HEATHEN’S EYE – Port Inspiro (2025)
(9.645) Maik (keine Wertung) AOR

Label: Pride & Joy Music
VÖ: 27.06.2025
Stil: AOR
„Port Inspiro“ nennt sich das ambitionierte Werk, welches uns aus den nordischen Gefilden von Elchistan, auch Schweden genannt, hier entgegen schwappt. Zelebriert wird es von der Band HEATHEN’S EYE, und diese macht es mir nicht wirklich leicht, die richtigen Worte zu finden. Ich habe dieses Review nun schon etliche Tage vor mir hergeschoben, mich tapfer durch die Platte durchgehört, mehrmals sogar. Dennoch weiß ich immer noch nicht, was ich davon halten soll. HEATHEN’S EYE nennt sich also das neue Sternchen am AOR- Himmel, welches für mich aber irgendwie flackert.
Und zwar zwischen den Stilen AOR und Prog Rock, mit ein paar Zwischentänzeleien im Bereich des Melodic Metal. Nun sind dies alles nicht gerade meine Hauptbaustellen, was ständige Hörgewohnheiten angeht, dennoch kann ich diesen Stilen doch ab und an etwas abgewinnen. Doch HEATHEN’S EYE schaffen es irgendwie, derart zwischen den beiden Stühlen, respektive Stilen, herumzumusizieren, dass ich immer irgendwie dazwischenhänge wie der Letzte beim Reise-nach-Jerusalem-Spielen. Für Progressive Rock ist es zu wenig spektakulär für mich, um sich wirklich hervorzuheben. Dafür ist es für AOR doch teilweise ein wenig sperrig konzipiert. Der Melodic Metal-Bereich ist auch eher als Spurenelement zu verzeichnen und stellt sich eher in Gitarrensoli und dem tragenden Gesang in Positur.

Besonders anfänglich erweist sich das Material unglaublich zäh. Erst mit dem fünften Song „Firepriest“ fängt die Band an, bei mir Punkte zu sammeln. Der Track hat richtigen Metaldrive und zündet auch gewaltig. Da richteten sich meine Ohren doch etwas auf.
Das darauffolgende „It’s All Over Now“ ist eine typische Ballade, und hier fängt das wieder leicht zu plätschern an, obgleich hier die progressive Note gut Arm in Arm mit dem AOR- Aspekt geht. „Endless Lines“ hat etwas von WHITESNAKE, und hier fällt dann auch ziemlich ins Auge, oder besser gesagt ins Ohr, dass die Songs um einiges griffiger wären, hätte man sie etwas kürzer gestaltet. Und da sind wir auch schon bei den obligatorischen Vergleichen. Außer Coverdales Band könnte man auch Spurenelemente von DIO oder QUEENSRYCHE heraushören, was vor allem an der herausragenden Gesangsleistung von Robb Lindh liegt. Auch der Rest der Band besteht aus gestandenen Musikern, und so verwundert es kaum, dass genannte Gruppen nicht wirklich kopiert werden.
Dennoch, wie schon erwähnt, finde ich nicht so richtig Bezug zu dem Stoff, obwohl ich ihn eigentlich gut finden möchte. Kompositorisch ist es schon großes Kino, aber eben in einem Genre, indem ich mich eigentlich kaum bewege. Die immense Gratwanderung zwischen Eingängigkeit und Progressivität strengt mich als unbedarften Hörer etwas an. Ich denke mal, dass besonders Musiker und Songwriter etwas mit der Mucke anfangen können. Und da ich eine feige Sau bin, schiebe ich hier auch keine Punktewertung nach. Sorry, aber ich fühle mich einfach nicht in der Lage, diese Musik objektiv zu benoten. Mir fehlt dazu einerseits die musikalische Kompetenz, andererseits genreinterne Vergleichsmöglichkeiten. Man möge mir meine Ignoranz verzeihen.
Anspieltipp: „Firepriest“ und „Endless Lines“
Bewertung: Keine Wertung
TRACKLIST
01. One Black Lie
02. Mirrorman
03. Ghosts Of Yesterday
04. Still Water Runs Deep
05. Firepriest
06. Is It Over Now
07. Endless Lies
08. Lost In The Wind
09. Shine
10. Monsters
11. Blind
12. Time To Deliver