INCINERATED– The Epitome of Transgression (2025)
(9.675) Timo (7,8/10) Blackened Death Metal

Label: BlackSeed Productions
VÖ: 14.07.2025
Stil: Blackened Death Metal
Fünf Jahre nach ihrem Debutalbum Stellar Abomination, machen sich INCINERATED aus Indonesien wiederholt bemerkbar. Das Land ist ja über die Grenzen hinaus bekannt für eine ziemlich lebhafte Undergroundszene, gerade im Extreme Metal Bereich. Diese Vertreter sind bereits seit 2014 aktiv, wobei Frontmann Yusuf schon einige Jahre beim Black Metal Gespann VENERATION das Zepter schwingt.
Der Fünfer aus Cirebon/West Java konnte mich mit ihrem bereits erwähnten ersten Album Stellar Abomination von 2020 sofort in seinen Bann ziehen, der mich an klassischen Death Metal der eher früheren Tage erinnerte, als Bands wie NECROVORE und MORBID ANGEL begannen. Ein überzeugendes Debut von INCINERATED, was durchweg ansprechend ablieferte. Dezent schimmerte auf dem Album allerdings auch schon eine düstere, schwarze Seite der Band durch, die sie auf dem aktuellen Album deutlicher ausgelebt haben. Inhaltlich beschäftigt sich die Band mit George Orwell Themen, Dystopie und autoritärer Herrschaft, wie folgt: „wenn ihr euch die Zukunft vorstellen wollt, stellen Sie sich einen Stiefel vor, der auf ein menschliches Gesicht tritt“.

Erneut beim spanischen Blackseed Productions erschienen, befinden sie sich in illustrer Runde mit Bands wie NETHEREALM aus Singapore oder CADAVERIC MESSIAH aus Kolumbien. Beim aktuellen Album fällt gleich die übersichtliche Anzahl an Songs auf, Intros abgezogen kommt man hierbei auf nur 3 Songs. Was erst einmal etwas mager klingt, allerdings beläuft die Spielzeit der jeweiligen Songs auf zwischen 9-12 Minuten. Auch auf ihrem nunmehr zweiten Album The Epitome of Transgression gehen INCINERATED ordentlich Tempo. Die Herangehensweise legt deutlich mehr Black Metal Elemente offen, dennoch sind die Songs auch überraschend technisch und dezent verschachtelt. Auf feine melodische Elemente braucht man dennoch nicht verzichten, ebenso wenig wie auf ein vielschichtiges Tempo, schleppende doomige Momente inbegriffen. Richtig gut gelingt es ihnen beim letzten Track Traces to Eternity, ein Song der rabiat und facettenreich zugleich ist. Und die Mixtur aus anspruchsvollen Blackened Death Metal auf den Punkt bringt.
In dennoch 36 Minuten zeigen INCINERATED ein vielschichtiges Album. Das angeschwärzten Death Metal bietet. Die eher technische Herangehensweise und auch die vielschichtigen Komponenten im Sound der Band überraschen mich, heben sich dadurch aber auch von vielen Veröffentlichungen in dem Sektor ab. Von der Stange ist dies mit Sicherheit nicht und womöglich hat die Band gut daran getan kein zweites klassisches Death Metal Album auf den Weg zu bringen. Darf spannend werden wie es mit der Truppe weitergeht.
Anspieltipps: Deciphering the Signs of Salvation und Traces to Eternity
Bewertung: 7,8 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. Preludium: The Saint’s Humanity
02. Deciphering the Signs of Salvation
03. The Cyclic Perdition
04. Confronting & Unfolding Fana
05. Traces to Eternity