OVERKILL | DESTRUCTION | FLOTSAM AND JETSAM | CHRONOSPHERE

15.03.2019 – Berlin @ Columbia Theater


Ja, ich habe zu Overkill eine besondere Affinität, denn 1986 war dies mein allererstes Konzert, auf dem ich alleine die Rübe schütteln und durch die Luft fliegen durfte. Seit diesem Tag war ich mit der grünen und schwarzen Pestilenz infiziert und das hält bis heute an. Ich habe die Truppe um Bobby und D.D. unzählige Male bereits live sehen dürfen und habe wirklich nie ein schlechtes Konzert der Truppe erlebt. So galt es also heuer herauszufinden, ob diese Serie bei der aktuellen Killfest Tour Bestand haben würde, denn mit Flotsam & Jetsam und Destruction hatte man sich nicht minder schwere Kaliber mit ins Boot geholt und sich somit vielleicht das Leben selber ein wenig schwerer gemacht. Und wollten Overkill einfach mal eine besondere Herausforderung?

Warum statt den australischen Metallern von Meshiaak, die bereits überall im Vorfeld als Support angekündigt waren, nun die Griechen von Chronosphere auf der Bühne standen, konnte ich leider nicht recherchieren, doch war dies nun unbedingt eine Minderung des musikalisch Dargebotenen? Mitnichten, denn die Helenen konnten mit ihrem selbsternannten Red’n’roll und den dazu passenden Hosen durchaus überzeugen, auch wenn nicht alle im Saal trotz der von der Bühne aus abgefeuerten Animationsversuchen mitgingen. Vielleicht sind die Jungs einfach noch nicht bekannt genug. Darf sich aber ruhig ändern, denn grundsolide thrashten sich das Quartett durch seine ihm angedachten 30 Minuten und konnten dabei überzeugen, wenn auch NOCH nicht hellauf begeistern, was auch an der dreihundertsiebzigsten Version von „Ace of spades“ lag, die man sich hätte kneifen können. Aber was nicht ist, kann ja noch werden.

Before it’s gone
Envirusment
Warriors
Picking up my pieces
Brutal decay
Ace of spades

Wenn man bedenkt, was für einen Stellenwert Flotsam and Jetsam in den Achtzigern und frühen Neunzigern in der weltweiten Metal Community hatten, ist es natürlich ein wenig merkwürzig, die sympathischen Jungs aus Arizona schon so früh im Tableau kredenzt zu bekommen. Aber wurscht und wenn man sah, wie brechend voll bereits jetzt das Theater war, kann man sich jetzt beim lesen dieses Berichts vorstellen, wie steil die Halle ging. Es ist bewundernswert, dass Frontmann Eric 30 Jahre später immer noch so klingt wie auf „Doomsday for the deceiver“ und das Gitarrenduo Gilbert/Conley solch brillante Riffs raushaut, die so manch großer Band zu allen Ehren gereichen würde. Anfangs war die Stimme ein wenig zu leise, was sich aber spätestens bei „Desecrator“ änderte, welcher lauthals von vielen Oldschoolern mitgebrüllt wurde. Überhaupt hielten sich aktuelle Songs und Klassiker die Waage und das sachkundige Ohr stellte fest, dass neuere Granaten wie „Iron Maiden“ oder „Demolition man“ in keinster Weise den Evergreens a’la „Hammerhead“ (geil!) oder „No place for disgrace“ (Obergeil!!!) sich in Nichts nachstanden. Die Halle tobte, die Band gab alles und schon jetzt war klar, dass F&J schnellstens mal wieder als Headliner bei uns vorbeischauen sollten. Grandioser Gig!

Prisoner of time
Desecrator
Iron Maiden
Hammerhead
Demolition man
Suffer the masses
Prepare for the chaos
No place for disgrace

Ganz klar, der Trend geht zur Zweitgitarre! Nachdem Sodom nunmehr als Quartett besser denn je durch die Lande ziehen, haben Lörrachs finest nachgezogen und präsentierten auf der Killfest Tour erstmals mit Damir Eskic ebenfalls einen zweiten Mann an der Sechssaitigen und dementsprechend gespannt war ich auf das Ergebnis. Im Vorfeld meinte Nuclear Blast Kult Mercher Zwini jedenfalls, er hätte bei der „Mad butcher“ Version im Proberaum fast geweint. Dementsprechend war die Messlatte enorm hochgelegt und als mit dem bekannten „Eternal devastation“ Intro das Inferno eingeleitet wurde und „Curse the gods“ ertönte war klar: Alles, aber auch wirklich ALLES richtig gemacht! Destruction wirkten wie einem Jungbrunnen entstiegen, legten eine megafette Performance an den Tag und ich habe noch nie Gitarrist Mike so entspannt und so oft grinsen gesehen, wie bei diesem Auftritt. Unser aller Schmier war ebenfalls kräftig bei Stimme und das Publikum ging vollkommen steil. Ehrlich Freunde, das war Headliner-reif und bedarf einer schleunigen Wiederholung!

Curse the gods
Release from agony
Nailed to the cross
Mad butcher
Dethroned
Life without sense
Total desaster
The butcher strikes back
Thrash till death
Bestial invasion

Nein, ich habe keinerlei Ahnung, wie oft ich die Jersey Boys in meinem Leben schon gesehen habe, doch immer ging ich mit einem zufriedenen Grinsen danach ins Heierbettchen. Auch am Donnerstagabend, denn was Overkill erneut boten, war phänomenal! Vom ersten bis zum letzten Song hatte Blitz mit seiner Crew das ausrastende Columbia Theater voll in seiner Hand, machte seine bekannten Mätzchen und sang wie anno 86. Wie kann man nach solch einer großen Karriere immer noch so granatenstark drauf sein? Den Vogel aber schoss Derek Tailer ab, der permanent am rechten Bühnenrand mit den Anwesenden flirtete, eine Mimik wie Devin Townsend an den Tag legte und einfach unbändige Freude verbreitete. So viel Enthusiasmus, so viel Liebe zur eigenen Musik und so viel Fannähe bei einer Band solcher Größenordnung. Mein lieber Scholli! Die Setlist war ebenfalls ein absolutes Leckerli und „Welcome to the garden state“ ist einfach DER Partyhit schlechthin und dürfte zukünftig in keiner Setlist der Bande fehlen. Der Sound war brachial, der Pit tobte und jeder dem ich ins Gesicht schaute, war glücklich und zufrieden. Das hätte von mir aus noch Stunden so weitergehen können.

Das Killfest 2019 war eine herausragende Veranstaltung mit Bands, die allesamt einen Headlinerslot verdient gehabt hätten. Alle gaben ihr Bestes, es wurden viele Hits dargeboten, die Fans waren selig und biergetränkt…Thrasher Herz, was willst du mehr!

Last man standing
Electric rattlesnake
Hello from the gutter
Elimination
Deny the cross
Distortion
Necroshine
Under one
Bastard nation
Mean green killing machine
Feel the fire
Rotten to the core
Ironbound
Fuck you
Welcome to the garden state
Fuck you (Reprise)


OLAF


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