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ALL THEM WITCHES – Nothing As The Ideal (2020)

(6.464) Maik (8,0/10) Psychedelic Stoner Rock

Label: New West Records
VÖ: 04.09.2020
Stil: Psychedelic Stoner Rock

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Um die Band ALL THE WITCHES stilistisch einzuordnen, muß man schon weite Bögen ziehen. Psychedelic Stoner Rock trifft es nämlich nur teilweise. Im Grunde eigentlich überhaupt nicht. Denn was die Amis hier zelebrieren, ist extrem vielschichtig. Klassischer amerikanischer Rock der Siebziger trifft auf psychedelische Sounds aus Britannien und bedient sich dann schamlos bei allem, was es auf dem Weg findet.

„Saturnine & Iron Jaws“ beginnt mit atmosphärischen Klängen, die eher an ein Esoterik-Album gemahnen. Akkustikgitarren gleiten dann in Lagerfeuermusik, bevor dann heftiges doomiges Riffing den Stonersound einleitet. Soundmäßig wird der Siebzigereindruck noch verstärkt. Das ist nicht so glattgebügelt, wie man vielleicht möchte. „Enemy Of My Enemy“ beginnt dann etwas flotter, auch mit heftigerem Riffing, welches sich aber eher im Hintergrund abspielt, während im Vordergrund der melancholische Gesang die Richtung bestimmt. Der Song geht dann schon etwas mehr in Richtung amerikanischer Hard Rock, und das Riffing zeigt teilweise schon proggige Ansätze. Dann wird es ruhiger. „Everest“ ist eher eine melancholische Klangcollage, die eine Überleitung zum folgenden „See You Next Fall“ darstellt. Selbiger beginnt mit einer rauschenden Soundkulisse, in welche Sprachsamples eingebettet sind. Daraufhin setzt verhaltenes Riffing und ein bratziger Grummelbaß ein. Daraus entwickelt sich dann eine Mucke, die irgendwie so klingt, als wenn die DOORS mal eben Stoner- Rock spielen würden. Auch hier entwickelt sich der Song quälend langsam, die Gitarre sägt im Hintergrund herum, übersteuert, ungehobelt. Eben voll, 70er-mäßig. „The Children Of Coyote Woman“ hat dann sogar etwas Country-mäßiges. Aber eher die düstere Schiene. Also eher JOHNNY CASH als DOLLY PARTON. Da kommt wohl die Herkunft der Band zum Tragen, denn ALL THEM WITCHES sind in Nashville/Tennessee beheimatet, was ja wohl das Mekka der Countrymucke darstellt.

Der Song mit dem eigenartigen Titel „41“ beginnt mit einem Soundsalat, mündet dann in mit minimalistischem Sound unterlegtem melancholischen Gesang. Ab und an lockern lärmige Passagen mit dem typischen Siebziger Gitarrensound die getragene Stimmung auf, und es wird teilweise recht heftig doomig gerifft. Mit „Lights Out“ wird dann etwas die Daumenschraube angezogen, denn der Track ist ein doomiges Slow-Groove- Monster, zu dem man auch mal kurz gediegen die Rübe schwenken kann. Mit „Rats In Ruin“ verabschieden sich ALL THEM WITCHES dann auf recht ungewöhnliche Weise. Der Track beginnt minimalistisch. Nur Gesang und Bass und verhaltene Gitarrenarbeit. Und als man denkt, nun setzt gleich die bratzige Gitarrenwand ein, versickert der Sound für eine Weile, sodaß man denkt, das wars dann. War es aber nicht. Noch einmal kommt die doomige Stonerwand kurz zurück, und schließt das Album ab. Und nachdem ich mir das Album nun dreimal angehört habe, bin ich so schlau wie vorher.

Schmeißt JOHNNY CASH, JAMES GANG, PINK FLOYD , TYPE O NEGATIVE, die DOORS, JIMI HENDRIX, BLACK SABBATH, Gothic Rock, Stoner Rock, Southern Rock, Blues, Jazz und was weiß ich noch alles in einen Topf, rührt kräftig um, und schaut, was dabei rauskommt. Vielleicht ist es ja ALL THEM WITCHES. Aber wer weiß das schon vorher?

Anspieltipp: „Enemy Of My Enemy“ und „Lights Out“

Bewertung: 8,0 von 10 Punkten

Tracklist:
01. Saturnine & Iron Jaw
02. Enemy Of My Enemy
03. Everest
04. See You Next Fall
05. The Children Of Coyote Woman
06. 41
07. Lights Out
08. Rats In Ruin

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