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The new Breed: SUEL im Gespräch

Schwefel und Gifte





Bitte stellt Euch kurz vor. Wie kam es dazu, dass ihr euch entschlossen habt eine Band zu gründen? Wie habt ihr euch gefunden?

Suel
existierten anfangs als ein reines Soloprojekt von S.D. – der abseits seiner anderen Bandaktivitäten (u.a. Nocte Obducta, Horresque) – ein Outlet gesucht hat, bei dem er sich künstlerisch komplett und eigenverantwortlich austoben kann. So entstanden über mehrere Monate die ersten vier Songs, die allerdings rein instrumental waren. C.S. stieß erst später dazu, denn er war neben seiner Tätigkeit als Sänger der Wiesbadener Death Metaller von Wound auf Suche nach einer Gelegenheit, sich schwarzmetallisch zu betätigen. Im Endeffekt führte eine beiläufige Frage während eines Telefonats dazu, dass aus dem Projekt eine Band wurde. So ganz im Sinne von Frage: „Sag mal, hast Du nicht zufällig noch Zeit für ein Black Metal-Projekt?“ – Antwort: „Guck mal, hier sind vier Songs“. Dann kam eines zum anderen…

Auf was habt ihr Wert gelegt, als ihr Musiker für eure Band gesucht habt? War es schwierig diese zu finden? Gab es Dinge, die ihr dabei über die musikalischen Qualitäten gestellt habt?

Da es sich bei Suel nur um zwei Charaktere handelt, gibt es zur Mitgliedersuche relativ wenig zu sagen. Wir haben uns durch Zufall oder Glück (?) gefunden und als angenehmen Nebeneffekt haben wir sowohl musikalisch als auch sprachlich/visuell/künstlerisch einen relativ ähnlichen Geschmack. Das macht viele Entscheidungen sehr einfach. Dort wo sich andere Bands über Details in die Haare bekommen, reicht bei uns häufig ein kurzes Gespräch aus, um alles unter Dach und Fach zu bekommen. Davon ab ergänzen sich unsere Fähigkeiten sehr gut, bzw. sind wir beide interessiert an einer eher lyrischen, sprachlich-hochwertigen Erzählweise in unseren Texten und einem konzeptionellen Ansatz für alles, was die Band „nach außen“ trägt und veröffentlicht. Wir lassen da keine Kompromisse zu.

Worauf lag der Fokus als ihr begonnen habt an dem Album zu arbeiten? Worin unterscheidet es sich zu früheren Aufnahmen? Nennt uns 3 Dinge die euer neues Album zu etwas Besonderen machen.

Der Fokus lag musikalisch eindeutig darin, sich vollkommen frei musikalisch auszuleben und dies möglichst ohne bekannte musikalische Muster breitzutreten oder einfach irgendwo abzukupfern. Es gibt genügend Klone angesagter Acts, Bands die gleich klingen, und S.D.s Ansatz war definitiv, etwas Eigenes zu versuchen, und einen Brückenschlag aus Tradition und Moderne hinzubekommen. Wir sind beide seit Anfang/Mitte der 90er Jahre im Extremmetal unterwegs, was unsere tiefe emotionale Verbundenheit mit diesem Jahrzehnt begründet. Das kann man wahrscheinlich auch aus der Musik und dem Gesang heraushören. Darüber hinaus sind wir nicht in der Vergangenheit stehen geblieben und hören viel modernes Zeug, was schon unbewusst seinen Weg in die Musik gefunden hat. Zudem glauben wir, braucht es kein weiteres reines Oldschool-Projekt, das können andere Leute womöglich auch einfach besser.

Eigenlob ist immer irgendwie schwierig, aber hier sind 3 Dinge: Besonders ist aus der Binnensicht sicher der Reichtum an musikalischen, textlichen und visuellen Details, bei der unser Qualitätsanspruch an uns selbst überdeutlich wird.  Zweitens ist der Grad zwischen Aggressivität und Eingängigkeit aus unserer Sicht sehr gut gelungen. Und drittens handelt es sich bei den 8 Tracks auf „Venomous Curse“ tatsächlich um Songs im Besten Sinne der Deutung. Wir schreiben Lieder, nicht einfach nur eine Ansammlung von Riffs und Beats. Der Gesang hebt die Musik dann auf eine höhere Ebene und fügt dramaturgisch noch einiges hinzu.

Was wolltet ihr mit der Wahl eures Bandnamen ausdrücken, standen auch andere Namen zur Auswahl? Was hat euch dabei bestärkt, Bücher oder besondere Filme?

Suel
ist ein aus dem Indogermanischen stammendes Wort/Wortfragment, das im Endeffekt für „schwelen“ oder „langsam Brennen“ steht. Aus dem Begriff wurde im weiteren Verlauf das Wort „Schwefel“ – und damit sind wir auch ganz schnell schon im konzeptionellen Hintergrund der Band angekommen, der sich ja viel mit Alchemie, Giften und diesen Dingen beschäftigt. Einflüsse aus Filmen oder Büchern gab es bei der Namenswahl nicht, auch keine anderen Namen standen im Raum.

Sind euch Vorbilder wichtig? Haben bestimmte Musiker & Bands euch in irgendeiner Weise beeinflusst, wenn ja welche wären das? Wenn es diese musikalischen Ziehväter bei euch nicht gibt, was ist es dann?

Vorbilder oder Idole gibt es selbstverständlich, allerdings haben sie auf die Existenz oder gar die Gründung der Band keinen Einfluss gehabt. Suel existiert, wie schon oben Beschrieben, aus dem Drang heraus, künstlerisch zu arbeiten, Musik zu schreiben.

Dieser Prozess ist eine Art Katharsis, im wahrsten Sinne des Wortes – S.D. schreibt eigentlich ständig Musik, aber natürlich führt nicht jede Idee zu einem konkreten Ergebnis, sondern muss auch im Laufe der Bearbeitung unseren Ansprüchen und Erwartungen gerecht bleiben und so wird natürlich auch einiges an Material wieder verworfen.


Erzählt uns, auf was ihr beim Songwriting besonderen Wert legt? Wie entstehen eure Songs, wer von euch ist dabei insbesondere beteiligt?

Am Anfang steht häufig eine Melodie oder ein Riff im Raum, zunächst einmal als ein „Vibe“, also etwas, das eine Stimmung, oder eine gewünschte Atmosphäre verkörpert. Darauf baut S.D. dann auf. Das Ganze fügt sich mal mehr und mal weniger schnell zu etwas größerem, bis am Ende ein instrumentaler Song entsteht. Zu den Gitarren programmiert S.D. dann ein Schlagzeug, damit greifbarer wird, wie die Geschichte laufen könnte. Auf dieser Basis steigt C.S. dann mit der Text- und Arrangement-Arbeit ein. Sobald dann eine Art Demo-Track steht, erfolgt dann nochmal eine Art Feinschliff, mit Bearbeitung in Form weiterer Leadgitarren etwa.

Daran anknüpfend, was sind die Themen, die euch in lyrischer Hinsicht beschäftigen, woraus zieht ihr dabei eure Ideen? Gibt es Texter und Autoren, die euch dabei besonders imponieren?

Die Inspiration zu den Texten ist keiner bestimmten Quelle zugeordnet, allerdings konzentrieren wir uns im Wesentlichen auf zwei Aspekte. Der Erste widmet sich Themen, die im Zusammenhang mit Alchemie stehen und einen real-historischen Bezug haben. Ein zentraler Bezugspunkt ist dabei die Entwicklung und der (historische) Einsatz von Giften. Den zweiten großen Aspekt bilden Themen der sogenannten „geistigen Vergiftung“. Gemeint sind etwa: Religiöse Indoktrination, Scharlatanerie, geistige Verführer, und totalitäre Ideologien. Dabei steht die „geistige Vergiftung“ für den Antagonisten des eigenen Selbst, also als Feind des Geistes, des freien Individuums.

Beide Aspekte verstehen wir als eine dunkle Facette des Menschen, der er sich von Vergangenheit bis in die Gegenwart nicht entledigen konnte, und die ihm seither wie ein immanenter, giftiger Fluch anhaftet.


Wo fand euer erster und auch bester Auftritt statt? Bevorzugt ihr eher Club oder Festivalauftritte? Welche wären das? Und wieso eigentlich?

SUEL
standen bislang noch nicht auf der Bühne, aber als ideale Vorstellung eines Auftritts sehen wir definitiv eher den dunklen, kleinen Club, statt der Festivalbühne.

Gibt es Bands, mit denen ihr gern mal auf Tour gehen würdet? Und falls euch ein Veranstalter mal buchen möchte, was müsste er dafür auf die hohe Kante legen?

Zunächst einmal werden wir uns perspektivisch so aufstellen, dass eine Livedarbietung der Songs von „Venomous Curse“ überhaupt in den Bereich des möglichen rückt. Das gilt zuallererst für mögliche Mitstreiter, also Livemusiker, über die wir gerade nachdenken. Alles Weitere steht auf einem anderen Blatt. Und Gagenvorstellungen werden wir definitiv nicht öffentlich diskutieren.

Was ist das Besondere an der Metalszene in eurer Heimatstadt? Welche Clubs oder Bands gibt es bei Euch, die man sich unbedingt merken sollte?

Wiesbaden ist mit seiner Nähe zu Frankfurt am Main und dem Rhein-Neckar-Raum an sich kein schlechtes Pflaster, um Konzerte live zu erleben. In Wiesbaden fokussiert sich das sehr stark auf den Schlachthof, der mit zwei Venues punkten kann. Der Club wurde vor einigen Jahren saniert/neu aufgebaut und hat in unserer Wahrnehmung sogar etablierteren Venues den Rang abgelaufen. Bands aus der Region – da seien mal ganz ungeniert unsere weiteren Acts Horresque und C.S. neues Projekt The Omega Swarm genannt, beide solltet Ihr Euch merken!

Nach dem aktuellen Release, was sind eure Pläne?

S.D. sammelt derzeit Ideen für ein zweites Release, denn wir möchten jetzt keine Jahre vergehen lassen, bis es neues Material geben wird; darüber hinaus widmen wir uns Gedankenspielen, aus SUEL eine Liveband zu machen.

Zum Abschluss könnt ihr ein paar letzte Worte an unsere Leser richten.

Wir danken für die Gelegenheit, SUEL einer breiteren Öffentlichkeit vorstellen zu dürfen. „Venomous Curse“ kann man sich vielerorts öffentlich und kostenfrei zu Gemüte führen. Wir haben noch Großes vor, also fühlt Euch frei, unseren Weg zu verfolgen oder gar zu begleiten!




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