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GASBRAND – Fading away in Nothingness (2025)
(9.543) Maik (7,9/10) Black Metal

Label: Independent
VÖ: 18.04.2025
Stil: Black Metal
Nach zwei EPs 2020 und 2022 wartet das Duo GASBRAND nun mit dem ersten Langstreckenalbum auf. Der Scheibling nennt sich Fading Away In Nothingness und wurde von der Band in Eigenverantwortung eingetütet. Und nein, der Bandname hat nix mit Krieg zu tun, sondern bezeichnet eine unangenehme und auch gefährliche bakterielle Infektion. Medizinisch Interessierte können das gerne mal googeln, ich beschränke mich auf die Mucke.
Und die bewegt sich im Rahmen des traditionellen Black Metal. Keine überkandidelten Schnörkel, kein bombastischer Zuckerguss, keine postmodernen Dissonanzeskapaden, einfach klassisch mit Halbtonriffing, nagelndem Rhythmus und harschem Kratz- und Kreischgesang. Die Songs sind alle recht lang, keiner unterbietet die Sieben-Minuten-Marke. Bis auf die atmosphärisch besinnlichen Zwischenspiele, von denen es Stücker dreie hat. Diese lockern das Ganze gut auf, wodurch man nicht das Gefühl hat, permanent auf die Glocke zu bekommen. Denn gerade der letzte Track, Downfall genannt, erfordert mit seinen 10:42 Minuten doch schon ein gerüttelt Maß Aufmerksamkeit.
Allerdings zeigen auch die Songs selbst einen gewissen Abwechslungsspielraum auf. So findet man brechende Blastbeatattacken genauso wie getragene Parts, natürlich alles im Rahmen traditioneller Schwarzwurzelzubereitung.

In diesem Rahmen ist natürlich klar, dass den Hörer hier kein völliges Neuland erwartet, dafür wird die Nostalgiefahne gehisst. Jaja, ich schreibe Nostalgie, denn die Sparte Black Metal als eigenständige Musizierform hat auch schon einige Zeit lang das dritte Jahrzehnt ihrer Existenz vollendet.
Und so findet man auch auf Fading Away In Nothingness Riffs, die man schon mal gehört hat, was allerdings kaum stört. Eher fühlt sich der altschulige Black-Metal-Pirat sofort in vertrauten Gewässern wieder. Wer also auf klassischen Schwarzmetallsound abfährt, kann sich hier ohne Sorge einklinken. Auch produktionstechnisch ist alles im traditionellen Bereich. Harsch und roh, aber nicht schrottig. Der Gesang verschwimmt ein wenig hinter dem Instrumentalsound, aber das ist Meckern auf hohem Niveau.
Zum Song VII – I Have Lived gibt es ein Video auf YouTube. Die beiden Protagonisten zelebrieren ihre Mucke inmitten von Felsen und Wald, es muss recht beschwerlich gewesen sein, das Drumkit durch die Wildnis zu schleppen. Nur die Harten komm’n in’n Garten.
Anspieltipps:
🔥Der Abgrund
☠️Downfall