Label: Pulverised Records
VÖ: 18.05.2018
Stil: Death Doom
Wenn ihr schon immer wissen wolltet, was sich tontechnisch so unter einem Friedhof abspielen könnte, dann sei Euch das 2014’er Hörspielkino „Boundless Torture“ ans Herz gelegt. Bandgründer und einziges Mitglied Robin van Oyen hat es sehr realistisch geschafft, einem die Klänge im Umfeld des vollendeten Todes beängstigend nahe zu bringen.
Ihr hört eine After-Life-Orgie der unheimlichsten Art. GATEWAY bringen ein Gebräu aus höhlenatigem Doom, schwerster Heavyness und pestartigem Shouting in eine Gemengelage, die das Blut in deinen Adern zum gefrieren bringt. Das alles ist so ultra-langsam, dass es sich selbst überholt. Du driftest automatisch in absolute Trostlosigkeit, fühlst dich völlig verstört und verlassen. Die ganze Zeit gibt es keinen Moment der Hoffnung, Helligkeit, geschweige denn einen Funken Freude. Im Nachhinein musst du froh sein, dass „Boundless Torture“ nur ca. 25 Minuten in deinen Gehörgang kriecht, denn ein noch längeres Anhören hätte dein Selbstwertgefühl zerstört.
Was den belgischen Künstler zu diesem lebensverneinenden Folterwerk inspiriert haben könnte, würde mich mal brennend interessieren.
Ob ihr euch an das megadunkle Werk rantraut, kann ich schwerlich vorhersagen. So ihr bereits Schwarzheimern wie INCANTATION oder AHAB euer Ohr geschenkt habt, könnt und solltet ihr es gerne probieren. Allen anderen empfehle ich, vorher ihre mentale Stärke zu prüfen und keinerlei Phobien mitzubringen.
Musik für einen strahlenden Sommertag sieht definitiv anders aus. Schwere Kost für schwere Zeiten.
Anspieltip: „Iron Storms“
Bewertung: 6,5 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Boundless Torture
02. Famished Below
03. Iron Storms
04. Odyssey Of The Bereaved
