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Q&A - Das Interview: LIK
Eine schöne, aber seltsame Beschreibung [Deutsch & Svenska > Link below]

Es gibt Bands, bei denen man einfach weiß, was man bekommt. Bei LIK bedeutet das: klassischer schwedischer Death Metal mit Buzzsaw-Gitarren, morbiden Texten und dem Gefühl, man müsse nach dem Hören erst mal duschen – mit Salzsäure. Mit Necro hat das Quartett aus Stockholm wieder einen massiven Batzen Tod und Verwesung vorgelegt, der zwischen Kriegsgeschichten, Zombie-Plagen und Leichenschmaus alles abdeckt, was dem Genre gut zu Gesicht steht. Grund genug, Drummer Chris Barkensjö ein paar Fragen zu stellen, die er dann typisch skandinavisch auch kurz und präzise beantwortete.
Schön, dass Du Dir Zeit nimmst. Wie geht es euch aktuell – frisch, verwest oder irgendwo dazwischen?
Hey! Uns geht’s gut, danke der Nachfrage. Wir sind doch eigentlich fast immer herrlich verrottet-frisch, oder?
In meinem Review habe ich geschrieben, dass They der Superhit des Albums ist – Groove, Wahnsinn, Melodie. Habt ihr beim Schreiben schon gespürt, dass dieser Song besonders wird?
Ja, wir haben das wohl vor allem deshalb gemacht, weil der Song einfach verdammt groovig geworden ist. Ich persönlich mag ihn – sowohl beim Hören als auch beim Spielen.
Morgue Rat klingt, als würde ein Dämon durch ein kaputtes Megafon röcheln. Wie kam es zu diesem kranken Track – und wie habt ihr Linnea Landstedt dafür gewonnen?
Hahaha, eine schöne, aber seltsame Beschreibung. Der Song begann tatsächlich als Midtempo-Stück, aber wir wollten ein noch stärkeres Autopsy-Feeling erreichen. Also haben wir das Tempo heruntergeschraubt – und plötzlich hat alles gepasst, sozusagen. Lawrence kennt sie und hat gefragt, ob sie mitwirken möchte. Und das hat dann wunderbar funktioniert.
Ich habe das Album als eine Art VHS-Horrorfilm beschrieben – brutal, blutig, ein bisschen drüber. Mögt ihr solche Filme wirklich oder war das nur ein ästhetischer Zufall?
Na, das geht doch runter wie Blut! Wenn’s eh in manchen Punkten schön morbide und herrlich übertrieben ist, passt die Beschreibung doch wie die Axt aufs Schulterblatt.
Necro klingt, als wäre es mit rostigen Kettensägen und sehr viel Herzblut aufgenommen worden. War der Live-Einspielprozess im Studio so intensiv, wie es klingt?
Absolut. Wir nehmen unsere Songs grundsätzlich immer in ihrer Gesamtheit auf, um dieses echte Live-Gefühl einzufangen. Was man auf Necro hört, ist im Grunde genau das, wie wir auch live klingen.

Im Pressetext wird Worms Inside als der schnellste und brutalste Track bezeichnet. War das Absicht oder war Tomas’ Albtraum einfach so inspirierend?
Tomas' Traum hat zur Entstehung des Textes und des Titels beigetragen. Der Song selbst ist so geworden, wie er ist, weil wir während des Schreibprozesses das Gefühl hatten, dass noch etwas mehr Power in einem Stück fehlte. Aber ich finde, auch Shred into Pieces geht ganz schön nach vorne.
Eure Texte handeln von Krieg, Apokalypse und Untoten – also im Grunde vom Weltgeschehen. Gibt es bei euch auch Momente, in denen ihr denkt: "Heute mal lieber ein Song über Regenbögen"?
Nein, das stand tatsächlich noch nie zur Debatte. Es fühlt sich so abgeschlossen an, dass es seltsam wäre, darüber zu schreiben.
„Blood-curdling fantasy stories“. Wer in der Band ist für die kranken Geschichten verantwortlich – und was sagt euer Therapeut dazu?
Tomas und ich sind diejenigen, die die Texte schreiben, und wir sind wohl so etwas wie gegenseitige Therapeuten – das funktioniert tatsächlich ziemlich gut. Diesmal haben wir alle Texte gemeinsam geschrieben, und das war vor allem eins: sehr inspirierend und hat richtig Spaß gemacht.
Eure Musik ist ein "shock-horror movie packed with gore and extremities" – aber gibt’s auch was, was euch selbst noch schockt?
Ja, dass wir selbst heute noch auf genau die Texte und Geschichten kommen, die wir schreiben – das erstaunt uns manchmal selbst. Wir versuchen zwar, uns nicht allzu oft zu wiederholen, aber das ist manchmal gar nicht so einfach.
Ihr habt mit Nick Holmes und Linnea Landstedt zwei sehr unterschiedliche Gäste auf Necro. Wie kam es zu den Features – und dürfen wir in Zukunft noch mehr Überraschungen erwarten?
Nick kennen wir, und wir wollten, dass der betreffende Part korrekt auf Englisch gesprochen wird – deshalb hat er ihn eingesprochen. Und wie gesagt: Linnea kennt Lawrence, und sie war sofort dabei. Im Grunde muss man die Leute einfach fragen. Mehr als ein Ja oder Nein kann man ja nicht bekommen. Was die Zukunft bringt, wird sich dann zeigen.

Wenn ihr Necro in einem Satz beschreiben müsstet – welcher wäre es?
Schwedischer Death Metal, der förmlich nach Old School riecht.
Welche Songs machen euch live am meisten Spaß – und bei welchen kommt ihr selbst an eure körperlichen Grenzen?
Wir haben die neuen Songs bisher noch nicht live gespielt. Aber beim Proben fühlt sich das neue Material verdammt gut an. Körperlich stoßen wir mit unserem Stil zwar nicht ständig an Grenzen – aber klar, wenn wir ein längeres Set spielen, werden wir natürlich müde. Trotzdem macht es einfach Spaß, live länger zu spielen.
Und abschließend: Gibt’s Pläne für eine Tour oder Festivalshows 2025, auf die wir uns freuen dürfen – oder zieht ihr euch erstmal wieder in den Proberaum zurück?
Einige Festivals sind bereits für 2025 gebucht. Die Tourpläne wurden jedoch auf 2026 verschoben, da sie sich mit unseren Terminen für 2025 nicht vereinbaren lassen.
Die letzten Worte gehören euch – was wollt ihr euren Fans, Feinden oder Bestattungsunternehmern mit auf den Weg geben?
Danke für all eure Unterstützung – es macht alles so viel schöner, wenn wir sehen, dass unsere Musik euch Freude bereitet. Folgt uns gerne auf unseren Social-Media-Kanälen, auf Facebook und Instagram. Unser Merchandise findet ihr unter tnor.se. Wenn ihr uns für ein Konzert buchen möchtet, wendet euch einfach an die Northern Music Agency.
