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DARK RITES – The Dark Hymns (2020)

(6.474) Maik (8,0/10) Death Metal

Label: Brutal Records
VÖ: 11.09.2020
Stil: Death Metal

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DARK RITES ist eines dieser Projekte, bei denen die Bandmitglieder ewig weit auseinanderwohnen und die nur per Soundfiles hin-und-herschicken funktionieren. Nun haben solche Bands während der Coronascheiße einen ziemlichen Vorteil, denn da gemeinsames Proben und Liveauftritte angesichts der räumlichen Distanz eh nicht auf der Agenda stehen, müssen sich DARK RITES da überhaupt nicht umstellen, und konnten wie gewohnt die Arbeit am mittlerweile dritten Longplayer angehen.

DARK RITES, das sind Bassist/Gitarrist Wojtek Widuch, beheimatet im Vereinigten Königreich, Drummer Randy Kaciak, der in den USA hockt, und der neue Sänger Kole „Blooded“ Cook, der 2019 den alten Brüllomaten Oskar Åsfjäll aus Schweden ablöste. Stilistisch verortet sich die Band im Death Metal. Und zieht bei diesem Unternehmen einen weiten Bogen vom traditionellen Schwedentod bis hin zu den melodischen Auswüchsen der Todesbleigießschule. Und das machen sie nicht einmal schlecht. Da werden epische Riffs ins Gelände gesägt, dann auch wieder Melodiebögen gewoben, die durchaus auch im traditionellen Heavy Metal eine Heimat finden könnten, wie eben das Gitarrensolo in „Goliath The Coward“, welches dann noch mit fast blackmetallischem Riffing unterlegt ist. Auch sonst werden gern einmal Anleihen aus dem Schwarzmetall oder dem Thrash genommen und in die Mucke integriert. Der Sänger zimmert seine Darbietung zwischen Growls der alten Schule und einem an den Melodic Death angelehnten Kreischgesang, bleibt aber immer auf der Schiene, wo es wehtut. Also voll auf die Fresse. Was der Knabe drauf hat, kommt am Besten in „Shadow God“ zum Tragen. Das Ganze brät recht druckvoll aus den Boxen, und man muss, und das ist hier keine leere Drohung, den Stoff laut hören. Normalerweise ziehe ich mir die Promos vom Handy über Kopfhörer oder so einen kleinen Lautsprecher rein, aber das hat hier nicht gefunzt. Da musste fettere Technik ran. Und dann war das gut.

Für eine Band, die eigentlich nie zusammen probt oder jammt, ist das Album recht organisch geworden. Schön druckvoller Death Metal, gnadenlos fett produziert, mit fetzigen Riffs, der so richtig auf die Fontanelle haut. Der einzige Kritikpunkt, der sich mir offenbart, ist die Tatsache, dass die Songs, so brachial sie auch rüberkommen, irgendwie nicht im Ohr hängen bleiben. Ich habe mir den Scheibling jetzt sechs Mal angehört, aber jedes Mal konnte ich kurz darauf keinen einzigen Song mehr aus meinem internen Speicher abrufen. Das ist angesichts der fetten Mucke zwar etwas merkwürdig, aber könnte daran liegen, dass die Knaben dann doch vielleicht etwas zu viel in die Songs reinpacken. Wenn man mit ständig wechselnden Riffs konfrontiert wird, bei denen eins geiler klingt als das andere, kann das auch zu einer Art Reizüberflutung führen. Ebenso zum Bemängeln finde ich die Taktik, Songs einfach so von grad auf jetzt abgehackt enden zu lassen. Da wäre in Zukunft vielleicht noch etwas nachzubessern.

Aber dennoch kann man hier konstatieren, dass hier ein recht solides Death Metal- Album vorliegt, welches sowohl Melodien als auch Blastbeats, sowohl fast vorwärtstreibendes Gebretter als auch Atmosphäre beinhaltet. Ich werde mir das noch ein paar Mal anhören. Todesbleifanatiker sollten sich mal dran längshören.

Anspieltipp: „Goliath The Coward“ und „Shadow God“

Bewertung: 8,0 von 10 Punkten

Tracklist:
01. Divine Duplicity
02. Goliath The Coward
03. In Stasis
04. Moira
05. Scars
06. Serena
07. Shadow God
08. The Devil’s Heroes
09. The Great Halcyon Wars

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