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TOURNIQUET (2014)

"Onward to freedom" (1.409)

Label: Pathogenic Records
VÖ: bereits veröffentlicht
Stil: Metal
TOURNIQUET Webseite

Da diese Band nach ihrer letzten, über Metal Blade Records in Europa in die Läden gewuchteten Veröffentlichung “Where Moth and Rust Destroy“ im Jahr 2003 hierzulande völlig von der Bildfläche verschwunden war und von Mastermind Ted Kirkpatrick zuletzt nur noch mitzubekommen war, dass er einige Solo-Alben aufgenommen hat, kommt es doch ziemlich überraschend, das Tourniquet-Logo erneut auf einer Scheibe zu sehen.

Zwar sorgt der Umstand, dass Ted’s Name zusätzlich oberhalb des Logos prangt für zusätzliche Verwirrung, die Vorfreude kann das aber nicht schmälern. Diese wird durch die Tatsache, dass seine beiden langjährigen Sidekicks Luke Easter (Gesang) und Aaron Guerrera (Gitarre) ebenso mit von der Partie sind, kurzfristig sogar noch intensiver, weicht jedoch alsbald einer gewissen Ernüchterung, da das Gerät nach den ersten Hörproben vieles, aber keinen „roten Faden“ erkennen lässt.

Eine eventuell Erklärung für dieses musikgewordene „Mischgemüse“ könnte sein, dass auch diese beiden Musiker nicht viel mehr als Gastbeiträge liefern, wie es auch unzählige andere namhafte Musiker (von Klampfen-Gott Marty Friedman, über Trouble-Gitarrist Bruce Franklin und King’s X-Oberhaupt Dug Pinnick reicht die Gästeliste bis hin zu Stryper-Chef Michael Sweet - um nur die bekanntesten Namen anzuführen) tun.

An sich wäre es schlauer gewesen, “Onward to Freedom“ als weitere Solo-Scheibe in Umlauf zu bringen. Noch besser auf einen völlig anderen Namen zurückzugreifen, denn nicht zuletzt durch die ständig wechselnden Besetzungen die Ted bei der Umsetzung seiner Song-Ideen zur Seite gestanden haben, wirkt die Chose nämlich - bei allem Respekt vor den Leistungen aller Beteiligten, wie auch dem daraus resultierenden, zentnerweise vorhandenen Abwechslungsreichtum - eher nach „Stückwerk“ als nach einem homogenen Album. Und erst recht nicht nach Tourniquet.

Eingesessene Fans der christlich orientierten Prog Thrasher sollten daher mit Bedacht an das Teil herangehen. Mit der tiefschürfenden Darbietung des erwähnten 2003er Drehers oder dessen Vorgänger “Microscopic View of a Telescopic Realm“ hat das Material nämlich so gut wie nichts gemeinsam, von den noch fetzigeren, noch geradlinigeren Frühwerken ganz zu schweigen.

Zwar hat Ted das Komponieren selbstverständlich nicht verlernt und weiß mit einigen feinen - für seine Verhältnisse aber doch viel zu zahmen - Prog-Schnittchen zu begeistern. Wem die Chose in der Vergangenheit jedoch vor allem auf Grund des permanenten Wechselspiels von brachialem Thrash hin zur feinstrukturierten Filigran-Technik gefallen hat, wird hier aber leider ebenso enttäuscht sein wie der Liebhaber des amtlich Grooves der früheren Tourniquet.

Dennoch hat sich Ted jegliche Unterstützung verdient. Zum einen, weil er sich auf diesem Album ausschließlich dem Tier- und Artenschutz widmet - einem Thema das uns alle betrifft. Und zum anderen, weil er nach all den langen (und leider nur bedingt erfolgreichen) Jahren im Business immer noch mit Volldampf aktiv ist. Doch selbst das ändert an der Tatsache nicht viel, dass man dem Status des Bandnamens zu keiner Sekunde wirklich gerecht wird und einige Songs (allen voran das vor Kitsch triefende Rausschmiss “Cage 23“) wie auch diverse „Core“-Anbiederungen schlicht als glatte Bauchlandungen zu bezeichnen sind.

Bewertung: 4,5 von 10 Punkten

Tracklist:
01. Onward To Freedom Prelude
02. Onward To Freedom
03. The Slave Ring
04. The Noble Case For Mercy
05. Let The Wild Just Be Wild
06. No Soul
07. If I Had To Do The Killing
08. Virtual Embryo
09. Stereotaxic Atrocities
10. Animal Crossing At The Rainbow Bridge
11. Drowning In Air
12. Cage 23

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