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MAJESTICA – Above The Sky (2019)

(5.566) Maik (7,5/10) Power Metal

Label: Nuclear Blast
VÖ: 07.06.04.2019
Stil: Power Metal

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2004 startete ein gewisser Tommy Johansson ein Projekt, damals noch als One-Man-Band, namens REINXEED, um fürderhin dem sinfonischen Power Metal zu frönen. Nach etlichen Platten, unter anderem auch eine mit Coverversionen schwedischer Pop-Songs, stieg Tommy bei SABATON als Gitarrist ein, und nannte sich ab sofort Tommy ReinXeed. Nun hatte er aber immer noch seine Band, und wollte die nicht so ganz auf Eis legen. Ein neuer Name sollte auch her, und als Tribut an das 2010er REINXEED- Album „Majestic“ taufte er das Kind auf den Namen MAJESTICA. Soweit zur Historie.

Nun liegt das erste Album namens „Above The Sky“ vor, welches auf Nuclear Blast erscheint. Schon bei den ersten Takten werden die Copyright-Anwälte von HELLOWEEN spitzohrig, findet man doch hier etliche Anklänge an den Sound der deutschen Kürbisrocker. Nur mit mehr Keyboards. Mit viel mehr Keyboards. Mit fast opulent mehr Keyboards. Das nimmt dem Sound allerdings auch etwas die Heavyness und klingt auch etwas zu glattgeleckt. Zudem hat Tommys Stimme auch nicht ganz so den aggressiven Touch, und dass lässt den Gesamteindruck dann doch recht lieblich erscheinen. Sorry, aber bei einem Song, der den Titel „The Rat Pack“ trägt, wäre etwas Dreckigkeit angebracht. Gerade Songtitel: „Mötley True“ lässt vermuten, dass es eine Art Tribut an die Hair-Metaller MÖTLEY CRÜE darstellt, doch auch hier spielt die übliche sinfonische Powermetal-Schiene. Auch textlich geht es hier nicht um Sex, Drugs und Rock’n’Roll, sondern es werden Drachen erschlagen, Könige getötet und dergleichen. Mitten im Song wird mal kurz Gas gegeben, aber das war es dann auch schon. „Future Land“ beginnt mit Klängen, die so auch als Erkennungsmelodie einer Fernsehsendung fungieren könnte, und „The Legend“ weist am Beginn fanfarenähnliche Synths a la „The Final Countdown“ auf. Der merkwürdigste, für mich interessanterweise dadurch herausragendste Song ist „Father Time“, der Folk-Metal-mäßig anfängt, ein klein wenig sogar an ALESTORM erinnert, im Mittelteil musikalisch den French CanCan zitiert und zwischendurch sogar etwas in Richtung „Bohemian Rhapsody“ schielt. Irgendwann ist das Album dann zu Ende, und so richtig bleibt eigentlich kaum was hängen. Das alles klingt mir viel zu glattgebügelt. Die Drachen sind kleine Zauneidechsen, der König wohl schon recht alt gewesen. Die schnaubenden Schlachtrösser entpuppen sich als flauschige Einhörner und die finsteren Krieger, die sich eine Drachenkeule grillen, erinnern von Nahem eher an Pfadfinder, die Marshmallows rösten. Und statt Bier und Met gibt es Energy Drinks. Nun gut.

Musikalisch eigentlich nicht schlecht, aber irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, daß größtenteils biederes Songwriting mit Synthelementen aufgepeppt wurde. Hier beißt es zu wenig. Klar, insgesamt eine runde Sache, aber Metal braucht auch seine Ecken und Kanten. Für Komplettisten, die alles aus diesem Subgenre brauchen. Die Copyright-Anwälte lehnen sich entspannt zurück, und ich greife mir eines der Einhörner, um es auf bestialische Weise zu schlachten.

Anspieltipp: „Mötley True“ und „Father Time“

Bewertung: 7,5 von 10 Punkten

Tracklist:

01. Above The Sky
02. Rising Tide
03. The Rat Pack
04. Mötley True
05. The Way Of Redemption
06. Night Call Girl
07. Future Land
08. The Legend
09. Father Time
10. Alliance Forever

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