Label: Silver lining/Warner
VÖ: 01.02.2019
Stil: Progressive Rock
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Bereits 2004 gegründet, durch diverse Unwegsamkeiten aber erst 2012 mit ihrem ersten Album „Cognitive“ auf der Bildfläche erschienen, können Soen im Jahr 2019 nunmehr auf 4 abendfüllende Longplayer zurückblicken und haben durch ihren neuen Major Deal mit Warner nunmehr auch einen Partner im Rücken, der der Band den Durchbruch bescheren könnte, den wir ihr bereits mit ihrem letzten, megastarken Album „Lykaia“ prognostiziert haben. „Lotus“ heißt dieses erneut brillante Prog Metal Album im Stile Tools oder A perfect circle, wobei mir die Truppe, gegründet von ex-Opeth Drummer Martin Lopez mit diesem Album sogar noch besser gefällt, als die von mir eben genannten Vergleichsbands.
Allein die Gesangsleistung von Joel Ekelöf ist auf diesem Album von einem anderen Stern und verleiht einem das Gefühl von Wärme, Geborgen- und Vertrautheit. Dieser Typ kann scheinbar alles singen, ob rockig, traurig, verzweifelt oder lebensbejahend, die Palette ist schier endlos und gibt den Kompositionen dieser gigantösen Band das passende Gesicht. Die Gitarrenarbeit von Avatarium Chef und Candlemass Produzenten Marcus Jidell ist überragend und unterstreicht eindrucksvoll meine bereits 2013 aufgestellte Behauptung, dass dieser Mann irgendwann mal zu den ganz Großen gehören wird. Doch auch die restlichen Mitglieder von Soen stehen dem Können der beiden Erstgenannten in Nichts nach. Vor allem Keyboarder Lars Ahlund untermalt mit seinen zumeist dezent eingesetzten Tastentönen die überragenden Kompositionen, die manchmal richtig rocken („Opponent“, „Lascivious“, „Rival“), manchmal gefühlvoll und verträumt („Lotus“, „Penance“ mit toller dezenter Geige im Hintergrund) mich komplett in den Bann zogen. Dazu gesellt sich mit „Covenant“ ein absoluter Megahit und Ohrwurm, der trotz seiner spielerischen Finesse eingängig präsentiert und prädestiniert für eine Auskopplung als Single ist. Am Ende bieten Soen noch einmal alles auf und packen bei „Lunacy“ in 8 Minuten alles rein, was die Musik dieser Magier so unwiderstehlich macht. Sogar ein wenig Pink Floyd schimmert durch und zeigt damit, das die Grenzen in der Musik der Schweden fließend sind.
„Lotus“ ist ein Meilenstein in Sachen progressiver Musik, eine Scheibe, der man sich bedingungslos hingeben, in andere Sphären entschwinden und einfach nur mit geschlossenen Augen träumen kann. Musik ist eine Sprache und Soen haben eine Menge zu erzählen. Meisterwerk!
Bewertung: 10 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Opponent
02. Lascivious
03. Martyrs
04. Lotus
05. Covenant
06. Penance
07. River
08. Rival
09. Lunacy
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