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MALADIE - Symptoms II (2019)

(5.749) Siggi (10+x) Plague Metal -Progressive / Avantgarde Black Metal

Label: Apostasy Records
VÖ: 27.09.2019
Stil: Plague Metal (Progressive / Avantgarde Black Metal)

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Knapp 1,5 Jahre nach dem Mega-Album „...of Harm and Salvation“ veröffentlichen Maladie am morgigen 27.09.2019, erneut über das Label Apostasy Records, die EP „…Symptoms II…“ und ich freue mich schon seit Bekanntgabe der Veröffentlichung wie ein kleines Kind auf die neuen Werke aus dem Haus von Mastermind Björn Köppler & Co, wobei es zu einfach wäre, nur den Björn zu nennen. „...of Harm and Salvation“ und auch „…Symptoms I…“ haben von mir Bestnoten bekommen und bisher haben sich Maladie immer wieder neu erfunden und selbst übertroffen. In meinen letzten Reviews bin ich schon näher auf die Ludwigshafener (Ludwigshafen am Rhein) eingegangen und jeder Fan und/oder Hörer von Maladie wird definitiv wissen, worauf und auf wen er sich hier einlässt. Auf der EP sind vier Songs enthalten, die es insgesamt auf gute 34 Minuten bringen und schon nach dem ersten Durchhören ist klar, was hier wieder an Innovation, Abwechslung, Geschick am Songwriting, Emotionen, technischem Können und vor allem der Umsetzung zum großen Ganzen geboten wird, das ist die absolute Ausnahme in der Veröffentlichungsflut, allerdings bei Maladie der Regelfall und hier wird von Output zu Output immer nochmal ein Stück mehr draufgesetzt.

Mit „Vulnus - Drowning in Lethal Wounds“ startet „…Symptoms II…“ und das 11-Minuten-Werk hat es in sich – startet es doch sehr getragen, fast depressiv, entwickelt sich das Stück hymnenhaft, Saxophone, Streicher und Keyboards unterstreichen genau den gewonnen Eindruck. Im Mitteteil überraschen Maladie den Hörer, nach einem kurzen ruhigen Intermezzo wird es erst einmal doomig und die tiefen Growls im Zusammenspiel mit dem Saxophon gehen ins Mark, doch was dann passiert, ist eine weitere Überraschung, es wird ausbrecherisch wütend, sogar rasend, hört selbst, was für eine Finale bei ersten Song! Das zweite Werk („Abicere - Bleeding Scars“) ist ein reines Instrumental, das vom Klavier dominiert wird, aber ist Dominanz hier das richtige Wort dafür? In diesem Stück geht es ganz anders zur Sache, das ist pure Atmosphäre und Emotion, die hier transportiert wird und als die Streicher hinzukommen, ist es gänzlich um mich geschehen, lehnt Euch zurück, kehrt in Euch und genießt es!

Bei „Discidium - The Return of Nothingness“ darf es dann wieder etwas härter, brutaler, qualvoller sein, hat man sich „Abicere - Bleeding Scars“ quasi einlullen lassen, wird man aus dieser Lethargie herausgerissen und der Schmerz ist fast spürbar. Dadurch, dass hier auch nicht sofort volle Fahrt aufgenommen wird, entfaltet sich genau diese Wirkung in vollem Umfang und was hier gesanglich (Déhà und Alex Wenz ) geboten wird, meine Herren, das ist mehr als amtlich. Zum Finale werden wieder alle Register gezogen, was die Raserei betrifft, allerdings nicht durchgehend, nur in spitzen, die von ruhigeren Parts (Hauke am Saxophon ) und auch Midtempo-Elementen geteilt und zu Ende gebracht werden. Die gesprochenen und geschrienen Worte zum Abschluss sind ein sehr gelungenes Stilmittel in verschiedenen Sprachen und Variationen.

Der vierte Song „40 - rev. 1979“ ist für mich die größte Überraschung auf „…Symptoms II…“, nein, nicht, dass die Töne das Klaviers nicht schon genug Emotionen ins Ohr zaubern, als Sophie Laporte beginnt zu singen, bekommt „40 - rev. 1979“ ein noch tieferes klangliches Gesicht. In der zweiten Hälfte gesellen sich Gitarren hinzu, die den Gesang mit Melodien noch unterstützen. Das hatte ich so nicht erwartet und bin sehr positiv überrascht und angetan.

Maladie haben mit „…Symptoms II…“ ein weiteres Meisterwerk rausgehauen und wieder ein Stück musikalische Nachhaltigkeit geschaffen. Ich bin ergriffen, geplättet, begeistert und überrascht zugleich, allerdings nicht überrascht aufgrund der Qualität, nein, es ist eher das Unerwartete, besonders in „40 - rev. 1979“. Aufgenommen, gemixed & gemastert (die komplette Produktion) wurde im hauseigenen Not Dead Yet Studio realisiert und das kann sich hören lassen. Schrieb ich noch in meiner 2016er Review: Genre- bzw. Schubladendenken kann man getrost vergessen und Freunde, für wen Saxophone, verschiedenste Stile, Progressivität, Tiefgründigkeit und Abwechslung nichts sind, der kann jetzt abschalten! – dazu stehe auch heute noch und „…Symptoms II…“ unterstreicht das maßgeblich.

Anspieltipps: „Alle“

Bewertung: 10 Punkte (heißer Kandidat für die Scheibe des Jahres)!

Tracklist:
01. Vulnus - Drowning in Lethal Wounds
02. Abicere - Bleeding Scars
03. Discidium - The Return of Nothingness
04. 40 - rev. 1979

Maladie auf „…Symptoms II…“ sind:
Déhà und Alexander Wenz - Gesang
Gastgesang von Sophie Laporte
Kevin Olasz- Gitarren
Hauke Peters- Saxophon
Déhà - Bassgitarre
Björn Köppler - Gitarren, Schlagzeug, Percussion, alle anderen Instrumente

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