T-V

THE OTHER (2015)

"Fear itself" (1.829)

Label: Steamhammer/SPV
VÖ: 19.6.2015
Stil: Horrorpunk
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Die Rheinländer von The Other kehren dieser Tage mit dem mittlerweile sechsten Album zurück. Wer bei der Stilumschreibung Horrorpunk jetzt sofort an Misfits und deren Nachfolger Samhain denkt, liegt ansatzweise sicher durchaus richtig, The Other würzen ihren melodischen (Horror)Punkrock jedoch mit einer fetten Dosis traditionellen Metal, dies schmiert die Ketten auf dem Album „Fear Itself“ erst richtig fett ein.

Alle 14 Songs auf dem aktuellen Machwerk können sich durchaus sehen lassen und gehören zur Speerspitze jener musikalischen Ausrichtung. Hier wird Melodie und Härte zu einem gar herrlichen Gebräu vereint, Monotonie ist daher auch nicht zu erwarten.

Die aus melodischen (Horror)Punkrock und Metal getriebenen Songs haben es wahrlich in sich, daß sie bei dem doch gestandenen Label Steamhammer gelandet sind wundert mich da auch nicht wirklich. The Other haben über die Jahre immer wieder ihren Sound perfektioniert und dem ein oder anderen Feinschliff unterzogen. Das merkt man ganz offensichtlich wenn man sich näher mit den Frühwerken der Band vertraut macht. Das vorläufige Resultat der Bandhistorie kann man auf „Fear Itself“ bestaunen, viel falsch machen kann man dabei nicht, wenn man auf eingängige, zuweilen sehr melodische, aber perfekt inszenierten Horrorpunk, mit einem amtlichen Metalbrett steht. Energiegeladen geht’s bei The Other auch nicht selten zu. „Black Sails Against A Midnight Sky“ ist demzufolge auch eines der vielen Höhepunkte auf „Fear Itself“, der mit einem arschgeilen Chorus aufwartet. Dennoch verstehen es die Rheinländer immer wieder perfekt, auch vielfach, getragene Elemente einzubauen, was mit der Atmosphäre und der Thematik der Songs eine gute Einheit bildet. Hervorheben darf man getrost auch Songs wie „German Angst“, „Funeral March“ oder auch „Rise“. Die u.a aufgrund ihrer musikalischen Hoch,- und Langwertigkeit und mitunter einem sprudelnden Ideenreichtum vielfach Punkte sammeln können. Das immer währende Doublebassgewitter, der zündende, melodische Wiedererkennungswert mit Aha-Effekt, und der typische Horrorpunk-Grabgesang, zündet durchweg auf dem ganzen Album und haucht jedem noch so so toten Leichenteil wieder Lebenssaft ein.

Die Kölner dürfen sich selbstbewusst an der führenden Spitze der Horrorpunk-Szenerie zeigen. Produktionstechnisch wird ordentlich in den Allerwertesten seiner Herrlichkeit getreten. Einflüsse der New Jersey Helden liegen sicher auf den fauligen Griffeln, aber The Other sind keine blinde Kopie ihrer Helden. Positiv ist, dass durch die gekonnte Mehrschichtigkeit bei The Other aus Melodie und versierter Härte, ein gar prächtiges Album für die nächste Metzgerpolka, im „Haus der Tausend Schreie“ entstanden ist. Aus dem verschimmelten Grammophon kann so sicher nicht nur einmal „Fear Itself“ tönen und der faulige Rumpf schwingt sich wild, aber knirschend bis zitternd, unter der Diskokugel zum Nekroswing.

Bewertung: 9,5 von 10,0 Punkten

Tracklist:
01. Fear Itself
02. Nie Mehr
03. Bloodsucker
04. Black Sails Against A Midnight Sky
05. Dreaming Of The Devil
06. Doll Island – Isla De Las Munecas
07. German Angst
08. Screams In The Black House
09. In The Dark
10. The Price You Pay
11. Funeral March
12. Animal Instinct
13. Rise
14. Mephisto

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