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MOTORJESUS – Streets of Fire (2025)

(9.680) Jörn (8,8/10) Heavy Rock


Label: Reaper Entertainment
VÖ: 18.07.2025
Stil: Heavy Rock






MOTORJESUS sind eine echt fleißige Truppe. Zwar lassen sie sich zwischen ihren Alben mit ein paar Ausnahmen immer gut vier Jahre Zeit, stehen dafür aber gefühlt jede Woche auf irgendeiner Bühne in der Republik oder tauchen auf den Line-Ups großer und kleinerer Festivals auf. So erspielt man sich natürlich eine ordentliche Fanbase, die dafür gesorgt hat, dass mit den letzten Platten sogar immer höhere Chartplatzierungen eingefahren werden konnten. Das allein nötigt schon einmal Respekt ab und ist auch vollkommen verdient.

Da der letzte Output Hellbreaker von 2021 nun auch schon wieder ein paar Tage auf dem Buckel hat, wird es mal wieder Zeit für ein neues Ding von den Jungs vom Niederrhein.

Zwar gab es auf den letzten Metern wohl aufgrund von Problemen bei der Produktion der Vinylversion noch einmal eine kleine Verzögerung, aber jetzt ist es endlich soweit und Album Nummer sieben liegt auf dem Tisch. Und das hat es in sich.

Zwar hat man sich optisch einen etwas neuen Anstrich verpasst, das Logo leicht modifiziert und dem Cover ein retro-futuristisches Wimmelbild aller MAIDENs Somewhere In Time verpasst, aber im Großen und Ganzen musikalisch an der eigenen Erfolgsformel kaum was verändert. Die besteht seit jeher aus chromveredelten Texten und musikalisch meist aus treibenden Riffs, mitreißenden Strophen, melodischen Refrains und einer ordentlichen Portion rauer Rock’n’Roll-Energie.

Und genau alle diese Zutaten sind auch wieder auf Streets Of Fire vorhanden. Wobei die Band rund um Rostkehlchen Chris Birx (der Kerl singt auch immer besser) diesmal ausnahmslos den Fuß auf dem Gaspedal lässt und ihre Karre über die volle Distanz mit hoher Geschwindigkeit durch die Straßen jagen. Wer also schon immer nach dem Motto „Geh mir bloß wech mit Balladen!“ durchs Leben ging, wird hier die absolute Vollbedienung bekommen. Gleichzeitig wurde bei nahezu jedem Song voll auf Hymnenhaftigkeit gesetzt. Das gab es zwar vorher auch schon immer mal, aber ich muss zugeben, dass es so durchgehend gut wie auf Streets Of Fire schon lange nicht mehr auf Albumlänge funktioniert hat. Zwar gibt es im gesamten Bandkatalog noch kein schwaches Album (ich kann sogar der oft übersehenen Deathrider von 2006 viel abgewinnen), und auf jeder Platte befinden sich auch immer einige Hits. So viele Volltreffer wie hier hat der Motorjupp aber schon seit seligen Wheels Of Purgatory-Zeiten nicht mehr auf einem Langspieler vereint.

Gleich der Opener Somewhere From Beyond schießt nach passendem 80s-Synthie-Intro pfeilschnell aus der Garage und lässt einem nur kurz beim etwas getragenen Refrain durchschnaufen. Mit Back For The War haut man in dieselbe Kerbe und lässt den Adrenalinlevel im Blut weiter nach oben schnellen, während man beim Titeltrack in der Strophe schön die Kuhglocke rausholt. Auf They Don’t Die geht es dann sogar noch einen Ticken schneller zur Sache, während mit Return To The Badlands der für mich dann beste Song der eigentlich nur aus Höhepunkten bestehenden Platte kommt und einem einen extrem hartnäckigen Ohrwurm in die Hirnwindungen fräst.

An dieser Stelle erspare ich es mir, weiter auf die einzelnen Nummern einzugehen. Denn so wie bisher beschrieben geht es auch in der zweiten Hälfte unvermindert weiter. Und so läuft Streets Of Fire ohne auch nur einen schwächeren Song im Gepäck mit ordentlich Dampf über die Ziellinie. Dazu knallt das ganze durch die Produktion von der schwedischen Legende Dan Swanö, der sich hier erneut hinter die Regler gesetzt hat, so unglaublich druckvoll aus der Anlage, dass es die Wände wackeln lässt.

Eine so dermaßen mit Hits versehene Platte hätte ich dem alten Jupp fast gar nicht mehr zugetraut. Denn schließlich gab es auch diesmal wieder ein paar Rochaden in der Besetzung. Aber solange noch so viel Power unter der Haube ist, braucht man keine Angst um die Truppe zu haben.

Wenn jetzt noch ein epischer Midtempo-Stampfer der Marke A New War oder Fuel The Warmachine enthalten wäre, hätte Streets Of Fire das Potential für mich die beste MOTORJESUS-Platte zu sein. Aber das ist auch nur mein persönliches Gefühl und soll nicht darüber hinwegtäuschen, wie stark das Album geworden ist. Und ich werde den Teufel tun und mich über eine solche Menge an großartigen Songs zu beschweren. Für einen Platz auf dem Siegertreppchen neben dem Debüt und „Wheels Of Purgatory“ reicht es nämlich trotzdem locker. Der Konkurrenz im Subgenre des kerosingetränkten Heavy Rocks ist man eh schon seit Ewigkeiten meilenweit entrannt. Und mit Streets Of Fire fügt man dem Abstand noch einmal einiges an Entfernung hinzu. Extrem geiles Ding!

Anspieltipps:

💪 Somewhere From Beyond
🎸 Return To The Badlands


Bewertung: 8,8 von 10 Punkten


TRACKLIST

01. Somewhere From Beyond
02. Back For The War
03. Streets Of Fire
04. They Don’t Die
05. Return To The Badlands
06. New Messiah Of Steel
07. 2.Evil
08. The Driving Force
09. Holy Overdrive
10. City Heat
11. The End Of The Line
12. The Confrontation



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