T-V

THE FRIGHT (2015)

"Rising beyond" (1.757)

Label: Eigenproduktion
VÖ: 08.05.2015
Stil: Horror RocknRoll
THE FRIGHT auf Facebook

Die bisher bei Fiendforce Records beheimateten The Fright aus Hermsdorf, in der Nähe von Jena, liefern hier ihr bisher viertes Album ab. Bei einer Umschreibung wie Horror RocknRoll dämmert es doch sofort in der Schaltzentrale, wer denkt da nicht gleich an die Ziehväter Samhain, Misfits und später Danzig. In dieser Hinsicht sind mir auch in der jüngeren Vergangenheit Bands wie Devils Whorehouse und The Lurking Corpses positiv in Erinnerung geblieben.

The Fright sind allerdings deutlich weniger dem Horror Punk zuzuordnen und haben ihren Sleaze beheimateten Rock mit deutlichen Verwurzelungen bei Danzig und Mötley Crüe durch die Friedhofsmauer geschoben. Atmosphärische Anleihen aus dem Hause Sisters Of Mercy schimmern zusätzlich immer wieder vom Haus an der Friedhofsmauer herüber und sorgen für die gewisse düstere Dichte.

Auf „Rising Beyond“ geht’s nach dem stimmungsvollen Intro „Aequat Omnis Cinis“ auch ohne Verspätungen relativ schnell ans Eingemachte, allerdings hat man keine halbgaren Samples irgendwo aufgesammelt, sondern zur Einstimmung gleich einen zusätzlichen Song abgeliefert, der keineswegs deplatziert wirkte. Erinnerte mich ein wenig an das ein oder andere Mittelalter-Rollenspiel wie „The Witcher“ und hätte selbst da gut als Soundtrack fungieren können.

Als richtigen Opener hat man allerdings den Song „Your Love“ gewählt, der mit kraftvoller Heavyness durchaus überzeugen kann, sowie hin und wieder getragene Elemente mit nach vorn peitschenden Rock in Verbindung bringt. The Fright gelingt es zu Beginn vorerst einen gewissen Wiedererkennungswert für sich zu beanspruchen, da die Songs sich stets straight und durchweg melodisch auf dem Altar lechzen. Den Höhepunkt feiern die Horror RocknRoller allerdings mit „Suicide Sun“, die eingängigen Riffs und die gewisse düstere Power die man hier vermittelt weiss zu gefallen, da erinnerte ich mich doch zu gern auch an spätere Sentenced-Werke.

Das deutlich ruhigere „Deadly runaway“ ist musikalisch ein typischer Sleazerocker, hat allerdings nicht diese diese genialen, melodischen Hooklines wie beim gelobten „Suicide Sun“ und fällt für mich da doch auch deutlich ab, auch wenn er am Ende stilistisch gut ausgespielt ist und raue Elemente verinnerlicht. Noch etwas mehr Tempo hat man dann aber mit der Vertonung des Scifi Horror Genreklassikers „The hills have eyes“ in den Berg gemeiselt, allerdings sind mir die Kerben nicht tief genug um Widerhaken zu verankern. Die komplette Heavyness-Spirale drehen The Fright ein wenig später mit „Rise in dawn“ rein, ein sehr orchestraler Song, der in seiner Dichte eng besiedelt ist und tiefschwarz aus den Boxen quillt. Gar nicht mal so verkehrt und durchaus passend.

The Fright haben gutes daran getan nicht vollkommen in den balladenhaften Kompositionen zu versinken und legen mit „Edward“ ein melodisches und schlagkräftiges Stück nach, dieser Song gehört zweifelsohne auch zu den stärkeren Klängen des Albums. Die Mischung aus den gemäßigten Gruftrockern und den teilweise doch ziemlich agilen Nummern hat die Truppe aus der Jenaer Region doch wahrlich nicht schlecht auf den Weg gebracht. Die Kohlen die sie zum Ende hin nachgelegt haben, waren nicht unnütz investiert. „Living dead society“ ist ohne Zweifel der lautstärkste und härteste Song des Albums, der ordentlich fett mit kiloweise Mett aus den Speakern dröhnt und unendlich viel Power freisetzt. Auf der Zielgeraden wirkt man mit dem vorletzten Song „Wasteland“ doch sehr überzeugend, der mit gut strukturierter Heavyness den Horror RocknRoll der Band gut verkörpert und somit gelungen zu Kreuze getragen wird. Wie schon bei „Rise in Dawn“ legt man beim letzten Song „The Cave“ ebenfalls wert auf auf üppige, orchestrale Beilagen, die klassische Instrumentierung ist geradezu monumental! Da darf ich mich jetzt mal verneigen!

Auch wenn man als Fazit nicht durchweg Überzeugungskraft definieren kann, hat man ein gutes Album abgeliefert, welches geringe Schwächen aber dafür deutlich mehr Stärken aufzeigt. Die Band wird zweifelsohne ihren Weg gehen und hat mit „Rising beyond“ ein starkes und zuweilen immens düsteres Album geschaffen, was weitaus mehr ist als der typische Horror-RocknRoll Wurmfortsatz der vermoderten Szenerie.

Bemerkenswert erwähnen möchte ich allerdings noch, dass man dieses Album durchweg über Startnext finanziert hat, nachdem die The Fright ohne Label und Proberaum dastand. Reinhören lohnt sich durchaus, für geneigte Hörerschaft gleich mit den Vorzeigetracks „Suicide Sun“ und „The Cave“.

Bewertung: 8,0 von 10,0 Punkte

Tracklist:
01. Aequat Omnis Cinis (Intro)
02. Your love
03. Hellbound heart
04. Bury me
05. Suicide sun (ft.Jyrki 69)
06. Deadly runaway
07. The hills have eyes
08. Rise in dawn
09. Edward (feat. Argyle Goolsby)
10. Living dead society
11. Wasteland
12. The cave

Album der Woche

Album des Monats

Album des Jahres

70.000 Tons 2024

ZO präsentiert

The new breed

M M M

VERLOSUNGEN

wo wir sind

ZO SONGCHECK

V.I.P.

alter Z.O.F.F.

Join the Army

Unsere Partner

Damit das klar ist