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Live on Stage Report: Silver Romantic Metal Nights
FREEDOM CALL | NIGHT LASER am 24.05.2024 - Leipzig @ Hellraiser
Manchmal gibt es schon kuriose Zufälle…oder ich nenne ich mal Unwissenheit, denn im Interview mit Freedom Call Mastermind Chris Bay beschwerte ich mich noch, dass man bei der anstehenden Silver Romantic Metal Nights-Tour Berlin außen vor gelassen hat und ich somit schauen muss, ob die Bande irgendwo in der Nähe aufschlagen würden. Tja…dass der Tourtross am Tag der Veröffentlichung des Gesprächs in Leipzig und somit lediglich eineinhalb Stunden von der Basis entfernt die Bühne entern sollte, war mir im Vorfeld entgangen und somit stand fest: Wir machen mal einen Kurztrip nach Sachsen, der sich definitiv lohnen sollte.
Gegen 19:30 Uhr sollten die Hamburger von Night Laser den Reigen eröffnen, doch da wir einmal mehr auf der A9 im Stau standen (wie eigentlich immer) erreichten wir das Hellraiser erst kurz vor 20 Uhr, um vor Ort festzustellen, dass die Hanseaten noch gar nicht begonnen hatten. Passte mir persönlich sehr gut, da die Labelmates von Freedom Call an diesem Tag auch noch Release Day ihrer neuen und vierten Scheibe „Call me what you want“ feierten und ich mich davon überzeugen wollte, ob das Quartett die starke Leistung des neuen Albums auch auf die Bühne bringen würden.
Ich war im letzten Jahr nicht unbedingt angetan von der Performance bei den Berliner Metal Gods und auch heute dauerte es eine ganze Weile, bis ich mit den Jungs warm wurde, doch danach ging die Luzie im knüppelvollen kleinen Saal des Leipziger Kultladens ab und dem schlechten Sound zum Trotz wurden Night Laser frenetisch abgefeiert. Durchaus zurecht, denn der sleazige Sound von der Waterkant war bei den subtropischen Temperaturen im Innenbereich exakt das, was die Leute hören wollten. Es wurde getanzt, die Fäuste wurden nach oben gereckt und jeder Song bekam mehr als den üblichen Höflichkeitsapplaus.
Überhaupt muss man konstatieren, dass das Publikum mehr zum Feiern imstande war als das oft zu lethargische agierende Volk in der Bundeshauptstadt, was sich später beim Headliner noch deutlicher herauskristallisieren sollte. Und somit waren Night Laser nicht nur verdammt kurzweilig, sondern auch exakt das, was man sich als Vorband wünscht, nämlich ein bärenstarker Anheizer, der das zuschauende Volk trotz gefühlter 60 Grad bei 200%iger Luftfeuchtigkeit für den Hauptact in perfekte Position brachte. Der Andrang später am Merchstand, wo die Band für ein Pläuschen zur Verfügung stand, bewies meine These eines mehr als gelungenen Konzerts.
Mit dem wegweisenden Opener „A perfect Day“ enterten dann die Headliner die kleine Bühne und sofort gingen die Temperaturen noch ein klein wenig aufwärts. Der Mob tobte und jede Textzeile wurde sicher mitgesungen, so dass auch der restliche Sauerstoff so langsam in Kohlenmonoxid umgewandelt wurde. Was für eine Demse, mein Arschwasser kochte und Drummer Ramy sah bereits nach „Tears of Babylon“ aus, als hätte man ihn aus einem Swimming Pool gezogen.