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Live on Stage Report: GHOST
07.05.2025 – Berlin @ Uber Arena

Was wurde im Vorfeld nicht alles in den einschlägigen Medien darüber geschrieben, dass Ghost auf ihrer aktuellen Tour handylfreie Konzerte spielen wollen. Mein erster Gedanke dazu war: prima, das ist ja wie früher, als ich angefangen habe, auf Konzerte zu gehen. Klar habe ich bisher auch das eine oder andere Foto/Video gemacht – nur finde ich, dass das ganz schön überhandgenommen hat. Sobald das Licht bei Konzertbeginn ausging, habe ich vielerorts nur noch in Handybildschirme geschaut, was manchmal schon verdammt nervig war. Dies sollte bei Ghost nun aber anders sein, wie Mastermind Tobias Forge in den Medien erklärte.
So ging’s dann völlig entspannt auf zur Uber Arena. Dort angekommen, konnte ich schon von Weitem die recht beachtlichen Schlangen erspähen. Also suchte ich mir eine aus und reihte mich artig ein. Langsam, aber stetig ging’s vorwärts. Nach dem völlig unkomplizierten Einlass wurden dann die Handys vom freundlich-fachkundigen Personal in die sogenannten YONDR-Taschen eingetütet. So, und nun ging’s ab zum Merch-Stand. Über die Preiskultur beim Merch kann man sich ja bekanntlich vortrefflich streiten – dennoch fand ich das hier doch recht ruppig: ein Tourshirt für 50 Euronen, ein Hoodie für 90 Euronen, ein Zipper mit Fledermausflügeln an den Ärmeln für satte 120 Euro und eine Plüschfigur für 45 Euro. Nun aber ab in die Halle und erst mal Platz genommen. Ein kurzer Blick ins Rund, und ich konnte sehen, dass die Oberränge abgehangen waren. Ausverkauft war die Bude also nicht.
Als so gegen acht sakrale Klänge eingespielt wurden, waren die ersten Jubelschreie und Ghost-Rufe zu hören. Und dann ging’s endlich los. Es wurde dunkel, die ersten Klänge von Peacefield wurden eingespielt, und dann – Bämm! – ging der Vorhang auf, und los ging das rund zweistündige Spektakel. Was sofort auffiel: Es war dunkel im Rund und auf den Rängen. Kein Handyleuchten!!! Ein in der heutigen Zeit wirklich ungewöhnlicher Anblick. Mein persönlicher Eindruck bzw. mein Empfinden dazu war aber, dass die Leute in der Tat konzentrierter und nicht abgelenkt wirkten – und damit wieder mehr bei der Band und der gebotenen Show waren (und ich musste nicht in das Display meines Vordermanns oder meiner Vorderfrau glotzen).
Aber zurück zur Show, die wirklich einiges – neben einem wirklich satten und mächtig lauten Sound – zu bieten hatte. Natürlich gaben Ghost viele Songs vom neuen Album Skeletá zum Besten: das bereits erwähnte Peacefield und natürlich die Singleauskopplungen Satanized und Lachryma – und noch einige mehr. Natürlich war es das zu erwartende Hitfeuerwerk aus allen bisherigen Alben: Call Me Little Sunshine, Rats, Mummy Dust oder Year Zero, um nur einige zu nennen. Dazu gab’s eine riesige Videoleinwand im Hintergrund der Bühne, auf welcher die Songs entsprechend visuell untermalt wurden. Das sah schon ziemlich spektakulär aus – vor allem, als dort die Fenster einer Kathedrale dargestellt wurden. Dazu noch die entsprechenden Feuer- und Rauchsäulen... das sah schon geil aus.
Und dann noch Papa V Perpetua, der mittels Hebebühne in die Höhe gefahren wurde.
Man muss schon sagen: Tobias Forge und seine Nameless Ghouls waren bestens eingespielt und lieferten eine grandiose Show ab. Leider ist auch das geilste Konzert mal zu Ende. Zum Schluss gab’s dann ein großes Finale mit einem schmucken kleinen Feuerwerk, Konfettikanonen und einem großen Ghost-Logo, das von der Decke heruntergelassen wurde. Die Band wurde dann unter großem Handgeklapper von den Fans verabschiedet.
Jup, das war ohne Frage ganz großes Kino. Besten Dank an Ghost für diesen tollen Abend. Nächstes Mal gerne wieder.