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GNAW THEIR TONGUES - Hymns for the Broken, Swollen and Silent (2016)

(3.346) - Elmo (1,0/10)

Stil: Avantgarde Black Metal
VÖ: 09.12.2016
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Wow! Wieder mal ein Ein-Mann-Projekt im Black Metal am Start. Das ist ja so ungewöhnlich wie ein Mc Donalds im Einkaufszentrum. In letzter Zeit nimmt das echt vermehrt zu, dass diese Projekte oder wie man das nennen mag im Black Metal Genre wie Pilze aus dem Boden schießen. Solokünstler an sich sind im Black Metal und an sich im Metal doch rar gesät. Das hat seine Gründe. Darauf einzugehen verkneife ich mir an dieser Stelle und konzentriere mich auf den Output von Herrn Mories. Anscheinend ist das schon der dritte oder vierte dieses Jahr. Ich hab die Website des Holländers gecheckt und anscheinend ist dem so. Der Mann haut raus, was nur geht und ist offensichtlich in allerlei musikalischen Projekten verwickelt.

Die Musik von Gnaw Their Tongues ist extrem und avantgardistisch. Manche Tracks sind nicht wirklich hörbar, sondern beeindrucken ob ihrer Vehemenz und Kompromisslosigkeit. Der Drumcomputer sorgt für sterile Drumgewitter und die Samples tun ihr Übriges dazu eine kalte, maschinenhafte Atmosphäre zu erschaffen.

Nun ja, mit der Avantgarde ist das so... Natürlich ist das beeindruckend, was der gute Mories hier veranstaltet. All die Ideen in Songs gestopft, die aufgrund der Klangfülle zu bersten scheinen und jeweils eine ganz individuell für sich genommene Stimmung von Verzweiflung, Aggression, Wut, Depression und Endzeitstimmung erschaffen, aber es ist halt nun mal auf diesem Album wirklich so: es ist Kunst. Es ist Performance-Kunst, die live auch als Jam oder Improtheater gut funktionieren dürfte. Vieles hört sich hier einfach nur so dahingeschludert an und verebbt im Klangwirrwarr Richtung Chaos und Monotonie.

Wenn ich mal böse sein darf: also wer keine Songs schreiben kann und nicht wirklich ein Instrument beherrscht, auch nicht singen kann, aber unbedingt sich ausdrücken will und auf einer Bühne stehen will, der sollte es genauso machen, Drumcomputer an, Samples gesucht, alles irgendwie gleichzeitig anschmeißen, dann aus Überdruss überraschend wild los kreischen oder auch mal forsch gurgeln und ab und zu nochmal ein bisschen Dynamik durch Pausen und immer wieder spontan neue Samples aller Art einbauen. Tadaaaaa und fertig sind 12 Alben im Jahr. Dann noch schnell einen bedeutungsschwangeren Titel der Chose verpassen und sich übermüdet und verquollen auf die Bühne quälen, um da öffentlich zu leiden.

Live nimmt man dann die Nachbarin mit auf Tour. Da sieht die was von der Welt und irgendwer muss ja an den Knöpfchen bei dem ganzen Technikfirlefanz drehen, während man mit dem Bass herumhantiert und entfesselte Kreischattacken auf das verblüffte Publikum loslässt. Ach ja, Künstler....

Willkür und schiere Veröffentlichungswut herrschen hier vor. Nix anderes. Nach dem Genuss dieser Platte kann ich sagen: noch nie klang Stille so gut. Wahrscheinlich wollte der Typ das auch damit erreichen. Künstler haben ja für alles ne Ausrede und für jeden Misserfolg ne Begründung. Ich empfehle dem Herrn nach Berlin zu ziehen, da ist er in guter Gesellschaft und nicht mehr so einsam. Obwohl.... Berliner Künstler veröffentlichen ja nix. Die reden immer nur. Einen Punkt gibt es für die maßlose Selbstüberschätzung.

Nun schweigen die Stimmen in meinem Kopf, die immer sagten: drück die Skip Taste.

Bewertung: 1,0 von 10 Punkten

Tracklist:

  1. Hold High the Banner of Truth among the Swollen Dead
  2. The Speared Promises
  3. Frail as the Stalking Lions
  4. Your Kingdom Shrouded in Blood
  5. Silent Burned Atrocities
  6. Hymns for the Broken, Swollen and Silent
  7. I Have Clad the Pillar in the Flayed Skins
  8. Our Moouths Ridden with Worms
     

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