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ENISUM – Seasons Of Desolation (2017)

(3.666) - Schaacki (9/10) - Avantgarde Black Metal

Label: Avantgarde Music
VÖ: 27.04.2017
Stil: Avantgarde Black Metal

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ENISUM startete im Jahre 2006 zunächst als Einmann-Projekt des Italieners Marcello Apolinari, der sich anfänglich noch Silentium nannte. So brachte dieser erst zwei Alben in Eigenregie raus bis er sich 2014 selbst einen neuen Namen gab und auch erstmals weitere Musiker ins Boot holte. Inzwischen ist ENISUM zu einer vollwärtigen Band gereift und bringt Anno 2017 nun den bereits fünften Longplayer raus.

Der Black Metal der Italiener ist dem avantgardistischem Sektor zuzuordnen und bietet entsprechend dieser Unterart eine Menge Tiefgang und Atmosphäre. So ist es auch keine Überraschung, dass die Stücke das ein oder andere Mal die 8-Minuten-Hürde nehmen. Hier wird nichts übers Knie gebrochen sondern alles mit langem Atem bis zum finalen Ausbruch getragen. Dies sollte aber keineswegs als negativ verstanden werden. Viel mehr schlagen die Südeuropäer in eine Kerbe mit den großen Vertretern dieses Subgenres wie z.B. WOLVES IN THE THRONE ROOM, AGALLOCH oder ELLENDE. Was sie außerdem mit diesen Bands gemein haben, ist, dass ihre Melancholie wirklich zu berühren vermag. Man darf, nein man sollte hier einfach die Augen schließen und sich in dieses tiefe schwarze Loch fallen lassen und genießen. Bemerkswert ist auch, wie bei all der herzzerreißenden Traurigkeit immer wieder der Spagat zur Aggression gelingt.

Um sich ein wenig von den genannten Altbekannten abzuheben, erweitert man die Musik um ein paar Einflüsse anderer Stile. So legen die drei Herren für eine sanfte Akkustiknummer wie „Seasons...“ mal einen Moment die Waffen nieder und überlassen der durchaus talentierten Sängerin Epheliin das Feld. Jene verleiht später auch dem Stück „Dead Star“ eine ganz besondere Note. Andere Songs dagegen nutzen die Brechstange namens Death Metal („Obscure Depths“) für neue Anreize. Mit „Snow Storm“ befindet sich auch ein ungewöhnlich kurzer Titel auf dem Album, der in nicht einmal vier Minuten den Sound der Band komprimiert auf den Punkt bringt und somit eine nette Hörprobe darstellt.

Auf „Seasons Of Desolation“ machen ENISUM eine Menge richtig und alles kaum Kritik offen. Die bewussten Ausflüge in andere Genres verleihen der Band etwas Besonderes und dürften gern noch öfter genutzt werden um sich vom Gros der Bands abzuheben. Grundlegend ist die neuste Veröffentlichung des Quartetts aus Italien aber wirklich sehr zu empfehlen.

Bewertung: 9,0 von 10 Punkten

Tracklist:
01. Autumn of Melancholy
02. Road to My Home
03. Seasons...
04. ...of Desolation
05. Snow Storm
06. Balance of Insanity
07. Nameless Sadness
08. Obscure Depths
09. Dead Star
10. Lake of Tears

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