H-J

HYEMS (2014)

Im Jetzt die Asche

Ihr wisst ich mag meinen Metal am liebsten schwarz. Oh ja, ich habe ein schwarzes Herz. Und deswegen glaubt mir, wenn ich schreibe: Ich hasse diese Band. Die sind wirklich das Allerletzte. Ja, ich meine das ehrlich, denn Hass ist pervertierte Liebe. Woher dieser Hass kommt und warum diese Liebe noch kein Happy End gefunden hat, sondern pervertieren musste, das erfahrt ihr im folgendem:

Natürlich kenne ich die Band schon seit Langem und habe sie oft live gesehen. Ich freue mich immer über Black Metal aus deutschen Landen,... wenn er gut ist. Dieser ganze Symphonic- X-Trax- Gothic- Mystic- Faschings- Black Metal-Wahnsinn, mit dem manche Bands punkten wollen, treibt mir des Öfteren die Schamesröte ins Gesicht. Was läuft da bei manchen nur schief? So ist es erfreulich, wenn eine Black Metal Band verstanden und verinnerlicht hat, worum es hier geht. Hyems sollten meiner Meinung nach in Zukunft in einem Atemzug mit Endstille und Darkened Nokturn Slaughtercult genannt werden, wenn von deutschen Black Metal Bands die Rede ist. Aber bis dahin gilt es noch ein gutes Stück Weg zurückzulegen, denn die Anzahl der Veröffentlichungen ist musikalisch immer über jeden Zweifel erhaben gewesen aber dafür leider nicht so konstant von den Veröffentlichungszeiträumen her, wie ich mir das wünschen würde. Über Sinn oder Unsinn EPs zu veröffentlichen, darf man an anderer Stelle diskutieren.

Im Jetzt die Asche“ ist endlich, endlich ein neues Lebenszeichen nach diversen Demos und dem letzten Album„Antinomie“ von 2007. Auch auf dieser EP gehen die bösen Schwarzmetallhessen wieder gekonnt ihren eigenen Weg: eiskaltes, kristallklares Riffing, bösartig giftiges Gekreische und souveräne Leads gepaart mit einer Rhythmuskampfmaschine, die den Songs ordentlich Wucht und Arschtritt verleiht. Ein Hauptaugenmerk für mich sind die deutschen Texte, die weder mit blödsinnigen Wortspielen nerven, noch skandalös verwegen reimen, um etwas Aufmerksamkeit zu erhaschen, sondern abgründig Philosophisches zu Gehör bringen. „Tribun“ klingt dermaßen authentisch fies und böse, dass jedes Black Metal Herz einen Sprung machen muss. Jeder der 4 Songs ist verdammt stark. Wäre ja auch schlimm, wenn auf einer EP Filler zu finden wären, aber auch das kommt ja zuweilen bei manchen Bands vor. Hier zum Glück nicht: „Nur ein Hinweis leeren Wachsens“ ist so abgefuckt dreckig und blastet mir jedes Mal die Frontalgehirnrinde weg. Dazu kommt noch, dass sowohl der Titeltrack als auch „Ungeist“ zeigen, dass man sich als Black Metal Band nicht auf Monotonie und Stumpfsinn limitieren muss, sondern durchaus Dynamik, Melodie, Samples und auch Frauenstimmen sinnvoll einsetzen kann, um den Impact und die Atmosphäre der Songs noch zu verstärken. Die Produktion ist einfach nur der Hammer und passt wie die Faust in den Arsch: transparent, ausgewogen, banddienlich, klar, eisig, dabei rockt das gute Teil auch noch. Was will man mehr? Ja, was will man mehr…

Das kann ich euch sagen. Ich will endlich ein weiteres Full Length Album von den Hessen in Händen halten, das will ich mehr! Mehr Songs, mehr Gigs, mehr Videos. Mehr von Allem! Ich will mehr Hyems. Ich will nicht wieder Jahre auf ein weiteres Album warten müssen, sonst fahre ich ins schöne Hessen, sperre die Jungs bei Blut und Brot ins Studio ein und dann werden wir ja sehen wie schnell wir ein weiteres Album haben. Spaß beiseite: der Gitarrist wiegte mich (oder sich?) in Sicherheit und versprach noch dieses Jahr ins Studio zu gehen. Vielleicht kommt es noch zu einem Happy End zwischen uns? Wir werden sehen… Sollten die Winterjungs (Hyems heißt übrigens Winter auf Lateinisch, aber mit i) auf diesem Niveau ein volles Album abliefern, dann darf man Höchstpunktzahlen erwarten. So gibt es diesmal:

Bewertung: Satanische 8,5 von 10 Punkten

Tracklist:
01. Tribun
02. Nur ein Hinweis leeren Wachens
03. Ungeist
04. Im Jetzt die Asche

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