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NOCTUM (2015)

"Until Then…Until the End-Single" (1.991)

Label: Metal Blade Records
VÖ: bereits veröffentlicht.
Stil: Heavy/Doom Metal/Hard Rock
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In den letzten Jahren schießen Doom-Bands mit unterschiedlichen Ansätzen förmlich wie Pilze aus dem Fußboden. In den letzten Jahren sind aus Uppsala, dem Ort der alten Götter, Bands verschiedener Genres aufgetaucht, die sich durch Eigennote einen Namen gemacht haben. Zu diesen zählt auch die seit 2009 bekannte Band Noctum. Nach ihrem Album ,,Final Sacrifice“ von 2013, warteten die Fans gespannt auf neues Material. Zur großen Verwunderung, gab es kein groß eingespieltes Album, sondern eine Single. Wer jetzt glaubt, er könne sich entspannt zurücklehnen, irrt ganz gewaltig, denn diese mit nur 2 Songs enthaltene Scheibe, steht den Vorläufer-Werken in nichts nach.

Bereits der Titeltrack ,,Until Then…Until The End“ könnte als Einspieler namentlich und inhaltlich nicht besser gewählt werden für die gewollte Grundstimmung und Idee des Doom-Heavy Konstrukts der Band Noctum. Der Song wird zunächst mit doomig-rockigen Gitarrenriffs und einem kurzen Gitarrensolo eingeleitet, aber zentrales und äußerst prägnantes Merkmal, welches sich sofort bemerkbar macht, ist die Stimme des Sängers David Indelöf, die den Song in die Tiefe gleiten lässt und wie ein unendliches Echo in der Dunkelheit wirkt.

,,In Precious time“ dem Track, der B-Seite, wird dagegen im doomig-rockigen Tempo mit heavy-lastigeren Gitarren und dem im Wechsel gespieltem, zurückhaltendem Zusammenspiel durch das Schlagzeug eingeleitet. Auch in diesem Track ist der Gesang zentrales Merkmal, nur wirkt er hier intensiver, schmerzvoller, unheimlicher, ja zuweilen satanischer und verführt dich nicht nur in die weite Ferne, sondern entführt dich in die Unendlichkeit der Abgründe deiner Seele. Jim Morrison hat einmal über einen Song, der ihn so sehr ergriffen hatte, gesagt: ,,Dieser Song macht mich kaputt“ und ich könnte es bei ,,In Precious Time“ nicht besser beschreiben. Man stirbt förmlich mit diesem Song und jeder Doom-Liebhaber und Kenner wird ihn zu schätzen wissen. Der Song ist mit einer derartigen Tiefe versehen, dass ich den Atem anhielt, um keine Sekunde zu versäumen. Passend zu dieser Endzeit-Stimmung wurde auch das Cover-Design gewählt. Wer jetzt glaubt es sei eine schlichte Kopie aus alten Schriften, der lasse sich von mir belehren. Der schwedische Künstler Staffan Lejdhammre erschaffte dieses Bildwerk. Historiker werden mir zustimmen, wenn ich meine, dass das Motiv an die Pestsäule aus dem Beinhaus von Kutna Hora oder dem Relief der Wallfahrtskirche in Maria Kulm (Chlum Svaté Ma?í) in Tschechien erinnert. Letzerer Vergleich zeigt ein geflügeltes Skelett mit einem Buch in der Hand, welches sich über einen Leichnam beugt. Ob in dieser Hinsicht Gevatter Tod mit dem Buch der Missetaten der sündigen Menschheit dargestellt sein soll, kann von Forschern nur vermutet werden. Was sich allerdings Noctum hinsichtlich ihrer Single dabei gedacht haben, dieses Motiv zu verwenden, wird durch die beiden Tracks ,,Until Then..Until the End“ und ,,In Precioue time“ ziemlich deutlich, wobei nicht nur das Ende, sondern auch der Geist der Vergänglichkeit angesprochen wird.

Im Gegensatz zu den Vorgänger Alben, kommt die Single sanfter, beinahe düsterer rüber, verliert aber nicht seinen doomig-rockigen Grundtenor, der sich auch weiterhin wie ein unsichtbares Band durch die Idee des in Dunkelheit umhüllten Noctum Planes zieht.

Als rockig-okkult-doomig darf das Werk der Jungs aus Uppsala verstanden werden, wenngleich die Stimme von David Indelöf prägnant und intensiv durch die düstere Atmosphäre dringt. Sie ist verwoben mit Text und Melodie und dringt tief in jede Faser deiner Seele ein.

Hier trifft satanischer, okkulter Doom auf Heavy Metal. Ich sehe hierin das Werk einer neuen Ära von Doom-Göttern!

Bewertung: 10 Punkte

Tracklist:
01. Until Then…Until the End
02. In Precious Time

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