ELECTRIC WIZARD

Heute ist es soweit: Electric Wizard sind in Berlin und ich habe endlich die Gelegenheit die Doom-Größe aus Dorset live zu erleben. Der Auftritt findet im Rahmen des CTM Festivals für elektronische, digitale und experimentelle Musik statt. Zumindest Letzteres passt schon mal gut.

Bei meiner Ankunft legt der französische Produzent Paul Régimbeau unter dem Act Extreme Precautions auf. Das Ganze klingt nach Grindcore beeinflusster DJ-Arbeit und ist nicht so ganz mein Fall. Auf dem Weg zur Bar laufe ich am Merch-Stand vorbei und sehe mir die T-Shirts an: „Legalise Drugs and Murder“ ist auf einem aufgedruckt. Keine Sorge liebe Bürgerinnen und Bürger, solche Textstellen stellen nur eine Hommage an alte Horrofilme dar, die die Bandmitglieder so lieben und als Einfluss in ihre Musik einarbeiten.

Die Halle füllte ich bereits beim Support Act und während die Roadies noch die Bühne umbauen, sichere ich mir weiter vorne schnell einen guten Platz. Dann ist es soweit: Die ersten Electric Wizard typischen Feedbacksounds der Gitarren tönen aus den Marshalltürmen und kündigen das Intro des Openers „Witchcult Today“ an. Auf der Leinwand im Hintergrund laufen Ausschnitte aus alten Horror- und Erotikfilmen oder psychedelische Farbspiele. Etwas Später spielt die Band mit „Incense for the Damned“ heute Abend zum ersten Mal einen Song aus dem aktuellen Album „Time to Die“. Die Stimmung im Publikum ist spitze.

Mit „Dopethrone“ spielen sie einen ihrer mächtigsten Songs aus dem gleichnamigen und bisher legendärsten Electric Wizard Album. Dieses stellt das bisher schwerste und dreckigste Album der Band dar und wurde von zahlreichen Fans als DAS Electric Wizard Album gekührt. Solche Musik muss man mögen, um sie genießen zu können und live ist der Sound einfach nur ein Erlebnis. Diese gigantische Wand aus Gitarrenriffs, dem Bassfundament und Schlagzeugspiel gepaart mit Jus‘ ketzerischem Gesang kommt unaufhaltsam auf dich zu und nimmt dich in seinen Bann.

Dank der Rückkopplungssounds der Gitarren geht es nahtlos in die Riffs der nächsten Stücke über und der Höhepunkt des Konzerts, der mit „Dopethrone“ eingeleitet wurde, geht pausenlos mit „Satanic Rites of Drugula“ und „The Chosen Few“ weiter. Meine beiden persönlichen Lieblingssongs aus einem der neueren ElectricWizard Alben „Witchcult Today“ von 2007.

Nach hypnotisierenden Wah-Wah Solis und fettem Fuzz Sound kommen wir zu „Funeralopolis“, das uns auf eine Welt mitnimmt, in der apokalyptische Zustände vorherrschen oder das doch eine Kritik an unsere verkorkste Welt darstellt? Auf jedenfall sind wir hier bisher auf einem astreinen Doom-Metal-Konzert, das für alle Freunde dieser Musikrichtung ein gelungenes Event darstellt. Doch dann ist der Song zu Ende, die Band bedankt sich und geht von der Bühne…

Ich blicke auf meine Uhr: das Konzert dauerte etwa 1 Stunde und 15 Minuten?! Bei der durchschnittlichen Länge eines Electric Wizard Stücks kommen da nicht viele zusammen. Irgendwie bin ich einerseits von diesem nur kurzen Höllenfeuer enttäuscht, aber andererseits freue ich mich darüber, dass ich den Abend soweit genossen habe. Auf diesen Schock gehe ich erst einmal einen anständigen Burger essen…

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