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LIK - Necro (2025)

(9.491) Olaf (9,5/10) Death Metal


Label: Metal Blade
VÖ: 18.04.2025
Stil: Death Metal






Es gibt Bands, bei denen weiß man genau, was man bekommt. Ein Griff ins Plattenregal – oder in den digitalen Warenkorb – und schon ist klar: Das Ding wird scheppern, röhren, kreischen und alles plattwalzen, was nicht bei drei in der Leichenhalle ist. LIK gehören genau in diese Kategorie. Seit ihrem Debüt Mass Funeral Evocation (2015) liefern die Schweden hochkarätigen HM-2-Death Metal mit dem typischen Buzzsaw-Geschredder, dass irgendwo zwischen Frühneunziger-Stockholm und spätabendlichem Autopsiebericht schwankt. Tja, und wenn Endseeker dieses Jahr nicht wollen, müssen halt LIK ran – quasi das schwedische Äquivalent zu den hanseatischen Todesblei-Verwaltern.

Mit Necro veröffentlichen LIK ihr viertes Album, das erneut unter der Flagge von Metal Blade erscheint – und was soll man sagen? Never change a running System. Warum auch? Besseren HM-2-Todesblei gibt es halt momentan nicht. Das gilt für die Songs, die Produktion, den Gesang – und ja, auch das großartige Coverartwork, das aussieht wie ein besonders blutiger Freitagabend im Sarglager von Götheborg.

Keine überkandidelten Songtitel, kein Konzeptalbum über multidimensionale Höllenkanzeln – einfach zehn Nackenschläge zwischen Krieg, Zombies, Tod, Apokalypse und einem besonders unangenehmen Rattenproblem im Leichenschauhaus. Necro ist, wie man sich eine durchgeknallte Shock-Horror-Videonacht aus der VHS-Zeit vorstellt: zu viel Blut, zu viele Würmer, zu viele grinsende Totenschädel. Und man will’s nochmal sehen.

Der Opener Deceased zeigt sofort, wo’s langgeht – eine direkte Hommage an Entombed, und zwar die böse, alte Version. War Praise knüppelt sich durch die Bunkerdecke, bevor They den ersten echten Höhepunkt setzt: Groove, Melodie, Wahnsinn – der Superhit auf diesem Album. Wer da nicht mit dem Kopf nickt, hat ihn vielleicht schon verloren. Worms Inside ist dagegen ein fiebriger Albtraum, inspiriert von einer besonders ekligen Vision des Frontmanns – man achte auf die Orion-Reminiszenz im Mittelteil.

Produziert wurde die Scheibe wieder von Lawrence Mackrory, der LIK bereits seit Carnage begleitet. Diesmal wurde jedoch nicht im Proberaum rumgewurstelt, sondern live in drei Tagen im ehrwürdigen Necromorbus Studio in Söderfors eingezimmert – eine Entscheidung, die man hört. Die Platte klingt roh, direkt, brutal – aber niemals matschig. Alles sitzt, alles schneidet. Und was nicht schneidet, hämmert. Oder fault.

Und dann kommt Morgue Rat. Leute… was ist das für ein schleppendes, fieses, tief gurgelndes Monster von einem Song? Der Gesang ist mies, richtig mies – im besten Sinne. Als würde ein faulender Dämon durch ein kaputtes Megafon flüstern. Unterstützt wird das Ganze von Linnea Landstedt, die hier ihre dämonische Seite rauslässt. Danach wird es mit Shred into Pieces nochmal herrlich stumpf, In Ruins holt sich Nick Holmes ins Boot und The Stockholm Massacre erinnert daran, dass nicht nur Bullerbü in Schweden Geschichte geschrieben hat. Fields of Death und Rotten Inferno runden das Ganze ab – letzterer mit Monolog, viel Düsternis und Autopsy-Vibe. Ein finsteres Finale für ein Album, das von vorne bis hinten nach Leichensuppe und Kettensägenöl klingt.

Es wird in diesem Jahr schwer, ein besseres HM-2-Album in die Hände zu bekommen. LIK liefern mit Necro ein Werk ab, das alles hat: Schmutz, Groove, Bosheit, Melodie und dieses unnachahmliche Gefühl, dass man gerade etwas erlebt, das man besser nicht im Beisein der Nachbarn hört. Das Ding klingt nach Friedhof, verrottetem Gewebe und rostigen Gitarrensaiten – also nach dem, was schwedischer Death Metal eben sein soll. Keine modernen Experimente, kein künstliches Aufblähen – nur echte, rohe, fiese Musik. LIK kannste blind koofen, da machste nix falsch. Ein weiteres Album, welches komplett in meine 2025er Playlist Einzug gehalten hat.

Anspieltips:
🔥They
💀Morgue Rat
🎸The Stockholm Massacre


Bewertung: 9,5 von 10 Punkten


TRACKLIST

01. Deceased
02. War praise
03. They
04. Worms inside
05. Morgue Rat
06. Shred into Pieces
07. In Ruins
08. The Stockholm Massacre
09. Fields of Death
10. Rotten Inferno 




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