T-V

TRI STATE CORNER – Hero (2018)

(4.647) - Stefan (7,5/10) Alternative/ Bouzouki Rock

Label: Drakkar Records
VÖ: 27.04.2018
Stil: Alternative/ Bouzouki Rock

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Hero" ist bereits das bislang fünfte Album der multinationalen Truppe TRI STATE CORNER, aber das erste Mal, dass sich die Wege der Band mit meinen kreuzen. Es handelt sich um den Abschluss einer Trilogie. Darum war ich sowohl neugierig als auch etwas skeptisch, als ich in der Bandinfo vernahm, dass die Band ihre Musik mit der Bouzouki garniert. Liegt der Fokus nun auf dem für diesen Musikstil durchaus exotischen Instrument, dudelt es nur im Hintergrund herum oder entsteht ein Gesamtklang, der druckvoll, songdienlich und nicht nur effekthascherische Spielerei ist?

Das wuchtige „Fortune in Lies" weist den Weg. Tiefe Gitarren, die die Seiten des Stereoraumes füllen, ein wuchtiges, aber gerade in den Höhen etwas herunter geregeltes Schlagzeug in der Mitte, die Bouzouki(s) ebenso mittig in dem Raum, den das Schlagzeug lässt, darüber der Gesang, der klar dominiert. Der Song geht gut ins Ohr, was vor allem an seinem fast orientalisch klingenden Riff am Anfang und Ende liegt, sowie am recht harmonischen Chorus.

Das folgende „Tomorrowland“ ist wesentlich leichter angelegt. Der Bouzoukilauf am Anfang erinnert an einen Sirtaki-Abend, dem ich vor ein paar Jahren in der Nachsaison mal auf Korfu beiwohnen durfte... oder an so manchen Besuch in der Gyrosbude um die Ecke, wo immer traditionell griechische Musik läuft. Doch halt, ich höre ein Rock-Album, und das wird durch die eingängigen Gesangslinien deutlich, die sich fast kontrapunktisch über das musikalische Fundament ausbreiten.

Das fast pop-rockig anmutende „Daydreamer“ ist in seiner Eingängigkeit ein ziemlicher Treffer. Außerdem gefällt mir die Klage, dass jemand von einer perfekten Welt träumt, die aber leider nur ein Traum bleiben muss. Die Frage ist, warum nur, wenn der Tagtraum so gut und so thematisch umfassend klingt? Die Bouzouki übernimmt im Soloteil sogar verzerrt die Führung.

Sehr gewichtig und orientalisch startet „Save my World“ mit einer immer größer werdenden Bouzoukiwand, verliert diese Stimmung aber leider im Chorus, der sich zu sehr an standardisierten Ideen und altbekannten Abläufen orientiert. Nach solchen Strophen und Brücken darf gern mutiger agiert werden. Auch das Solo sticht durch seine Virtuosität hervor... nur um wieder in diesem 08/15-Chorus zu münden.

Follow me blindly“ ist eingängig von Anfang bis Ende. Hier stelle ich mir die Frage, wie der Song ohne die Bouzouki geklungen hätte. Das Instrument und dessen Einsatz wertet diesen an Überraschungen nun auch nicht gerade sprudelnden Song in meinen Augen deutlich auf. Das Ohr hat sich an die Bouzouki gewöhnt, sodass spätestens hier klar wird, dass ihr Einsatz generell songdienlich ist.

Downfall“ ist die erste Auskopplung aus dem Album. Für meine Begriffe ist es nicht so singletauglich wie „Daydreamer“, erfüllt aber als Referenz für den Sound des Albums alle nötigen Kriterien. Immerhin wurde letztgenannter Song als dritte Single ausgekoppelt.

Der Titelsong „Hero“ ist eine wunderschöne Ballade, bei der sich die Gitarre sanft an die Bouzouki anschmiegt. Wir brauchen eigentlich keinen Helden, der die Welt rettet, weil wir das selbst tun müssen. Was passiert, wenn man zulange auf einen Helden wartet, verdeutlicht das Cover.

Das in allen Belangen großartige „Voices“ zeigt erneut, was entstehen kann, wenn die Harmonien auf die Bouzouki übergehen. Die Gitarren bilden nur das schlichte Akkordfundament, auf dem die Bouzouki loslegen kann.

Breaking News“ fehlt in meinen Unterlagen, ist aber dankenswerterweise als zweite Single bei youtube auffindbar. Der Song ist sowohl von seiner Aussage selbst als auch in diesem Lyrics-Video sehr treffend und pointiert, weswegen ich ihm den Vorzug vor der ersten Single als youtube-link gebe. Ich empfehle, den Link einfach mal anzuklicken und den Song wirken zu lassen.

Wanted“ ist wieder eine Nummer, die poppig-eingängig gehalten ist, daher durchaus gefällt, aber nicht unbedingt eine Heldentat darstellt.

Das Album endet mit „In the Blink of an Eye“, das charakterlich den Kreis zum Anfang des Albums mit einem großartigen Chorus wieder schließt, auch wenn der Song an sich nicht unbedingt das Grande Finale ist. Dafür ist er zu konventionell angelegt.

Fazit: Effekthascherei? Bestimmt nicht. Dafür sind die Bouzouki-Parts zu virtuos, manchmal zu tragend und auch manchmal einfach nicht wegzudenken. Songdienlich? Leider nicht immer, aber das liegt eindeutig am Songwriting. Gesamtklang? Passt. Das geht zwar zu Lasten des Schlagzeugs, ergibt aber ein Klangbild, in dem alle Instrumente gut und sinnvoll hörbar sind.

Anspieltipps: „Daydreamer“,Voices“ und „Breaking“ News“

Bewertung: 7,5 von 10 Punkten

Tracklist:
01. Fortune in Lies
02. Tomorrowland
03. Daydreamer
04. Save my World
05. Follow me blindly
06. Downfall
07. Hero
08. Voices
09. Breaking News
10. Wanted
11. In the Blink of an Eye

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