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The new Breed: GASBRAND

Ein persönlicher Einblick in die Gedankenwelt


AKTUELLES ALBUM: Fading away in Nothingness (2025)


Nach zwei EPs veröffentlichte das aus Duo Gasbrand im April ihr erstes Album. Kollege Maik rezensierte dieses und verpasste der Langrille eine solide 7,9. Auch live konnten die beiden sympathischen Herren mich bereits überzeugen. Zeit also, dass die zwei sich einmal besser vorstellen.

Bitte stellt Euch kurz vor. Wie kam es dazu, dass ihr euch entschlossen habt eine Band zu gründen? Wie habt ihr euch gefunden?

Der Gedanke, Gasbrand zu gründen, entstand 2018. Zu dem Zeitpunkt hatte ich, Azaziel, seit zehn Jahren nicht mehr aktiv in Bands, sondern nur noch für mich daheim gespielt, wollte aber wieder aktiv werden. F.N. ist 2020 beigetreten, gefunden haben wir uns allerdings schon irgendwann Anfang der 2000er durch die Schulband.

Auf was habt ihr Wert gelegt, als ihr Musiker für eure Band gesucht habt? War es schwierig diese zu finden? Gab es Dinge, die ihr dabei über die musikalischen Qualitäten gestellt habt?

Grundsätzlich ist es immer schwierig, fähige Musiker zu finden, die dann auch noch die gleiche Vision, den gleichen Geschmack teilen. Neben musikalischen Qualitäten war vor allem ein konstruktives Miteinander wichtig. Aus vorherigen Banderfahrungen konnten wir bestätigen, wie schwierig es sein kann, mit anderen Menschen zu arbeiten. Da muss eine gewisse Harmonie vorhanden sein. Wo Menschen miteinander arbeiten, ist man durchaus mal uneinig. Diese Punkte konstruktiv zu lösen, Kritik anzunehmen und ansprechen zu können, das geht nicht mit jedem Menschen. Dieser Punkt hat auch dazu beigetragen, warum Gasbrand ein Zweimannprojekt ist. Viele Köche verderben nicht immer den Brei, sie können viel Input liefern, aber es macht die Angelegenheit auch komplizierter, sich auf noch mehr Personen einzustellen, mehr zu beachten, auf alle einzugehen und zu harmonieren.

Worauf lag der Fokus als ihr begonnen habt an dem Album zu arbeiten? Worin unterscheidet es sich zu früheren Aufnahmen? Nennt uns 3 Dinge, die euer neues Album zu etwas Besonderem machen.

Es gab keinen bestimmten Fokus oder ein genaues Ziel, das Album ist mit höherem Anspruch einfach gewachsen. Zu etwas Besonderem machen es wahrscheinlich die folgenden Apsekte: Mehr Arbeit, Zeit und Emotionen, mehr Tempo, mehr Atmosphäre.

Was wolltet ihr mit der Wahl eures Bandnamen ausdrücken, standen auch andere Namen zur Auswahl? Was hat euch dabei bestärkt, Bücher oder besondere Filme?

Gasbrand ist ein Krankheitsbild. Die Infektionskrankheit tritt oft in Kriegsgebieten auf, wenn Wunden nicht richtig versorgt werden können. Gerade die Anfangstexte setzten sich viel mit der Kriegsthematik auseinander, wobei vor allem fiktive Individuen – teilweise mit historischem Kontext – beleuchtet werden, die letztlich das ausführen, was ein Herrscher beschlossen hat, der die Folgen nicht in diesem Maße zu spüren bekommt. Neben Verletzung, Krankheit, Tod sind es aber vor allem die Gedanken, die in diesen Individuen vorgehen können, die die ersten Texte geprägt haben.

Sind euch Vorbilder wichtig? Haben bestimmte Musiker & Bands euch in irgendeiner Weise beeinflusst, wenn ja welche wären das? Wenn es diese musikalischen Ziehväter bei euch nicht gibt, was ist es dann?

Azaziel: Mir persönlich sind Vorbilder nicht wichtig. Ich orientiere mich beim Songwriting an keiner Band, sondern schreibe die Lieder in einem Stil, der mich anspricht, ohne dabei an eine andere Band zu denken. Einen Einfluss kann man natürlich nicht leugnen. Geprägt wurde ich vor allem von der (frühen) 2nd Wave of Black Metal. Die ersten drei Alben von Satyricon, Darkthrone, Tsjuder, und natürlich mein absoluter Favorit: Windir. Das sind Bands, die einen viel begleitet haben, aber es war nie der Plan, in deren Richtung zu gehen – abgesehen von einem Windir-Cover, das wir live spielten.

F.N.: Ich habe zu viele schlagzeugspielende Vorbilder, um alle hier nennen zu können, deshalb beschränke ich mich auf drei: Nicholas Barker, Mike Portnoy und vor allem in den frühen Kindheitstagen den damaligen Schlagzeuger von The Offspring: Ron Welty.

Erzählt uns, auf was ihr beim Songwriting besonderen Wert legt? Wie entstehen eure Songs, wer von euch ist dabei insbesondere beteiligt?

Es soll nicht nach „schon mal gehört“ klingen und muss etwas in mir auslösen, also in einer Form packend sein. Die Songs entstehen auf verschiedene Weise, manchmal kommen spontan in Situationen Ideen auf, in denen nicht mal ein Instrument greifbar ist, manchmal beim Gitarrespielen, während gezielt ausprobiert wird. Die Lieder entstehen dann bei mir, werden mit Klick und Instrumenten aufgenommen, dann gehen sie zu F.N., der sich eine Schlagzeugspur überlegt, Entwürfe schickt, die wir anschließend diskutieren und ggf. noch anpassen, bis wir da sind, wo wir hin wollen. Wir führen ja eine Fernbeziehung, da ich derzeit bei Frankfurt wohne und F.N. in unserer Heimat Coburg ist, deshalb funktioniert auch die Band ohne regelmäßige Proben.

Daran anknüpfend, was sind die Themen, die euch in lyrischer Hinsicht beschäftigen, woraus zieht ihr dabei eure Ideen? Gibt es Texter und Autoren, die euch dabei besonders imponieren?

Wie vorhin erwähnt, waren es oft historische Ereignisse, die inspiriert haben. Viele Texte, gerade des neuen Albums, sind aber aus persönlichen Gedanken heraus entstanden. Gedanken, die man sich gemacht hat, über die man philosophierte und irgendwann zu Papier brachte. Texte sind für mich aber auch der schwierigste Teil. Wir hatten alle Instrumente von „Fading away in Nothingness“ im Kasten, noch bevor alle Texte fertig waren. Texte geben nochmal einen viel persönlicheren Einblick in die Gedankenwelt – was aber auch der Grund ist, warum sie nicht komplett veröffentlicht, sondern nur einzelne Abschnitte gezeigt werden, wie z.B. auf dem zweiten Gasbrand-Shirt oder in den Booklets. Mit Worten kann man mich zwar sehr beeindrucken, aber da gibt es keine Texter/Autoren, die mich inspiriert haben.

Wo fand euer erster und auch bester Auftritt statt? Bevorzugt ihr eher Club- oder Festivalauftritte? Welche wären das? Und wieso eigentlich?

Unser erster Auftritt war ein Open Air vom Trauma in Marburg. Der beste Auftritt war unserer Meinung nach der beim Ragnarök 2024. Grundsätzlich haben wir keine Präferenz, was Club- oder Festivalauftritt angeht. Beide haben Vor- und Nachteile. Festivals bringen meist mehr Besucher, allerdings lassen Leute eher mal eine Band ausfallen, weil sie nicht alle zehn Bands am Tag sehen wollen. Bei Clubkonzerten ist das Lineup überschaubar und man nimmt als Besucher eher alle Bands mit. Auch ist bei Clubkonzerten meistens eine größere Publikumsnähe vorhanden. Nach dem Auftritt ist es überschaubarer und es gibt eher die Möglichkeit, sich noch einmal einzutauschen.

Gibt es Bands, mit denen ihr gern mal auf Tour gehen würdet? Und falls euch ein Veranstalter mal buchen möchte, was müsste er dafür auf die hohe Kante legen?

Azaziel: Für mich wären das auf jeden Fall Satyricon, aber mir würden auch zig andere Bands einfallen. Einen genauen Betrag könnte ich jetzt nicht nennen, da Punkte wie Distanz eine Rolle spielen, aber wir möchten jeden Veranstalter ermutigen uns zu kontaktieren, wir sind nicht teuer, wir wollen selbst nicht die Ticketpreise unnötig in die Höhe treiben. Wir sehen das ja auch von Besucherseite aus. Alles wird teurer, aber wenn ich dann höre, dass unbekannte Bands Anreise, Unterkunft, Verpflegung und vierstellige Gage verlangen, vergeht es mir auch. Es ist immer noch ein Hobby, nicht unser Hauptjob, und wir freuen uns, wenn Leute zu unseren Konzerten gehen. Genauso auch beim Merch, unsere Preise sind im Vergleich zu vielen anderen Bands günstig. Wir sind dankbar, wenn Leute unser Merch tragen, ausnehmen wollen wir da keinen. Die Produktionen haben alle ihre Kosten, diese wollen wir decken, aber uns nicht bereichern.

F.N.: Mir fallen da auch direkt viele Bands aus verschiedenen Metal Genres ein. Um es beim BM zu belassen, nenne ich Mayhem (Klischee hin oder her) und Tsjuder. Die anderen Punkte sehe ich wie Azaziel.

Was ist das Besondere an der Metal Szene in eurer Heimatstadt? Welche Clubs oder Bands gibt es bei euch, die man sich unbedingt merken sollte?

Welche Szene? [lacht] So etwas gibt es bei uns leider nicht. Konzerte werden immer seltener, Szenebars halten sich fast nur noch in Großstädten und alles andere versucht den Mainstream zu bedienen, für Subkulturen gibt es extrem wenig Angebot.

Nach dem aktuellen Release, was sind eure Pläne?

Bisher ist das Feedback großartig und wir hoffen, dass das neue Album noch zu mehr Auftritten führt. Wir planen noch nicht direkt das nächste Album, dafür existieren zwar bereits Ideen, aber das wird seine Zeit brauchen. Erst mal das aktuelle Album vorstellen und dann sehen wir weiter.

Zum Abschluss könnt ihr ein paar letzte Worte an unsere Leser richten:

Wir sind sehr dankbar über das bisherige Feedback zu „Fading away in Nothingness“, freuen uns aber natürlich auch über jedes zukünftige, jeden Support und jede Unterstützung unserer Musik. Vielen Dank an alle, die sich mit dem Album auseinander setzen und danke für die Möglichkeit uns hier vorzustellen. Ballert's euch rein!




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