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Live on Stage Report: Scorched Europe Tour 2025
HARAKIRI FOR THE SKY | DÖDSRIT | E-L-R

Nach dem aktuellen und reichlich starken Album „Scorched Earth“ machten sich dieser Tage die österreichischen Post Blackies von Harakiri For the Sky auf die Reise, zusammen mit Dödsrit und E-L-R stand somit auch ein Gastspiel im Berliner Klub Lido auf der Tapete.
Die Show war allgemein ziemlich gut besucht und es war wirklich schwer noch einen geeigneten Platz zu ergattern. Passend zum Shamanic Post Doom Sound der Schweizer E-L-R passten auch die zahlreichen Aufbauten aus getrockneten Pflanzen und Heilkräutern, welche die Bühne säumten. All dies war in ein atmosphärisch, fein dosiertes Licht getaucht, was die passenden Rahmenbedingungen für den düsteren und schweren Sound des Trios aus Bern bot. Der Auftritt kann man als angenehm kraftvoll und wegweisend beschreiben, der musikalisch wie ein Sog wirkte und durch das weibliche Front Duo überzeugend getragen wurde. Gerade Gitarristin und Frontfrau Selina Muth, gab mit dosierten gesanglichen Farbtupfern, im Zwiegespann mit Bassistin Isabelle Ryser, eine überzeugende Vorstellung ab. Grund genug das Trio im Hinterkopf zu behalten und auch ihre beiden Alben mal einer näheren Kostprobe zu unterziehen.

Die darauffolgenden Dödsrit kamen dann mit ihrem hochgelobten vierten Album „Nocturnal Will“, mit reichlich Vorschusslorbeeren daher. Nicht ohne Grund, denn der melodische Black Metal, mit diversen D-Beat Passagen aufgepeppte Sound, machte Eindruck. Besonders das aktuelle Album leistete dafür reichlich Überzeugungsarbeit. Erschienen die ersten beiden Alben noch allein unter der Regie von Christoffer Öster, ist die Band nun doch zu einer vollständigen Truppe gereift. Was lag da näher auch mal eine europäische Klubtour zu begleiten. Verständlich, dass man sich dafür auf die letzten beiden Alben fokussierte. Was livetechnisch doch wunderbar Hand in Hand ging und auch die zahlreich Anwesenden augenscheinlich überzeugte. Auf längere Ansagen verzichtete man dabei, doch auch so hatten die Songs ausreichend Strahlkraft, wie „Shallow Graves“ oder „Apathetic Tongues“. Alles in Allem ein starker und überzeugender Auftritt, bei dem Dödsrit sicher auch weitere Punkte einheimsen konnten.

Dass Harakiri For The Sky sich in fast 15 Jahren ein eigenes Genre, zwischen atmosphärischen Black Metal, Post-Rock bis Grunge und Hardcore und sehr wohl auch einen Namen gemacht haben, ist nichts anderes als vorzügliche Pionierarbeit. Dabei sind zusammen mit „Scorched Earth“ nun auch schon 8 Alben erschienen. Es war nicht zu übersehen, dass viele auch wegen der österreichischen Vorreiter ins Berliner Lido gefunden hatten. Die wie gewohnt und markant Meloncholie und Weltschmerz, auch auf dem aktuellen Album „Scorched Earth“ ausbreiteten. Dabei standen Frontmann Michael Kogler und Multiinstrumentalist Matthias Sollak im Zentrum des Geschehens. Wie zu erwarten wurde der Fokus erstmal auf den neuen Langspieler gelegt, mit Songs wie „Keep Me Longing“ und gleich hinterher „With Autumn I’ll Surrender“. Dennoch kam auch älteres Material, bis hin zu „Lungs filled with Water“ vom 2012er, selbstbetitelten Debut zum Zuge. HFTS machten einen zweifellos routinierten Eindruck und boten einen überzeugenden Auftritt. Sehr zur Freude der vielen Anwesenden, die ihr Erscheinen ganz sicher nicht bereuten. Die Merchpreise zeigten sich dabei also eher moderat, Lp’s und Shirts sprengten dabei keineswegs die 25Euro Grenze, was viel Interesse auf sich zog. Für mich ein durchaus Erkenntnisreicher Abend, der besonders mein neues Interesse für E-L-R aufflammen ließ.
