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ANNIHILATOR – Ballistic, sadistic (2020)

(5.951) Olaf (9,8/10) Thrash Metal

Label: Silverlining music
VÖ: 24.01.2020
Stil: Thrash Metal

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Wenn trotz nunmehr 17 veröffentlichter Alben die Liste der ex-Mitglieder länger ist als die der herausgebrachten Alben, hat man als Bandchef entweder alles komplett falsch oder mehr als richtig gemacht. Im Falle der nun nach einer Pause von fast 3 Jahren vorliegenden neuen Scheibe „Ballistic, sadistic“ trifft meine als zweite aufgestellte Vermutung voll ins Schwarze, denn nach der eher mauen „For the demented“ haut Annihiwaters, äääh, Jeffhilator…menno…Annihilator endlich wieder ein Scheibchen raus, welches sich mit den mächtigen Klassikern wie „Alice in hell“ oder meinem Lieblingsalbum „Set the world on fire“ locker auf eine Stufe stellen kann und musikalisch nach so vielen Jahren des Daseins erneut so knallt, als säßen wir inmitten der Thrash Hochphase Ende der Achtziger…und das finde ich mehr als berauschend!

Gleich beim Opener „Armed to the teeth“ bekommt man die typischen Annihilator Trademarks um die Ohren geballert, dazu das filigrane Spiel vom Mastermind Waters, der ebenfalls stimmlich brilliert und somit die Hoffnung nährt, dass er auch zukünftig weiterhin sein Sangesorgan in den Dienst seiner überragenden Musik stellt. „The attitude“ hätte mit seiner exorbitanten Härte und seinem Speed auch locker auf dem über allem thronende Debüt stehen können und auch das bereits im Vorfeld kolportierte und kräftig zum Mitsingen animierende „Psycho ward“ ist keinen Deut schlechter als seine beiden großartigen Vorgänger. Wat is denn hier los, Herr Wasser?

I am warfare“ kann als direkter Nachfahre von „Burns like a buzzsaw blade“ angesehen werden, wo hingegen „Out with the garbage“ das tägliche Müll-vor-di-Tür-bringen nicht unbedingt erleichtert, dafür mit seinem Speed diese lästige Pflicht zumindest beschleunigt. Überhaupt ist es eine Wonne, Josef Wasser bei seiner Arbeit zuzuhören, denn der geniale Kanadier haut hier ein brillantes Riff nach dem anderen raus und klingt nicht wie ein alter Hase mit zig Jahrzehnten an Berufserfahrung, sondern wie ein junger und vor allem hungriger Hüpfer, der es allen noch einmal mit Anlauf zeigen will.

Verschnaufpausen gibt es nicht eine einzige, vielmehr zaubert das in dieser Formation perfekt zusammenspielende Quartett einen Kracher nach dem anderen aus dem Hut und lässt bei „Dressed up for evil“ mit seinem Ohrwurm Refrain, dem treibenden „Riot“, meinem absoluten Lieblingssong des gesamten Albums und dem mit größter Sicherheit nicht in die falsche Richtung gehende „One wrong move“ unfassbare Abrissbirnen auf die Metalwelt los. Wer nun denkt, Jeff hat sein Pulver bereits verschossen, irrt gewaltig, denn mit „Lip service“ gibt es quasi einen zweiten Teil von „Night jumps queen“, der bis heute zu meinen großen Favoriten von Annihilator überhaupt gehört und dem Original in rein gar nichts nachsteht. Die beiden abschließenden „The end of the lie“ und „That’s life“ sind absolut keine Rausschmeißer, sondern reihen sich ohne Umschweife in die Linie der tollen Kompositionen ein, die Annihilator hier auf Polycarbonat gebrannt haben.

Das es Annihilator noch draufhaben bewiesen die Kanadier Ende November des letzten Jahres bei ihrem fulminanten Konzert im Berliner Lido. Das der gute Jeff Waters mit seiner bärenstarken Crew dann allerdings mit „Ballistic, sadistic“ ein Album raushaut, welches direkt nach dem legendären Debüt hätte erscheinen können, ja vielleicht sogar müssen, lässt einem die Kinnlade auf Bodennähe herunterklappen und vor Freude frohlocken. Vielleicht das zweitbeste Album in der Karriere der Kanadier. Unerwartet, unfassbar großartig und mit viel Spielwitz und kompositorischer Größe ausgestattet schon jetzt ein Highlight des noch jungen Jahres. 0,2 Punkte Abzug, da „Set the world on fire“ und „Alice in hell“ unerreichbare Klassiker sind, „Ballistic, sadistic“ ihnen aber gefährlich nahekommt.

Bewertung: 9,8 von 10 Punkten

Tracklist:
01. Armed to the teeth
02. The attitude
03. Psycho ward
04. I am warfare
05. Out with the garbage
06. Dressed up for evil
07. Riot
08. One wrong move
09. Lip service
10. The end of the lie
11. That’s life

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