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UNPROCESSED - Covenant (2018)

(4.611) - Peter (9,0/10) Progressive Metal

Label: Long Branch Records
VÖ: 13.04.2018
Stil: Progressive Metal

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Was ist unter dem Begriff Progressive Metal zu verstehen? Was genau verbirgt sich hinter dieser Bezeichnung? Nicht nur Musik, so viel steht in jedem Falle fest. Befragt man Bands, die sich in diesem Genre einordnen lassen, so habe ich schon gelesen, man sei gar nicht so progressiv. Nun, auch mir fällt es schwer, auf Anhieb eine plausible Erklärung abzugeben. Anders? Im Falle von den in 2014 gegründeten UNPROCESSED aus Wiesbaden bekommt ANDERS dann allerdings eine eigene Bedeutung und Qualität. Auf ihrem Konzeptalbum „Covenant“, so man es denn anhört, werkeln fünf Vollblutmusiker. Laien wären mit dem, was sich auf diesem Album in allen musikalischen Facetten abspielt, gänzlich überfordert. Die fünf Herren fühlen ihre Musik, wohlmöglich schon bevor sie komponiert wurde. (?)

Die Songs sind demnach nichts für einfach strukturierte Gemüter, diese drücken wohl nach wenigen Sekunden schon wieder auf STOP. Man kann es als Wirr und Zerfahren bezeichnen, oder aber eben die Genialität darin entdecken. Mal ganz abgesehen von den überragenden technischen Fertigkeiten dieser Musiker an ihren Instrumenten, kann man gleich welcher Nummer auch immer Struktur und das jeweilige Konzept entnehmen. Das Wechselspiel von teils unfassbar schnellen Rhythmusgitarren, gleichermaßen akzentuierten Drums und slappigem Bassläufen hin zu harmonischen Grundharmonien sucht seinesgleichen. Dasselbe Spiel findet sich auch bei den Vocals wieder. Hier werden Aggression auf einem stets nachzuempfinden Level moduliert, so dass man die Emotion sehr gut nachvollziehen kann. Vermutlich wurde „Covenant“ deshalb dann auch ein Konzeptalbum. Die Songs leben gesanglich jedoch nicht nur von gutturalem Gesang, nein, genau so abwechslungsreich wie der musikalische Teppich ist, so vermag Manuel Gardner Fernandes urplötzlich in Cleangesang überzugehen, ohne dabei den Spannungsbogen zu verlassen.

Lyrisch handelt „Covenant“ vom inneren menschlichen Universum, welches sich nach Antworten in einer kryptischen Welt verzehrt. Klingt jetzt auch nicht unbedingt nach einer Gutenacht Geschichte. In der dargebotenen Musik jedenfalls, spiegelt es sich wieder.

Die Einflüsse aus Metalcore und Modern Metal sind überzeugend interpretiert und münden in den sicher UNPROCESSED eigenen Sound. Ich habe stets den Eindruck, die Jungs spielen sich hier ihre jeweiligen Parts einfach so und ganz spielerisch zu, mit einer 100 % Passquote. Nahezu bzw. an Perfektion grenzend.

Nehmen wir als dezenten Ausreißer noch „The Mirror“ heraus, der deswegen so abweicht, weil er die andere und sicher unerwartete Seite der Musiker aufzeigt. Das Piano, als Leitbild sozusagen, deutet Traurigkeit und Sensibilität an. Vielleicht der am ehesten überschaubare Song der Scheibe, im positiven Sinne. Da kann man schon Gänsehaut bekommen.

Man stellt sich am Ende der Durchgänge dann die Frage, wo die Jungs das Talent hernehmen. Ich für mich entferne mich nach dieser Scheibe jedenfalls vom Begriff Progressive Metal. Wie man diese Musik bezeichnen soll, weiß ich nicht, erscheint mir auch nicht wirklich wichtig. Fest steht, UNPROCESSED begründen hiermit ein eigenes Musikerlebnis und ziehen dies von Anfang bis zum Ende auch konsequent durch. Betrachtet man dann auch noch den jederzeit ansprechenden Einsatz der zusätzlichen technischen Effekte, so wird „Covenant“ zum Schauplatz intelligentem Zusammenwirkens.

Wer sich also ansatzweise mit Bands wie PERIPHERY zum Beispiel identifizieren kann, OK, der Vergleich kann hinken, der wird mit den Wiesbadenern und mit „Covenant“ jedoch seine helle Freude haben.

Für Liebhaber des etwas, sagen wir mal ANDEREN, auf jeden Fall eine absolute Kaufempfehlung!

Anspieltipp: u. a. „The Mirror“

Bewertung: 9,0 von 10 Punkten

Tracklist:
01. Covenant
02. Haven
03. Ghilan
04. Malleable
05. Millenium
06. The Division
07. The Mirror
08. Meridian
09. Exhale
10. Exeunt

Line-Up:
Manuel Gardner Fernandes – Vocals, Guitars
Christoph Schultz – Guitars
Christopher Talosi – Guitars
David Levy – Bass
Leon Pfeifer – Drums

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