Alben des Jahres 2023

DIE Alben DES MONATS (02/24)

Audio Interviews

wo wir waren

Interviews

Wir hörten früher gerne

So fing alles an

T-V

THEOTOXIN – Fragment: Totenruhe (2022)

(8.025) Patrick (9,0/10) Black Metal


Label: AOP Records
VÖ: 28.10.2022
Stil: Black Metal


Facebook | Bandcamp | Instagram | Spotify | Metal Archives | Kaufen

 





THEOTOXIN aus Wien sind seit 2016 im Auftrag des Gehörnten unterwegs und flogen bei den ersten beiden Alben „Atramentvm“ (2017) und „Consilivm“ (2018) noch vermehrt unter dem Banner des Black/Death Metals durch den Äther, so haben sich die Jungs 2020 mit der Veröffentlichung des Albums „Fragment: Erhabenheit“ vollends dem Black Metal zugewandt. Das neue Album „Fragment: Totenruhe“ bildet da keine Ausnahme und führt den, auf dem Vorgänger eingeschlagenen Weg aus schwarzem Metall, skandinavischer Prägung konsequent weiter.

Nach einer recht melodischen Gitarreneinleitung, hacken die fünf Teufelskerle mit „World, Burn For Us“ dann auch standesgemäß alles in Grund und Boden. Dabei wird der Song immer wieder perfekt durch verschiedene Tempowechsel aufgelockert und ergeht sich Großteiles in einem mörderischen Groove und einem, fast schon als eingängig zu bezeichnendem Chorus. Die Gitarren brillieren in einem Rausch aus schwedisch kalter Raserei und einer beispiellosen Melodiearbeit, welche aber zu keiner Zeit die bitterböse Grundstimmung und die nötige Härte vernachlässigen, während die heftige und wahnsinnig abwechslungsreiche Schlagzeugarbeit den Hörer förmlich an die Wand kloppt. Hinzu kommt ein wunderbar angepisster Sänger, der seine blasphemischen Thesen, relativ verständlich und dabei stets sehr einprägsam in die Köpfe seine Anhänger predigt.

Catstrophe In Flesh“ legt härtemäßig noch eine ordentliche Schippe obendrauf, verliert sich allerdings niemals im blanken Chaos, sondern bleibt ebenfalls in dieser wunderbar hymnischen Epik, die genügend Platz für Melodie und die vielen eingängigen Momente aufweist. Dazu noch ein paar fein gestreute Black/Thrash Elemente, bevor der Song in, vergleichsweise getragenem Tempo zum Schluss findet.

Nach dieser eindrucksvollen und gewaltigen Eröffnungsorgie nehmen die Jungs den Fuß etwas vom Gas und schleppen sich fast schon langsam durch die ersten 2,5 Minuten von „Towards The Chasm“, bevor sich auch hier die Pforten der Hölle öffnen und einen infernalischen Sturm entfachen, nur um gegen Ende in ein dermaßen intensives, von Akustikgitarren begleitetes Finale zu münden. Was für eine Hymne!

Mit den einleitenden, giftig ins Mikro gerotzten Worten: „This is Perennial Lunacy“ starten THEOTOXIN in den gleichnamigen Song und schielen dabei schwer in Richtung Norwegen. Dieser ultraschwarze Bastard aus derben Blastattacken, in Verbindung mit diversen Black´n´Roll Einlagen, hätte auch auf einem URGEHAL Album eine verdammt gute Figur abgegeben. Was für eine Zerstörung!

Am Albumende gibt man sich mit dem Titeltrack „Totenruhe“ der deutschen Sprache hin, was den Song ein bisschen in die Nähe zu BELPHEGOR rücken lässt. Erfreulicherweise muss man der Band aber zugutehalten hier bei weitem nicht so plakativ zu agieren, wie der christlich mythologische Dämon und auch auf der musikalischen Ebene weiß dieser recht langsame Song auf ganzer Linie zu überzeugen, womit die Wiener ihren diabolischen Landsmännern eine ordentliche Nasenlänge vorauseilen.

Als Bonus und Rausschmeißer des Albums, kredenzt man uns mit „Frontschwein“ noch ein MARDUK Cover und dachte ich anfangs noch, dass dies nun wirklich keiner braucht, so muss ich am Ende respektvoll attestieren, dass der Song hier sogar noch besser funktioniert als im Original. Gut gemacht!

 

Fragment: Totenruhe“ ist ein herrlich schwarzes, verdammt abwechslungsreiches und intensives Album geworden, welches hier seit einigen Wochen konstant seine Runden dreht. Gerade die instrumentalen Fähigkeiten der gesamten Band und die damit verbundene musikalische Raffinesse im Songwriting macht dieses Album zu etwas ganz Besonderem. Wie bereits eingangs erwähnt, leisten gerade die Gitarren, mit ihren vielen feinen Melodiebögen und den kleinen Details und Nuancen eine absolut grandiose Darbietung und trotzdem geht dem Album absolut nichts an Härte verloren. Ganz im Gegenteil, hier gibt’s ordentlich auf die Mütze.

An dieser Tatsache ist sicherlich auch der Sound des Albums nicht ganz unbeteiligt, denn Mix und Mastering legte man erneut in die Gunst von Knöpfchenpapst Markus Stock (EMPYRIUM uvm.) und dieser hat in seinem Klangschmiede E Studio wieder einmal ganze Arbeit geleistet. Das Album knallt in einem perfekten Klanggewand unheimlich druckvoll aus den Boxen.

Geiles Ding! Ein Highlight im Black Metal des Jahres 2022 und für alle Fans von MARDUK, SETHERIAL, THY PRIMORDIAL oder ähnlich gelagerten Kapellen, sei hiermit eine uneingeschränkte Kaufempfehlung ausgesprochen!

Anspieltipps: „World, Burn For Us“ und „Towards The Chasm“


Bewertung: 9,0 von 10 Punkten


Tracklist:

01. World, Burn For Us
02. Catastrophe In Flesh
03. Towards The Chasm
04. Demise Of The Gilded Age
05. After Thousands Of Years
06. Perennial Lunacy
07. …Of Rapture And Dissolution
08.  Totenruhe
09. Frontschwein (MARDUK Cover)




Album der Woche

Album des Monats

Album des Jahres

70.000 Tons 2024

ZO präsentiert

The new breed

M M M

VERLOSUNGEN

wo wir sind

ZO SONGCHECK

V.I.P.

alter Z.O.F.F.

Join the Army

Damit das klar ist