ist richtig geil geworden und wir stehen da total drauf. Wenn es jemand nicht gefallen sollte, scheißen wir drauf.

Hat sich denn Euer Maskottchen, der Commander, schon an seinen neuen Papa gewöhnt?

Lorenz: Glaube schon. Entworfen hatte den ja ursprünglich Andreas Marschall, der ja nun auch kein Unbekannter in der Szene ist. Die Idee war, ein Vieh so zwischen Hellraiser's Cenobites und Predator zu entwerfen und da hat Andreas die Vorgaben auch perfekt umgesetzt. Sein Cover zur ersten Scheibe war auch grandios, keine Frage. Wir wollten da irgendwie, dass jeder Song sich in dem Bild wiederfindet...

Auf der "Thrash command" gab es als "kleines" Goodie eine Live DVD. Ist so etwas zukünftig wieder geplant? Heute hätte sich der Gig ja geradezu aufgedrängt.

Lorenz: Da will ich jetzt gar nicht so viel vorweg nehmen, doch nächstes Jahr werden wir 10 Jahre alt...(grinst verschmitzt)

Andi: Wir haben uns da was ganz Spezielles überlegt, denn wenn man so einen runden Geburtstag feiert, dann erwarten die Fans natürlich auch irgendwas Nettes. 

Lorenz: irgendwas mit Jazz, Elektro oder Fusion...

...und dann mit einem Cover von Dan Seagrave...

Gerd: Exakt...und dann natürlich mit Chartsmucke. Die Vorbereitungen dazu laufen auf Hochtouren.

Lorenz: Auf jeden Fall haben wir schon ein paar Sachen eingetütet, mal schauen, wie das ankommt. Zum Beispiel...

Gerd: Verrat doch nicht so viel, Arschloch (Gelächter).

Lorenz: Also es kommt definitiv was, was den Fan durchaus zufrieden stellen wird. Wir schreiben ja auch bereits neue Songs und haben auf Alles tierischen Bock.


Schön fand ich es, dass Ihr bei Eurem heutigen Auftritt Burkhard Schmitt von Hate Squad mit auf der Bühne hattet, der ja auch als Gast auf "Venomizer" zu hören war...

Lorenz: Der ja auch gleichzeitig unser Manager und beratender Beistand. Er kennt natürlich durch seine jahrelangen Erfahrungen mit seiner Band eine Unmenge an Leuten, die uns durchaus weiterbringen könnten. Er war erstmals 1987 auf Tour, da waren wir 1-2 Jahre alt...

Matze: ...oder noch gar nicht alt (lacht)…

Lorenz: ...und von daher ist sein Fundus an Erfahrung für uns ein wichtiger Faktor. Egal wie gut du bist, heutzutage läuft viel über Vitamin B. Auch unsere diesjährige Wacken Performance hat er gemanagt, denn da reinzukommen ist normalerweise verdammt schwer. Es ist schön, jemanden wie Burkhard mit solch einem Netzwerk an seiner Seite zu wissen. Gestern habe ich ihn in Lehrte bei Hannover abgeholt, heute hat er auf der Bühne abgeliefert. Geiler Typ, kannste nichts sagen.

(Uns gegenüber stiegen dann gerade Overkill aus ihrem Transporter)

Als Thrasher müsstet Ihr doch heute Abend dem Auftritt entgegenfiebern...

(die Band wird ziemlich aufgeregt, Lorenz und Matze brüllen einem sichtlich verdutzten Bobby Blitz ein saftiges "We don't care what you say...FUCK YOU" entgegen und alle schmeißen sich weg)

Lorenz: Ja...definitiv. Eine extrem gute Band!

Der deutsche Thrash Markt ist ja momentan mehr als gut besetzt. Wenn Ihr die Möglichkeit hättet, ein Tour Package selber zu schnüren, wen würdet Ihr auf die Rundreise mitnehmen?

Lorenz: Das ist eine lustige Frage, denn wir wurden von diversen Booking Agenturen schon gefragt, ob wir an einer "New wave of german Thrash Metal" Tour interessiert wären. Was fett wäre wären natürlich WIR (Gelächter) zusammen mit Dust Bolt, Reset und Space Chaser. Bock hätte ich persönllich auf so eine Rundreise schon, doch nicht am Mittwoch in Bratislava vor 5 Leuten. Lieber 10 fette Gigs mit genügend Publikumspotential und einer schön freundlichen Gewalt vor und auf der Bühne.

Andi: Mit Havok würde ich auch gerne mal spielen...


Lorenz: Aber die sind nicht Deutsch und wir spielen nur mit deutschen Bands (Gelächter). Mit Pripjat wäre auch geil, denn die haben ja auch gerade ein richtig fettes neues Album am Start. Mit den jüngeren Bands ist das sowieso alles etwas easier, denn jeder steuert was zu bei wie Backline oder ähnliches.

Jetzt lässt Lorenz aber mal die anderen zu Wort kommen (Gelächter)

Matze: Ich bin da, wenn man mir sagt, wo ich hinmuss. Ich spiele lediglich Gitarre (lacht).

Andi, als Sänger und Drummer auf der Bühne ein Tier, danach eher ruhig und etwas unnahbar erscheinend. Wie geht das zusammen?

Andi: Meine Mutter hat das schon früh bemerkt und musste öfter nachsehen, ob ich überhaupt noch lebe (Gelächter) Jetzt hole ich das Schreien nach, was ich früher versäumt habe.

Und du hältst Deinen schwäbischen Dialekt auf der Bühne ziemlich zurück...

Lorenz: Dann hast du unseren Soundcheck vorhin nicht miterlebt, wo es immer nur hieß: Hochdeutsch bitte!!! (Gelächter)

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