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MAJESTICA – A Christmas Carol (2020)

(6.690) Maik (3,5/10) Symphonic Metal


Label: Nuclear Blast Records
VÖ: 04.12.2020
Stil: Symphonic Metal

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Warum? Warum fühlen sich alljährlich irgendwelche Musiker bzw. Bands berufen, ein Weihnachtsalbum auf die Menschheit loszulassen, als wenn es noch nicht genug von diesem Schmus gäbe? Gut, man könnte nun sagen, wer es nicht mag, soll es einfach nicht anhören. Das klingt zwar nach einem guten Plan, allerdings gibt es bedauernswerte Geschöpfe, die leider nicht darum herumkommen, und zwar sind das wir Reviewschreiberlinge. Ich glaube, ein wenig Klatschen auf dem Balkon wäre jetzt angebracht.

MAJESTICA haben sich für ihre Balkenseppgeburtstagspartyuntermalung (geiles Wort, das lasse ich mir patentieren!) zumindest ein ambitioniertes Werk vorgenommen, indem sie die altbekannte „Weihnachtsgeschichte“ von Charles Dickens vertont hat. Wer die Story nicht kennt: Ein alter, verbitterter und nicht sehr angenehmer Zeitgenosse und Weihnachtsverweigerer wird durch sogenannte „Geister“ mittels Psychoterrors zum Weihnachtsfreund umerzogen, und dann ist alles eitel Freud‘ und Narretei.

Es beginnt zuerst mit einem recht orchestralen Intro, mit dem typischen Weihnachtsflair also, so dass eigentlich nur das aufgesetzte „Ho, Ho, Ho“ eines als Weihnachtsmann verkleideten Minijobbers fehlt. Auch der erste Song beginnt mit diesem orchestralen und etwas sehr bombastischen Sound. Irgendwann kommen dann sogar Gitarrenklänge hinzu, damit wenigstens etwas Metall in all dem Zuckerguss schwimmt. Aber größtenteils wird die instrumentale Fraktion vom synthetischen Elektronicorchester bestritten, episch angehauchte Chöre unterstützen den Sänger, der seine wohlklingende Stimme in an Weihnachtsliedern angelegte Bahnen lenkt.

Auch kommen immer wieder musikalische Zitate von Weihnachtsmelodien vor. Insoweit erinnert dieses Album dann eher an Musicals oder teilweise sogar Broadway-Unterhaltung. Ich habe da irgendwie immer diese Abschluss Szene aus Monty Pythons  „Der Sinn des Lebens“ vor Augen, die opulente Bühnenausstattung, der Sänger, die leichtbekleideten Balletttänzerinnen, und viel Konfetti, Zuckerguß und Friede , Freude, Eierkuchen, denn teilweise geht das Ganze schon arg in diese Richtung, nur ohne die Titten.

Im Ganzen habe ich auch den Eindruck, dass die Story hier songwriterisch auch etwas zu süßlich umgesetzt wurde, denn das Original dürfte doch etwas düsterer angelegt und auch gemeint sein, da sich das England zu Dickensschen Zeiten sicher anders angefühlt hat als eine Weihnachtsgala in Las Vegas.

Am Ende kann ich das Album eigentlich nur Weihnachtsfanatikern oder Musicalfreunden ans Herz legen, denn die metallischen Aspekte sind hier doch recht sparsam eingesetzt, und teilweise total hinter Pfefferkuchen mit Schokoguss verschwunden. Das könnte so das Album sein, welches Eltern ihren Sprösslingen auf den Gabentisch packen mit den Worten: “Jung‘, du hörst doch gern Heavy Metal, hier haben wir etwas Schönes für Dich!“ Und der Knabe mit dem SLAYER- T-Shirt bekommt augenblicklich Ohrenkaries.

Anspieltipp: „Ghost Of Christmas Present“

 


Bewertung: 3,5 von 10 Punkten



Tracklist:
01. A Christmas Carol
02. A Christmas Story
03. Ghost Of Marley
04. Ghost Of Christmas Past
05. The Joy Of Christmas
06. Ghost Of Christmas Present
07. Ghost Of Christmas To Come
08. A Christmas Has Come
09. Majestic Christmas Theme



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