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SEPULTURA

The mediator between head and hands must be the heart (2013)

Eines gleich vorweg: Das neue Sepultura Album mit dem mehr als einprägsamen Titel „The mediator between head and hands must be the heart“ (uff) ist anders…ganz anders als Vieles, was die Seps vorher in ihrer Karriere verzapft haben. Ist das nun gut oder schlecht? Jedenfalls will ich gleich von vornherein den ewig Gestrigen mit auf den Weg geben: Ja, „Beneath the remains“ oder „Chaos A.D.“ waren Jahrhundertwerke, werde aber so nie wieder von der Band kommen, egal wie sehr man es sich wünscht. Ich nenne das meist scherzhaft den „Reign in blood-Effekt“, widme mich aber jetzt voll und ganz dem neuen Album, welches ich der Einfachheit halber mal mit „Mediator“ abkürzen werde.

Das bereits vorab veröffentlichte Lyric Video zu "The age of the atheist" ließ irgendwie Schlimmes erwarten, so sperrig und kaum hörbar war das Teil, doch nach mehrmaligem Hören musste ich feststellen, dass sogar dieser Song sehr gut in das Gesamtkonzept des Albums passt, welches vor geilen Riffs nur so wimmelt. Dennoch muss klar konsterniert werden, dass Sepultura auf ihrem Album sich mal so richtig ausgetobt haben, ohne dabei scheinbar an die eigene Anhängerschaft gedacht zu haben, denn so richtig Mosch-kompatible ist das Teil nur bedingt. Doch wenn man sich drauf einlässt, kann man schon seine Spaß haben. Nervig sind allerdings einmal die 90sekündige Einleitung bei "The Vatican", der dann allerdings rasend an alte Zeiten erinnert und die weit über zwei Minuten dauernde Einführung in "Grief", der allerdings mehr als zusammengewürfelter Haufen Töne angesehen werden kann und ein kompletter Totalausfall ist. Der Rest allerdings ist durchaus hörbar und birgt auch so manche kleinen Überraschungen. Die eingestreuten Geschwindigkeitsausbrüche bei "Obsessed" zum Beispiel, ein Song, bei dem in vier Minuten wirklich Alles drin ist, was die Seps ausmacht. Brillantes Teil...oder das schleppende und durch seine teilweise disharmonischen Harmonien sehr interessante "Impending doom". Etwas zäher wird es dann bei "Tsunami" oder dem etwas Industrial-angehauchtem "The bliss of ignorants", da braucht man schon eine Weile um reinzufinden. Wenn man es etwas einfacher haben will, sollte man vielleicht als Einstieg "Manipulation of tragedy" anmachen, der einem den Einstieg in dieses Album etwas erleichtert. Die Coverversion von Chico science namens "Da lama ao caos" kenne ich zwar nicht, fügt sich aber prima in das an sich gute Gesamtbild ein.

Sepultura machen es den Anhängern mit diesem Album nicht gerade einfach, das erwähnte ich ja bereits, doch Musikliebhaber, die völlig vorurteilsfrei an das Album herangehen, werden viele schöne Nuancen finden und haben an dem Album eine Menge Spaß. Wie sagte ein befreundeter Promoter zu mir: "Da ist echt alles bei...von 0 bis 10 Punkte." Ich reihe mich mal in der Mitte ein und belohne auch den Mut, den die Brasilianer mit diesem Album wahrlich beweisen.

Bewertung: am Anfang gewöhnungsbedürftige und danach richtig gute 7,9 von 10 Punkten

Tracklist:
01. Trauma of war
02. The Vatican
03. Impending doom
04. Manipulation of tragedy
05. Tsunami
06. The bliss of ignorants
07. Grief
08. The age of the atheist
09. Obsessed
10. Da lama ao caos

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