CD-Reviews K-M

LORDI – Screem writers guild (2023)

(8.287) Olaf (7,0/10) Heavy Metal


Label: Atomic Fire Records
VÖ: 31.03.2023
Stil: Heavy Metal






Dieses Album war längst überfällig, denn wie kann es sein, dass der Meister des Grusel Rocks noch nie in seiner mittlerweile 31jährigen Karriere eine Platte über die Meilensteine des 20er bis 50er Horror Films gemacht hat? Eben und somit gibt es in guter und bewährter Lordi Manier mit „Screem writer guild“ ein musikalisch starkes Album, natürlich mit vielen herrlich doppeldeutigen Titeln, die sich schon im Albumnamen niederschlagen und im Gesamtkontext von vorne bis hinten wirklich Spaß macht…doch das war nie das Problem bei den Finnen.

Vielmehr fehlten mir anfangs so ein wenig die Überraschungen, was natürlich auch nicht einfach ist, wenn man während der Pandemie mit sieben Alben auf einem Streich quasi musikalisch alles abgedeckt hat, was man so auf der Pfanne hat. Dennoch gibt es eine bemerkenswerte Veränderung, denn Neugitarrist Kone ist spielerisch irgendwie etwas straighter unterwegs als sein langjähriger Vorgänger Amen, was den Songs einen etwas härteren Drive geben, was in der Gesamtheit dem Album verdammt guttut.

Gerade bei rockigen Nummern wie „Lucyfer prime evil“ oder dem starken Opener „Dead again Jayne“ kommen die Riffs pfeilschnell aus den Boxen gedonnert, doch auch wenn es etwas chilliger wird und der Groove wie bei „Scarecrow“ regiert, kann der neue Sechssaiter komplett überzeugen. Natürlich ist auch die kratzige und markante Stimme von Mr.Lordi einmal mehr Dreh- und Angelpunkt des Albums, der auch gefühlvoll kann und bei „The bride“ als Frankensteins Monster zärtlich seine Braut besingt. Naja…was man bei Lordi halt als zärtlich bezeichnet.

Herzhaft lachen musste ich bei den SCG Awards, die einmal mehr meinen Wunsch nährten, irgendwann mal ein Lordi Hörspiel vorgesetzt zu bekommen, denn Humor haben die Finnen allemal, was der ESC Gewinner von 2006 damals in unserem Interview mehrfach unter Beweis stellte. Dennoch klingt die Scheibe, trotz des textlichen Humors wir schon mal gehört, denn so richtig was Neues findet man als Lordi Fan, zu denen ich mich definitiv zähle, nicht unbedingt auf diesem Rundling. Ich finde fast, man ist auf Nummer sicher gegangen und hat die Stärken der sieben „Lordiversity“ Alben nochmals gebündelt, was es allerdings auf „Killection“ bereits gab und nichts ist so langweilig, wie der Witz von gestern.

Versteht mich bitte nicht falsch, ein Witz ist „Screem writers guild“ definitiv nicht, da die Platte verdammt humorvoll ist, doch ein paar mehr Überraschungsmomente hätten dem Album mehr als gutgetan. So allerdings bleibt unter dem Strich eine Scheibe, die nicht zu den Besten in der Discographie der Finnen gehört, aber auch nicht zu den schlechten. Sie macht Spaß und es bleiben auch vereinzelt Songs hängen, doch der große Wurf ist hier diesmal nicht gelungen.

Aber ich denke, dass ist den Monstern vom Polarkreis ziemlich wumpe. Ein paar Fliegen eingeworfen, ein Literchen Blut hinterher und alles ist wieder im Lack. Ich freue mich dennoch in Zukunft über jedes weitere Lordi Album, denn trotz des qualitativ nicht ganz so hochwertigen Songmaterials ist und bleibt die Band einzig und keinesfalls artig.


Bewertung: 7,0 von 10 Punkten


TRACKLIST

01. Dead again Jayne
02. SCG XVIII Nosferuiz Horror Show
03. Unliving picture show
04. Inhumanoid
05. Thing in the cage
06. Vampyro Fang Club
07. The Bride
08. Lucyfer prime evil
09. Scarecrow
10. Lycantropical Island
11. In the castle of Dracoolove
12. The SCG Awards
13. Heavengeance
14. End credits



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