FREUDE, TRAUER, STÖRGERÄUSCHE - DAS ROCK HARD FESTIVAL 2017

02. - 04.06.2017 - Gelsenkirchen @ Amphitheater

TAG 1 (Freitag)   TAG 2 (Samstag)   TAG 3 (Sonntag)

Freunde der Nacht...wie kann man bei einem Beginn von 12 Uhr den Einlass so dermaßen verziehen, so dass nur ein Bruchteil derer in den Genuss von Night Demon kommen, die sie gerne gesehen hätten? Wenn Ihr mich fragt eine Schande sondergleichen, denn das Trio ist momentan mit weitem Abstand die beste oldschool Heavy Metal Band auf der Welt und hätte zum einen weitaus mehr Zuschauer verdient gehabt und zum anderen einen späteren Slot, damit sich alle von meiner These selbst hätten überzeugen können. Jarvis und Co. schien dieser Umstand scheinbar kolossal egal zu sein, denn mit einem Mördersound im Rücken sägten die Kalifornier ein fettes Brett und bewiesen eindrucksvoll, warum drei Mann völlig ausreichend sind, um eine druckvolle Wand zu erzeugen. Nach gut 30 Minuten war es dann auch angemessen voll vor der Bühne, wo die Nackenmuskulatur entsprechend beansprucht wurde und die Leute trotz "the earliest Gig that we ever played" gut steil gingen. Zu Recht, denn die Jungs sind einfach geil und für einen Opener viel zu schade. Nach viel zu kurzen 2400 Sekunden war dann auch Schicht im Schacht und Night Demon hinterließen eine Menge zufriedener Fans und erspielten sich eine Menge neuer Freunde. Lag vielleicht auch am abschliesenden Maiden Cover von "Wasted years", welches erschreckend nah am Original war. Fett as fuck!

Im krassen Gegensatz dazu standen dann Blood Ceremony, denen ich bislang auf Polycarbonat nicht allzuviel abgewinnen konnte. Live allerdings ging diese 70er Chose ganz gut ins Ohr und das obwohl der Gesang von Frontfrau Alia viel zu laut abgemischt war und mir von daher mit fortlaufender Dauer etwas auf die Kette ging. Schick war es, wenn die spindeldürre Kanadierin die Flöte zu Hilfe nahm (rein unchauvinistisch gemeint natürlich) und den Spirit von Jethro Till beschwor. Überhaupt scheint Ian Andersson ein großer Einfluss der Truppe aus Toronto zu sein, die schlussendlich aber zu keinem Zeitpunkt die vorher angelaufene Party toppen konnte, wo die 40 Minuten wie im Fluge vergingen...im Gegensatz zu diesem Gig. War nett...mehr nicht und es wurden trotz intensiven Flötenspiels keine Ratten angelockt. Positiv...

Schade, dass unser Schaacki nicht anwesend war, so hätte er sich eingehender mit Secrets of the moon auseinandersetzen können, denn trotz ihres Ende 2015 eingeschlagenen Kurswechsels auf "Sun" kann ich musikalisch mit dem Hanseatisch/Bajuwarischen bis heute nicht allzu viel anfangen. Zur Ehrenrettung muss ich allerdings eingestehen, dass die Band soundtechnisch ziemlich cool rüberkam und die Leute gut mitnahm...und das gänzlich ohne jegliche Interaktion mit dem Publikum. Dennoch ist die negative Grundstimmung nichts für einen frühen Nachmittag mit Sonnenschein. Auf CD durchaus eine Alternative für einen entspannten Abend bei einem Tässchen Jungfrauenblut, live vielleicht für den kleinen, vermoderten Club. Auf der großen Festivalbühne allerdings wirkt die Band irgendwie verloren, obwohl sie zum Ende hin nochmal Gas gaben und auch meinen Fuß mehrfach zum mitwippen brachte.

Etwas NWOBHM gefällig? Na dann war es an der Zeit, den gehopften Traumkörper vor der Bühne zu parken, um der Legende Demon seine Aufwartung zu machen. Lohnte sich jedenfalls, denn die seit 1979 bestehende Band um Frontmann Dave Hill hat immer noch genug Pfeffer im Arsch, um den Jungspunden selbigen ordentlich zu versohlen. Warum die Band nie die Größe anderer Genreveteranen erreicht hat, wird mir auf ewig ein Geheimnis bleiben, denn musikalisch stehen die Jungs den Großen wie Maiden, Saxon oder Priest in nichts nach. Das wummerte ordentlich und machte mächtig Spaß zuzuhören und -schauen. Klar ist aufgrund des etwas fortgeschrittenen Alters der Aktionsradius der Herren ein wenig eingeschränkt, was der musikalischen Beweglichkeit allerdings zu keinem Zeitpunkt hinderlich war. Ray Walmsley und Dave Conterill zocken die feinsten Rufes und die Rhythmusmaschine Ogden/Dale pumpte nicht gerade magenschonend. Dazu die unterlegten Keyboards von Paul Farrrington und fertig war ein Gig, den ich so nicht erwartet hatte und zu jedem Zeitpunkt komplett genoss. Ok, bis auf den einsetzenden und langen erwarteten Regenschauer, von dem wir tags zuvor noch verschont geblieben waren. Ich muss mal wieder die alten Scheiben rauskramen...

Leute...ich weiß...Objektivität, aber bei Manowar oder in diesem Falle Ross The Boss geht mir komplett einer ab...und zwar im negativen Sinne. Ich gehöre wohl zu der Sparte Metalheads, die mit dem testosterongeschwängerten Liedgut der Ledertanga-Fraktion überhaupt nichts anfangen kann oder je konnte. Nun also auf der Bühne eben Ross und Rhino als Überbleibsel und Verfechter der alten Songs, die vom Publikum dankend angenommen und frenetisch gefeiert wurden. Allenortes hörte ich aber, das wohl der vorherige Jungspund am Mikro ein weitaus besseres Organ hatte als der jetzige, was für mich allerdings keinen großen Unterschied macht, ging mir das Geschreie schon nach wenigen Minuten gehörig auf die Nuss. Für den der's braucht sicherlich ein toller Auftritt, für mich eher so unterhaltsam wie ein Termin beim Proktologen.

Ja, ich hatte mich im Vorfeld tierisch auf meine alten Prog Helden von FatesWarning gefreut und nach dem mehr als euphorischen Bericht des Kollegen Marky nichts anderes als groessten Synapsenfasching erwartet. Aber wie es manchmal mit hochgesteckten Erwartungen ist, wird man schlussendlich nur enttäuscht. Nein, die Progger waren nicht schlecht, an manchen Stellen sogar brillant, doch bei solchen Legenden erwartet man einfach ein grandioses Best of Programm, welches hier leider zu keinem Zeitpunkt dargeboten wurde. Vielmehr wurden fast ausschließlich Songs vom neuen Album Theoriesof flight dargeboten und die nach Welthits lechzende Meute ließ man am ausgestreckten Arm verhungern. Zugegeben, die Stimmung war gut, der Sound übertraf ebenfalls die Erwartungen…und dennoch war dieser Auftritt letztendlich einer, der mich mit gemischten Gefühlen zurückließ.

Das würde doch sicherlich im Anschluss der olle Udo locker ausbügeln können, hat Commander Dirkschneider doch mit seinem Accept Programm schon die Massen auf seiner Tour mehr als begeistern können und den junggebliebenden Alten so manches Freudentröpfchen im Schlueppi beschert und somit begann mit Starlight eine musikalische Zeitreise, auf die ich mich gerne einließ. Allerdings stellte sich hier auch bald Ernüchterung ein, denn die Setlist war exakt die gleiche, wie sie von den Mannen um die teutonische Metallegende auf Tour kredenzt und auch auf CD veröffentlicht wurde, was den Spannungsfaktor doch erheblich einschränkte und irgendwann, gepaart mit einigen haarsträubenden Spielfehlern und einer irgendwie unharmonischen Darbietung der Begleitband, zu Langeweile führte. Vielleicht war der Verfasser dieser Zeilen auch dafür einfach zu gesättigt vom Wochenende gewesen, wo sich weitaus kleinere Bands in meinen Fokus spielten und ziemlich kräftig am Thron der Solinger Stimmband Institution sägten. Sagen wir es mal so…es war nicht schlecht, aber überragend klingt einfach anders. Die Stimmung war dennoch gut im weiten Rund und überall wippte zumindest ein Fuß im Takt der Klassiker teutonischer Hartwurstkunst mit. Ok, Balls to the wall, Fast as a shark oder Princess of the dawn sind zeitlose Klassiker und machten trotz allem Genöle meinerseits den Auftritt doch noch zu einem guten. Dennoch…man sollte aufhören, wenn es am schönsten ist und das Pferd nicht zu Tode reiten…

Aufgrund der Tatsache, dass wir nun die 560 Kilometer weite Heimreise antreten mussten, klemmten wir uns Opeth, die ich  als Headliner eh als relativ deplatziert ansah. Nichts gegen die musikalischen Qualitäten von Akerfeldt und Co, doch als Rausschmeißer wäre vielleicht ein satteres Pfund die angemessenere Variante gewesen. So ging ein Rock Hard Festival zu ende, welches nicht unbedingt als eines der erinnerungswürdigsten in meine Analen eingehen wird. Das Wetter war top, was die Prognose vorher nicht ganz so vorhersagte, die Leute gut bei Stimme und es wurden viele Fachgespräche geführt, die natürlich durch den Tod Bidis etwas in den Hintergrund rückten. Die Bierpreise fand ich erneut überzogen und die Bandauswahl hätte durchaus etwas mehr Schmackes vertragen können. Ebenso waren die Headlinerslots nicht unbedingt glücklich ausgewählt. Behemoth waren da noch mit weitem Abstand die Besten.

Egal, wenn nichts Unvorhergesehenes dazwischenkommt, werde ich auch 2018 den weiten Weg in den Ruhrpott antreten. Bis dahin verabschiede ich mich mit einem satten GLUECK AUF!!!

Aufgrund der Tatsache, dass wir nun die 560 Kilometer weite Heimreise antreten mussten, klemmten wir uns Opeth, die ich als Headliner eh als relativ deplatziert ansah. Nichts gegen die musikalischen Qualitäten von Akerfeldt und Co, doch als Rausschmeißer wäre vielleicht ein satteres Pfund die angemessenere Variante gewesen. So ging ein Rock Hard Festival zu ende, welches nicht unbedingt als eines der erinnerungswürdigsten in meine Analen eingehen wird. Das Wetter war top, was die Prognose vorher nicht ganz so vorhersagte, die Leute gut bei Stimme und es wurden viele Fachgespräche geführt, die natürlich durch den Tod Bidis etwas in den Hintergrund rückten. Die Bierpreise fand ich erneut überzogen und die Bandauswahl hätte durchaus etwas mehr Schmackes vertragen können. Ebenso waren die Headlinerslots nicht unbedingt glücklich ausgewählt. Behemoth waren da noch mit weitem Abstand die Besten.

Egal, wenn nichts Unvorhergesehenes dazwischenkommt, werde ich auch 2018 den weiten Weg in den Ruhrpott antreten. Bis dahin verabschiede ich mich mit einem satten GLUECK AUF!!!

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