K-M

MAJESTIES – Vast Reached Unclaimed (2023)

(8.242) Timo (8,0/10) Melodic Death Metal


Label: 20 Buck Spin   
VÖ: 03.03.2023       
Stil: Melodic Death Metal   







Auf dem knapp vierzig minütigen Debut des Trios aus Minneapolis darf man erstmal beschwingt die Reinkarnation des melodischen Schweden-Todes-Stahls bejubeln. Aus ehemaligen Mitgliedern von Obsequiae und Inexorum hat man „Vast Reached Unclaimed“ geschmiedet. Auf dem umtriebigen Undergroundlabel 20 Buck Spin veröffentlicht, hat man sogleich eine gute Basis für das Schaffen gefunden.

 

Im Grundsatzbau frönt man sehr ausgiebig dem altgedienten Göteborg Death Metal, der besonders um 1993 wie Phönix aus der Asche erstieg. Gerade frühe In Flames standen auch bei Majesties durchaus Pate, dies wird einem beim Hören dieses ersten Albums sehr eindringlich bewusst. Die Songs sind handwerklich auf einem sehr ordentlichen Niveau, anmutig und auch in der Struktur kaum schnelllebig. Mit dem sehr ansprechenden Artwork von Juanjo Castellano liefert man gute Rahmenbedingungen, dabei ist die Produktion dieses ersten Albums als sehr ausgewogen und klar zu bezeichnen, dass feine Nuancen in Gänze offenlegt.

Mit „In Yearning, alive“ startet man sogleich absolut genretypisch. Überaus melodisch und kräftig in der Ausrichtung, zeigen sich ebenso leichte Querverweise zu frühen At The Gates und auch Dissection. Ein durchaus gelungener Auftakt. „The World Unseen“ ist darauf mit einigen dosierten Blastparts in Szene gesetzt und die klassischen Gitarrenharmonien eröffnen deutliche Akzente. Auch das eher elegant melodische „Oh Gracious Captors“ liefert gut ab. Interessant ist in jedem Fall auch der ein oder andere melodisch, schwedische Black Metal Einfluss, der gerade bei „Across the Neverwhen“ dem Album zusätzlich unter die Arme greift, und auch an early Naglfar erinnert. Auf der Zielgeraden gibt’s mit dem melodisch, schnellen „City of Nine Gates“ und dem durchdringenden „Joureys End“ nur wenig Angriffsfläche.

Keine Frage, die gibt’s natürlich auch. Die Erinnerungen an die Altvorderen sind auf dem gesamten Album recht breit aufgestellt, was natürlich beabsichtigt ist, muss natürllich nicht immer ein Vorteil sein. Majesties beherrschen es ohne große Anstrengungen Melodie mit Härte zu verbinden. Manchmal fehlt den Songs etwas der unsterbliche Grip, der einem beim Hören packt, so ging es mir zumindest. Aber das ist halt auch subjektiv, ich höre die Genrepuristen schon rumheulen. Auch sind die melodischen Aspekte in manchen Songs nicht immer komplett zwingend. Was bleibt ist für ein Debut recht ordentliches Werk, das in der Gesamtheit betrachtet die klassischen Trademarks des Stils sehr gut aufgreift. Ihn mit dezenten schwarzmetallischen Komponenten zusätzlich punkten lässt.

Majesties halten den Fokus offen, stilistisch nicht völlig festgefahren zu sein. Man darf gespannt sein ob hier noch ein zweites Album nachgelegt wird, in jedem Fall eine interessante Band, die Freunde des urigen Melodic Death Metal mal antesten sollten. Ob hier dem altehrwürdigen Melo Death neues Feuer eingehaucht wird, oder es eher bei einem Museumsrundgang bleibt, gilt es abzuwarten.   


Bewertung: 8,0 von 10 Punkten


TRACKLIST:



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