Manchmal erreichen einen Perlen, die man so vorher in keinster Weise auf dem Schirm hatte…oder sagt Euch der Name The last hangmen was? Seht Ihr, mir auch nicht und somit war ich mehr als überrascht, als ich eines Tages von Frontmann Pether Hantsche eine Mail bekam, in der er den Re-Release des bereits 2011 in Eigenregie aufgenommenen Debüts „Servants of justice“ anpries, welches nun über Twilight verfügbar ist. Also, runtergeladen, angemacht und dicke Augen bekommen…was zur Hölle ist das denn?
Mehr als megafett von V.Santura produziert hauen die Dresdner auf diesem Album 7 (Inklusive IN- und Outtro) mehr als ordentliche Granaten raus, die irgendwo im Bereich Melodic Death und Black Metal a’la Thulcandra und Dissection anzusiedeln sind. Ebenfalls gefällt mir die Stimme von Pether sehr, der in den tieferen Tönen etwas wie der junge Angelripper klingt, was als Kompliment zu verstehen sein soll. Musikalisch könnte man fast annehmen, dass die Jungs seit Jahrzehnten miteinander zocken, denn die Dresdner sind perfekt aufeinander eingespielt und können somit den gesamten Facettenreichtum ihrer mehr als wohlklingenden Mucke zur Gänze ausspielen. Die Gitarrenparts von Stefan Becker und Simon C.Konze sind teilweise herausragend, wie das Riffing bei „Crash course dying“ oder dem repräsentativen „Little ease“, bei dem The last hangmen ziemlich eingängig zur Sache gehen. Aber auch für die vertrackte Fraktion ist was dabei, denn gerade der Opener „Lupara Bianca“ vereint alles, was Ihr auf dem Album finden werdet. Eine brillante Mischung aus allen bereits erwähnten Spielarten. Etwas zu sehr Single-like kommt allerdings „The hypocrite“ daher, während „Hang ‚em high“ etwas altbacken klingt…und wenn ich es nicht besser wüßte würde ich behaupten, dass dies ein sehr viel älterer Song aus dem Repertoire der Sachsen ist, da dieser nicht das Niveau der restlichen Granaten erreicht. Aber das klären wir bei einem demnächst anstehenden Smalltalk.
The last hangmen sind auf jeden Fall erneut eine dicke Überraschung im Musikjahr 2012 und wissen zu gefallen. „Servants of justice“ ist ein ziemlicher Brocken, der mächtig Spaß macht und knallt ohne Ende. Für alle Fans der von mir oben skizzierten Bands ist das Teil ein Muss, doch auch alle anderen sollten mal ein Ohr riskieren. Respekt, Lob und Anerkennung in die sächsische Landeshauptstadt.
Bewertung: mehr als überzeugende 8,5 von 10 Punkten…weiter so!
Tracklist:
01. The gallow march
02. Lupara Bianca
03. The hypocrite
04. Crash course dying
05. Little ease
06. Hang ‘em high
07. Knocking tombstones down
08. Cloak and dagger operation
09. Withdraw the hangmen!