Q-S

SAILLE – Gnosis (2017)

(3.513) - Nick (6,0/10) Symphonic Black Metal

Label: Code666 Records
VÖ: 17.03.2017
Stil: (Symphonic) Black Metal

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Die belgische Band Saille ist anscheinend eine der Tüchtigeren, denn das kommende Werk „Gnosis“ ist bereits die vierte full-length Veröffentlichung seit 2011. Da ich keine der bereits erschienenen Platten der Band je gehört habe, kann ich recht unbefangen von meinen Eindrücken berichten, muss allerdings über mögliche Weiterentwicklungen oder qualitative Steigerungen notgedrungen schweigen.

Dem Album-Titel sowie den Songtiteln nach zu urteilen, hätte ich zunächst auf die mittlerweile häufiger anzutreffende aber qualitativ meist hochwertige „orthodoxe“ Black Metal Schiene getippt, deren Vertreter sich durch Dissonanz, avantgardistische und extreme Zugänge oftmals gekonnt in Szene setzen können.

Dieser (akkustische) Dartswurf ins Blaue geht nach mehrmaligem Hören der Scheibe doch recht weit am „bullseye“ vorbei. Denn Saille klingen durch großflächig eingesetzten Synthie-Einsatz und klinisches Getrommel eher wie kleine Brüder von Dimmu Borgir oder Keep of Kalessin. Mit letzteren teilen sie sich die öfters eingesetzten kleinen Harmonielinien.

Der Härtegrad von „Gnosis“ bewegt sich daher auch eher im unteren Bereich, da die Produktion sehr glatt und steril daherkommt und der Gesang nicht besonders ausdrucksstark ist. Da hat die Band noch Potenzial nach oben. Insgesamt zu viel Gesang, der gleichzeitig zu wenig Eindruck hinterlässt. Gerade im Black Metal trennt sich da die Spreu vom Weizen.

Die Kompositionen ähneln sich zudem zu sehr, da stets dasselbe Konzept verfolgt wird. Zumeist schnelles, steriles Drumming, ein Synth-Teppich und zu flache, eher einfach gehaltene Gitarrenriffs. Das ist nicht richtig schlecht, hinterlässt aber auch nach dem dritten Hören bei mir keinen nachhaltigen Eindruck.

Ab und zu traut sich die Band mal was, z.B. im besten Stück des Album „Before the Crawling Chaos“, wo das Tempo mal gedrosselt wird und eine schräge Violine einsetzt, die dann von einer dissonanten Gitarre begleitet und abgelöst wird. Auch „Magnum Opus“ klingt anders als der Rest des Album und hat was von einer kleinen Bathory-Verneigung. Aber das ist halt alles ein bisschen zu wenig für meinen Geschmack.

Insgesamt ist „Gnosis“ sicherlich kein Fall für die Tonne, handwerklich sauber eingespielt und clean verpackt. Aber man bekommt schnell das Gefühl, diese Art von Kompositionen schon zu oft gehört zu habe, will sagen: es fehlt dem Album an einer eigenen Note, an Schmutz oder an sturem Charakter, an welchem sich der anspruchsvolle Hörer abarbeiten kann und welches das Album über gediegenes Mittelmaß hinaus befördert hätte.

Bewertung: 6,0 von 10 Punkten

Tracklist:
01. Benei ha'Elohim
02. Pandaemonium Gathers
03. Blôt
04. Genesis 11; 1-9
05. Before the Crawling Chaos
06. Prometheus
07. Thou, My Maker
08. Magnum Opus
09. 1904 Era Vulgaris

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